Liste der Baudenkmäler in Tüßling

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Auf dieser Seite sind die Baudenkmäler in dem oberbayerischen Markt Tüßling zusammengestellt. Diese Tabelle ist eine Teilliste der Liste der Baudenkmäler in Bayern. Grundlage ist die Bayerische Denkmalliste, die auf Basis des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes vom 1. Oktober 1973 erstmals erstellt wurde und seither durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege geführt wird. Die folgenden Angaben ersetzen nicht die rechtsverbindliche Auskunft der Denkmalschutzbehörde. [Anm. 1]

Veranstaltung im Park von Schloss Tüßling

Baudenkmäler nach Ortsteilen

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Aktennummer: E-1-71-133-1

 
Marktplatz in Tüßling

Das Ensemble umfasst den wohl im 14. Jahrhundert in Ost-West-Richtung angelegten Straßenmarkt mit der frei auf dem Platz stehenden Kirche St. Georg von 1725/26 und den Komplex des im Nordwesten anschließenden Schlosses. Markt und Schloss bilden den Kern der ehemaligen Hofmark Tüßling.

Die Einmaligkeit des Ensembles gestaltet sich aus einem besonderen Zusammenwirken der Epochen Gotik und Barock. Der 927 urkundlich erstmals erwähnte, 730 jedoch schon mit einem Meierhof versehener Ort erhielt zwischen 1373 und 1379 das Marktrecht und schuf die spätgotische Anlage des Marktplatzes mit einer völlig geschlossenen, leicht gekrümmten südlichen Häuserzeile und einer zur Hälfte offen gebliebenen Nordflanke, um sich dem dort gelegenen alten Ansitz zuzuordnen. Dieser wurde 1583 in seiner Würde gehoben durch den Neubau eines vierflügeligen Wasserschlosses.

Eine Uminterpretierung dieser polarisierenden Zweiheit Schloss-Markt brachte der Barock durch die Errichtung der Georgskirche als Angelpunkt und neuer Mitte. Das seelsorgliche Bedürfnis, dass die Einwohner ihre Pfarrkirche St. Rupert in Burgkirchen a. Wald oder die bequemer gelegene Wallfahrtskirche Heiligenstatt bei den Überschwemmungen des Mörnbaches nur schwer erreichten, war dem gräflichen Ehepaar von Wartenberg Anstoß zur großherzigen Stiftung der Kirche. Die Auswahl der einzigartigen Stelle frei auf dem Platz war ein Akt souveräner Gestaltung, da kein Vorgängerbau vorhanden war, der eine Wiederbesetzung der Stelle verlangt hätte. Der Neubau wurde bewusst an diesen Zentralpunkt gesetzt, wo er dem östlichen Platzteil Geschlossenheit, dem westlichen die Überleitung zum Schloss und diesem den Anblick einer baulichen Dominante im Marktbild zu vermitteln vermochte; der Bau ist somit einheitsstiftendes Zeichen aus ideellem und merkantilem Bestreben des 18. Jahrhunderts.

Eine Revision des gotischen Platzbildes verursachte ein Brand in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die innen zum Platz hin gelegenen Gärten wurden nach außen verlegt und der Mörnbach als Vorsorgemaßnahme in einem hochkanalisierten Bachbett durch den Ort umgeleitet. In der lückenlosen Reihung der zwei- und dreigeschossigen, meist giebelständigen Geschäfts- und Wohnhäuser mit waagrechten Vorschussmauern oder flachen, getreppten bzw. geschweiften Giebeln zeigt sich trotz einiger Fassadenüberarbeitungen im 19. und 20. Jahrhundert noch heute der Charakter der Inn-Salzach-Städte.

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Am Bahnhof 2
(Standort)
Ehemaliges Stationsgebäude des Bahnhofs Tüßling, eingeschossiger Giebelbau mit hohem Satteldach und beidseitigen niedrigeren Annexbauten mit abgewalmten Dächern, Erdgeschosszone im Mittelteil zum Teil hinter Pfeilerstellung zurückgesetzt, erbaut 1908 D-1-71-133-51  
Bachstraße 12
(Standort)
Wohnhaus Zweigeschossiger Satteldachbau, wohl noch zweite Hälfte 18. Jahrhundert D-1-71-133-2  
Elisabethstraße 41
(Standort)
Vierseithof Nördlich Wohnstallhaus, Tuffquader- und Ziegelbau, unverputzt, mit Flachsatteldach, bezeichnet mit dem Jahr 1863;

östlich Stallbau, hofseitig mit Bundwerk-Obergeschoss, bezeichnet mit dem Jahr 1843;

südlich Bundwerkstadel, um 1840

D-1-71-133-4  
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Marktplatz 1
(Standort)
Ehemaliges Wasserschloss regelmäßige dreigeschossige Vierflügelanlage um einen quadratischen Innenhof, hofseitig mit dreigeschossigen Arkaden, viergeschossige Ecktürme, im Nordflügel barocker Festsaal, erbaut um 1583 durch Johann Veit von Törring;

Schlosskapelle St. Veit, im Ostflügel, erstes Viertel 17. Jahrhundert, nach Brand 1707 wiederhergestellt; mit Ausstattung;

Ökonomiehof, vierseitig umbaut durch massive Gebäude mit Walmdach, nördlich und östlich Stallungen, 17./18. Jahrhundert, südlich Torbau, mit eckturmartigen Ausbauten, wohl 17. Jahrhundert;

Brauerei, um 1900;

Schlosspark, Anlage des 18. Jahrhunderts, mit Gartenfiguren;

Schlossmauer

D-1-71-133-6  
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Marktplatz 2
(Standort)
Ehemaliges Hofmarksrichterhaus, jetzt Rathaus Eckbau mit Eckturm, Grabendach hinter Vorschussmauern, zweite Hälfte 16. Jahrhundert, Turm später D-1-71-133-7  
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Marktplatz 25
(Standort)
Wohn- und Geschäftshaus Dreigeschossiger Bau mit Schweifgiebel, rückseitig zweigeschossiger Anbau, im Kern 17./18. Jahrhundert, Fassade um 1900 erneuert D-1-71-133-9  
Marktplatz 26
(Standort)
Gasthof und Metzgerei Dreigeschossiger Bau mit Schweifgiebel, wohl 18. Jahrhundert, Fassade um 1900 erneuert D-1-71-133-10  
Marktplatz 27
(Standort)
Wohn- und Geschäftshaus Dreigeschossiger Bau mit Schweifgiebel, wohl 18. Jahrhundert, Fassade um 1900 erneuert D-1-71-133-11  
Marktplatz 29
(Standort)
Wohnhaus dreigeschossiger Bau mit Flachsatteldach und Vorschußmauer, 2. Hälfte 18. Jh. D-1-71-133-52 BW
Marktplatz 40
(Standort)
Katholische Pfarrkirche St. Georg barocke Wandpfeilerkirche, mit Dachreiter, 1726; mit Ausstattung D-1-71-133-5  
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Nähe Kapellenweg
(Standort)
Kapelle Putzbau, bezeichnet mit dem Jahr 1815; mit Ausstattung D-1-71-133-15  
Teisinger Straße 2
(Standort)
Bundwerkstadel Südtrakt des Vierseithofes, dreitennig mit Brettenkopfbügen und Bemalungen, in der östlichen Tenne bezeichnet mit dem Jahr 1857 (ursprünglicher Ostgiebel), wohl um 1880 ostwärts verlängert D-1-71-133-12  
Vormarktstraße 3
(Standort)
Bauernhaus des Vierseithofes Wohnstallhaus, verputzter Blockbau mit Flachsatteldach, 1723;

Bundwerkstadel, um 1800;

Getreidekasten, Blockbau, bezeichnet mit dem Jahr 1558

D-1-71-133-13  
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Vormarktstraße 12
(Standort)
Ehemalige Hammerschmiede, jetzt Wohnhaus Breitgelagerter zweigeschossiger Putzbau mit Halbwalmdach, 1835 D-1-71-133-14  
Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Heiligenstatt 2
(Standort)
Katholische Wallfahrtskirche Unschuldige Kindlein gotische Saalkirche, Tuffquaderbau, Chor 1373 geweiht, Langhaus vor 1451, Veränderungen 1629, Turmoberteil 1635 und 1702, sogenannter Kreuzgang 1724;

Grufthalle der Tüßlinger Schlossbesitzer, um Mitte 19. Jahrhundert;

Friedhofsummauerung, 18./19. Jahrhundert

D-1-71-133-22  
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Kirchenweg 4
(Standort)
Ehemaliges Mesnerhaus Zweigeschossiger Satteldachbau, 18. Jahrhundert D-1-71-133-24  
Nähe Kirchenweg
(Standort)
Kapelle Barocker Achteckbau mit Zeltdach; mit Ausstattung D-1-71-133-23  

Mörmoosen

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Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Am Kirchberg 1; Am Kirchberg 3
(Standort)
Wohnhaus mit Flachsatteldach, zwei Lauben und Freitreppe, erbaut 1820;

Bundwerkstadel mit Bemalung und Verzierungen, am Ostgiebel bezeichnet mit dem Jahr 1777, über dem Tennentor bezeichnet mit dem Jahr 1837

D-1-71-133-28  
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Am Kirchberg 13
(Standort)
Ehemalige Schlosskapelle des Pflegschlosses Mörmoosen Kleiner Satteldachbau mit Dachreiter, im Kern wohl 14. Jahrhundert, barocker Ausbau im 18. Jahrhundert, Dachreiter 19. Jahrhundert; mit Ausstattung D-1-71-133-30  
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Nähe Burgberg
(Standort)
Stall Blockbau-Obergeschoss und Bundwerk, Mitte 19. Jahrhundert D-1-71-133-40 BW

Weitere Ortsteile

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Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Buch
Buch 63
(Standort)
Stadel Zugehörig geständerter Bohlen-Bundwerkstadel, wohl Getreidekasten, Anfang 19. Jahrhundert D-1-71-133-17 BW
Buch
Buch 57
(Standort)
Ehemaliges Kleinbauernhaus mit Blockbau-Giebel und -kniestock; rückwärts höherer Bohlen-Bundwerkteil, 18. und Mitte 19. Jahrhundert D-1-71-133-16 BW
Burgkirchen am Wald
Burgkirchen am Wald 1
(Standort)
Katholische Pfarrkirche St. Rupertus spätgotische zweischiffige Hallenkirche, gegen Mitte 15. Jahrhundert; mit Ausstattung;

ehemaliger Karner, mit Krüppelwalmdach, 15. Jahrhundert, im Friedhof

D-1-71-133-18  
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Burgkirchen am Wald
Flur Burgkirchen am Wald
(Standort)
Wegkapelle, sogenannte Teufelskapelle wohl frühes 19. Jahrhundert; mit Ausstattung; zwischen Burgkirchen und Waltenberg D-1-71-133-19 BW
Edelthalham
Edelthalham 30
(Standort)
Bauernhaus des Vierseithofes Zweigeschossiger Flachsatteldachbau mit Kniestock, bezeichnet mit dem Jahr 1861;

südlich Stadel mit Bundwerk, Mitte 19. Jahrhundert

D-1-71-133-20 BW
Haid
Haid 74
(Standort)
Bauernhaus Wohnstallhaus mit Flachsatteldach und Gitterbundwerk am Heuboden, bezeichnet mit dem Jahr 1841 D-1-71-133-21 BW
Kiefering
Kiefering 42
(Standort)
Wiederaufgestellter Getreidekasten Erdgeschossiger Doppelkasten, wohl zweite Hälfte 17. Jahrhundert D-1-71-133-50 BW
Kronack
In Streitberg
(Standort)
Wegkapelle Bezeichnet mit dem Jahr 1852; mit Ausstattung D-1-71-133-27 BW
Moos
Mittermühle 1
(Standort)
Gasthof Mittermühle Langgestreckter Bau mit Flachsatteldach und Bundwerkteil nach Osten, zur Straße Vorschussgiebel mit segmentbogigem Aufsatz, zweites Viertel 19. Jahrhundert D-1-71-133-31 BW
Moos
Nähe Pröbstlmühle
(Standort)
Hofkapelle der Pröbstlmühle Bezeichnet mit dem Jahr 1892; mit Ausstattung D-1-71-133-32 BW
Troßmating
Troßmating 51
(Standort)
Getreidekasten Zweigeschossig, Ende 17. Jahrhundert D-1-71-133-34 BW
Waltenberg
In Waltenberg
(Standort)
Stadel mit Blockbauteil 18. Jahrhundert; zu Haus Nr. 7 gehörig D-1-71-133-36 BW

Ehemalige Baudenkmäler

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In diesem Abschnitt sind Objekte aufgeführt, die früher einmal in der Denkmalliste eingetragen waren, jetzt aber nicht mehr. Objekte, die in anderem Zusammenhang also z. B. als Teil eines Baudenkmals weiter eingetragen sind, sollen hier nicht aufgeführt werden. Aktennummern in diesem Abschnitt sind ehemalige, jetzt nicht mehr gültige Aktennummern.

Lage Objekt Beschreibung Akten-Nr. Bild
Reichbrandstätt
Flur Reichbrandstätt
(Standort)
Ziegelstadel Urtümlich, mit flachem Walmdach über niedrigen Stützen und breiten Doppelkopfbändern, wohl erste Hälfte 17. Jahrhundert D-1-71-133-33 BW

Siehe auch

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Anmerkungen

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  1. Diese Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Letztere ist sowohl über die unter Weblinks angegebene Verknüpfung als PDF im Internet einsehbar als auch im Bayerischen Denkmal-Atlas kartographisch dargestellt. Auch diese Darstellungen geben, obwohl sie durch das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege täglich aktualisiert werden, nicht immer und überall den aktuellen Stand wieder. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Objekts in dieser Liste oder im Bayerischen Denkmal-Atlas nicht, dass es gegenwärtig ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht. Außerdem ist die Bayerische Denkmalliste ein nachrichtliches Verzeichnis. Die Denkmaleigenschaft – und damit der gesetzliche Schutz – wird in Art. 1 des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes (BayDSchG) definiert und hängt nicht von der Kartierung im Denkmalatlas und der Eintragung in die Bayerische Denkmalliste ab. Auch Objekte, die nicht in der Bayerischen Denkmalliste verzeichnet sind, können Denkmalschutz genießen, wenn sie die Kriterien nach Art. 1 BayDSchG erfüllen. Bei allen Vorhaben ist daher eine frühzeitige Beteiligung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege nach Art. 6 BayDSchG notwendig.

Literatur

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Commons: Baudenkmäler in Tüßling – Sammlung von Bildern