Liste der Gouverneure von Kiautschou

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Kiautschou war von 1897[1] bis 1914 ein deutsches Pachtgebiet in der chinesischen Provinz Shandong. Die Leitung der Verwaltung lag bei einem Marineoffizier mit dem Titel Gouverneur, der dem Staatssekretär des Reichsmarineamts, Alfred von Tirpitz, verantwortlich war. Im Ersten Weltkrieg und in den ersten Nachkriegsjahren wurde Kiautschou durch Statthalter Japans verwaltet, ehe es zurück an China ging.

Flagge des deutschen Gouverneurs von Kiautschou (1898–1914)

Deutsche Verwaltung (1897–1914)

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Die Reihe der Gouverneure – einschließlich Militärverwalter vor der Pachtung – war folgende:[2]

Amtszeit[3] Rang Name Porträt Anmerkung
November 1897 bis
Dezember 1897
Kapitän zur See Hugo Zeye   Militärgouverneur (Befehlshaber der Landstreitkräfte)
Dezember 1897 bis
Februar 1898
Kapitän zur See Felix Stubenrauch   Militärgouverneur (Befehlshaber der Landstreitkräfte)
Februar 1898 bis
April 1898
Korvettenkapitän Oskar von Truppel   Militärgouverneur (Befehlshaber der Landstreitkräfte)
Beginn der Pachtung im April 1898
April 1898 bis
Februar 1899[4]
Kapitän zur See Carl Rosendahl   erster regulärer Gouverneur
Februar 1899 bis
Januar 1901
Kapitän zur See Paul Jaeschke   verstarb im Amt
Januar 1901 bis
Juni 1901
Kapitän zur See Max Rollmann   provisorisch mit der Wahrung der Amtsgeschäfte beauftragt
Juni 1901 bis
April 1911[5]
Kapitän zur See Oskar von Truppel   mehrfach wurde von Truppel durch den Kapitän zur See Ernst van Semmern vertreten
November 1911 bis
November 1914[6]
Kapitän zur See Alfred Meyer-Waldeck   ging 1914 in japanische Kriegsgefangenschaft

Japanische Verwaltung (1914–1922)

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Japanische Nutzung des Tsingtauer Gouvernementsgebäudes als militärisches Hauptquartier (Foto ca. 1914–1919).

Nach der Besetzung des Kiautschou-Gebietes wurde eine japanische Militärverwaltung und Garnison eingerichtet. Noch während des Ersten Weltkrieges schuf Japan auch eine zivile Verwaltung.[7] Die eigentliche Macht lag jedoch weiterhin bei den Militärbehörden.[8] Im Jahr 1922 gab Japan die Kolonie auf Druck der Vereinigten Staaten an China zurück. Von 1938 bis 1945 war das Gebiet erneut japanisch besetzt.[9]

Die Reihe der japanischen Militärgouverneure bzw. Garnisonskommandanten bis 1922 ist folgende:

Amtszeit Rang Name Porträt Anmerkung
1914 bis 1915 General Kamio Mitsuomi   Militärgouverneur[10] bzw. Kommandant der japanischen Garnison Qingdao
1915 bis 1917 General Otani Kikuzo   Militärgouverneur bzw. Kommandant der japanischen Garnison Qingdao
1917 bis 1918 Generalleutnant Hongo Fusataro   Militärgouverneur bzw. Kommandant der japanischen Garnison Qingdao
1918 bis 1919 Generalleutnant Ōshima Ken’ichi   Militärgouverneur bzw. Kommandant der japanischen Garnison Qingdao
1919 bis 1922 General Yui Mitsue   Militärgouverneur bzw. Kommandant der japanischen Garnison Qingdao
parallele Zivilverwaltung (ab September 1917)
September 1917 bis
Dezember 1922
Akiyama Masanosuke   ziviler Kommissar und Gouverneur[8]

Siehe auch

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Commons: Gouverneure von Kiautschou – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Kommandanten der japanischen Garnison von Qingdao – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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  1. Jahr der militärischen Besetzung. Die Vertragsunterzeichnung folgte 1898.
  2. Curt Huguenin: Geschichte des III. See-Bataillons. Adolf Haupt, Tsingtau 1912, S. 161 (Digitalisat der Universitätsbibliothek Heidelberg).
  3. Die Zeitangaben weichen in verschiedenen Quellen voneinander ab. Eine mögliche Ursache ist die Differenz zwischen formaler Ernennung und faktischer Anwesenheit im Pachtgebiet.
  4. Anderer Quelle zufolge: März 1898 bis Februar 1899 (Ralph Anton: Kiautschou. In: Deutsche-Schutzgebiete.de. Abgerufen am 5. Januar 2022.).
  5. Anderer Quelle zufolge: Juni 1901 bis August 1911 (Ralph Anton: Kiautschou. In: Deutsche-Schutzgebiete.de. Abgerufen am 5. Januar 2022.).
  6. Anderer Quelle zufolge: August 1911 bis November 1914 (Ralph Anton: Kiautschou. In: Deutsche-Schutzgebiete.de. Abgerufen am 5. Januar 2022.).
  7. Hans-Martin Hinz: Das Ende des Pachtgebietes. In: Deutsches Historisches Museum (DHM). 1998, abgerufen am 1. Januar 2022.
  8. a b Joachim Schultz-Naumann: Unter Kaisers Flagge. Deutschlands Schutzgebiete im Pazifik und in China einst und heute. Universitas, München 1985, ISBN 3-8004-1094-X, S. 210.
  9. Lukas K. Danner: Occupation during and after the War (China). In: 1914-1918-online. International Encyclopedia of the First World War. 21. August 2018, abgerufen am 2. Januar 2022.
  10. Ralph Anton: Kiautschou. In: Deutsche-Schutzgebiete.de. Abgerufen am 2. Januar 2022.