Liste der Stolpersteine im Landkreis Oberallgäu

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Die Liste der Stolpersteine im Landkreis Oberallgäu führt die im Landkreis Oberallgäu verlegten Stolpersteine auf. Sie sind Teil des europaweiten Projektes „Stolpersteine“ des Kölner Künstlers Gunter Demnig. Dabei handelt es sich um dezentrale Mahnmale, die an das Schicksal derjenigen Menschen erinnern sollen, die im Landkreis Oberallgäu gelebt haben und von den Nationalsozialisten deportiert, in Konzentrationslagern und Vernichtungslagern ermordet oder in den Suizid getrieben wurden.

Stolpersteine für eine Roma-und-Sinti-Familie in Weitnau

Die Stolpersteine sind aus Beton gefertigte Würfel mit einer Kantenlänge von 10 Zentimetern. Auf ihren Oberseiten werden beschriftete Messingplatten mit kurzen Informationen über die Namen, Geburtsdaten, Schicksale, Todesdaten und -orte der Opfer angebracht. In der Regel werden die Gedenksteine in die Gehwege vor jenen Häusern eingelassen, in denen die Opfer geboren wurden bzw. in denen sie zuletzt gewohnt oder gewirkt haben. In Einzelfällen wurde auch ein anderer Verlegeort für die Stolpersteine gewählt, wie beispielsweise für jene in Weitnau-Hellengerst.

Grundlage dieser Liste sind die von der Initiative Stolpersteine für Kempten und Umgebung e. V. zur Verfügung gestellten Daten, soweit in den einzelnen Einträgen nichts anderes angegeben ist.[1]

Liste der Stolpersteine

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Burgberg im Allgäu

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In Burgberg im Allgäu wurde bislang ein Stolperstein verlegt.

Stolperstein Inschrift Verlegeort Name, Leben
 
HIER WOHNTE
WALBURGA KESSLER
JG. 1918
UNTERGEBRACHT IN
VERSCHIEDENEN
HEIMEN / HEILANSTALTEN
'VERLEGT'
HEILANSTALT IRSEE
ERMORDET 31.7.1944
Altbürgermeister-Köbele-Straße 2
(damals Haus Nr. 32)
 
Walburga Kessler wurde am 9. Oktober 1918 in Burgberg im Allgäu geboren. Sie wurde am 31. Juli 1944 in Irsee getötet.[2]
 
Zum Gedenken an Johanna Rötzer und ihre sieben Kinder

In Weitnau wurden acht Stolpersteine für eine Familie verlegt. Entgegen der üblichen Verlegepraxis von Gunter Demnig liegen diese Stolpersteine am Friedhof des Dorfes Hellengerst.

Bei den Opfern handelte es sich um eine verwitwete Mutter mit ihren sieben Kindern. Die schwangere Johanna Rötzer und ihre sechs Kinder wurden allein wegen ihrer Zugehörigkeit zur Gruppe der Sinti und Roma im Frühjahr 1943 in das Zigeunerlager Auschwitz, einen gesonderten Abschnitt des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau deportiert, wo sie am 14. März 1943 ankamen.[3][4] Der jüngste Sohn Joseph kam im Juni 1943 im Lager zur Welt. Die ganze Familie wurde dort ermordet. Die acht Stolpersteine für die Familie Rötzer wurden am 1. Juli 2014 am westlichen Eingang zum Friedhof von Hellengerst verlegt. Ein weiterer Stein benennt ihre letzte Adresse in Hellengerst, den Ettensberger Weg 10.[2][5]

Stolperstein Inschrift Verlegeort Name, Leben
 
HELLENGERST
ETTENSBERER WEG 1O
WOHNTEN
Hellengerst
am westlichen Friedhofseingang
 
Da die Stolpersteine für die Familie Rötzer nicht vor ihrem Wohnsitz verlegt wurden, gibt dieser Stein die Adresse an.
 
ANNA RÖTZER
JG. 1933
DEPORTIERT 1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ-BIRKENAU
Hellengerst
am westlichen Friedhofseingang
 
Anna Rötzer
 
FRANZ RÖTZER
JG. 1939
DEPORTIERT 1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ-BIRKENAU
Hellengerst
am westlichen Friedhofseingang
 
Franz Rötzer
 
FERDINAND RÖTZER
JG. 1935
DEPORTIERT 1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ-BIRKENAU
Hellengerst
am westlichen Friedhofseingang
 }
Ferdinand Rötzer
 
JOHANNA RÖTZER
JG. 1909
DEPORTIERT 1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ-BIRKENAU
Hellengerst
am westlichen Friedhofseingang
 
Johanna Rötzer
 
JOSEF RÖTZER
JG. 1929
DEPORTIERT 1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ-BIRKENAU
Hellengerst
am westlichen Friedhofseingang
 
Josef Rötzer
 
JOSEPH RÖTZER
GEBOREN 10.6.1943
AUSCHWITZ
ERMORDET 1943
AUSCHWITZ-BIRKENAU
Hellengerst
am westlichen Friedhofseingang
 
Joseph Rötzer
 
LUDWIG RÖTZER
JG. 1930
DEPORTIERT 1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ-BIRKENAU
Hellengerst
am westlichen Friedhofseingang
 
Ludwig Rötzer
 
ROSINA RÖTZER
JG. 1938
DEPORTIERT 1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ-BIRKENAU
Hellengerst
am westlichen Friedhofseingang
 
Rosina Rötzer

Verlegedaten

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Die Stolpersteine beider Gemeinden wurden am 1. Juli 2014 von Gunter Demnig persönlich verlegt.

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Initiative Stolpersteine für Kempten und Umgebung e. V.; c/o Martin Huss; Wiggensbach
  2. a b Neue Stolpersteine im Allgäu (Schicksale der Opfer), DKP München online, dkp-muenchen.de, abgerufen am 12. August 2016.
  3. Datenbank der Gefangenen, Gedenkstätte und Museum Auschwitz-Birkenau, auschwitz.org, abgerufen am 16. August 2016. (englisch)
  4. Datenbank „Holocaust Survivors and Victims Database“ (Suchwort „Rötzer“), United States Holocaust Memorial Museum, ushmm.org, abgerufen am 16. August 2016. (englisch)
  5. Presseberichte über die Verlegung der Stolpersteine (Memento des Originals vom 24. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de, Allgäuer Zeitung, Juli 2014, bv-opfer-ns-militaerjustiz.de, .pdf (2 Seiten), abgerufen am 15. August 2016.