Liste der Stolpersteine in Iserlohn
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Die Liste der Stolpersteine in Iserlohn enthält alle Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Projekts von Gunter Demnig in Iserlohn verlegt wurden. Mit ihnen soll an Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden, die in Iserlohn lebten und wirkten.
Verlegte Stolpersteine
BearbeitenAdresse | Stadtteil | Verlege- datum |
Person, Inschrift | Bild | Anmerkung |
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Alter Rathausplatz 14 |
19. Jan. 2006[1] | Gretel Mosbach | Gretel Mosbach wurde am 26. Oktober 1926 in Geldern geboren. Sie wurde am 28. April 1942 nach Polen deportiert.[1] Ihre Spur geht in Zamość verloren. | ||
Helene Mosbach geb. Heymann | Helene Heymann wurde am 9. November 1890 in Geldern geboren. Sie wurde am 28. April 1942 nach Polen deportiert.[1] Ihre Spur geht in Zamość verloren. | ||||
Julius Mosbach | Julius Mosbach wurde am 14. November 1881 in Hohenlimburg geboren. Gestorben ist er am 14. November 1941 in Suttrop an den Folgen der Reichspogromnacht. | ||||
Liesel Lion geb. Mosbach | Liesel Mosbach wurde am 3. August 1921 in Geldern geboren und vermutlich in Auschwitz ermordet. | ||||
Bahnhofstraße 2 |
Letmathe | 29. Okt. 2009[2] | Cäcilia Meyberg, Jahrgang 1875 | Cäcilia Meyberg, geborene Stein und ihr Mann Julius waren Besitzer eines Textilgeschäftes, zuletzt im Erdgeschoss des Hauses Bahnhofstraße 2. Am 30. Juli 1942 wurden Cäcilia Meyberg und ihr Mann in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Von dort aus wurden sie am 23. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka verbracht und dort im gleichen Monat ermordet.[2] | |
Julius Meyberg Jahrgang 1875 | Julius Meyberg (* 25. Januar 1875) und seine Frau Cäcilia (* 16. November 1875) waren zuletzt Besitzer eines Textilgeschäftes, zuletzt im Erdgeschoss des Hauses Bahnhofstraße 2. Am 30. Juli 1942 wurden Julius Meyberg und seine Frau am 28. Juli 1942[1] in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert. Von dort aus wurden sie am 23. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka verbracht und dort im gleichen Monat ermordet.[2] | ||||
Hagener Straße 58 (ehemals Adolf-Hitler-Straße 58) |
Letmathe | 29. Okt. 2009 | Julius Koppel | Julius Koppel war Kaufmann und verließ seine Heimatstadt Letmathe 1939. Er zog nach Köln und verstarb dort einige Zeit später.[2] | |
Wermingser Straße 2 |
19. Jan. 2006 | Alice Gompertz geb. Wertheim | Alice Gompertz geborene Wertheim, geboren am 5. Dezember 1899, wurde am 28. Juli 1942[1] nach Theresienstadt deportiert und in Auschwitz ermordet. | ||
Ernst Gompertz | Ernst Gompertz, geboren am 7. September 1886, in Auschwitz ermordet im Februar 1943 | ||||
Julie Wertheim geb. Jungbluth | Julie Wertheim geb. Jungbluth, geboren am 5. März 1880, in Auschwitz ermordet im Oktober 1944 | ||||
Lotte ‚Emma‘ Gompertz | Lotte Gompertz wurde am 23. August 1929 in Iserlohn geboren und im Februar 1943 in Auschwitz ermordet. | ||||
Wermingser Straße 15 |
19. Jan. 2006 | Bertha Becker geb. Meyer | Bertha Becker geborene Meyer, geboren am 28. Juni 1882, wurde am 28. April 1942[1] deportiert und im besetzten Polen ermordet. | ||
Sally Becker | Sally Becker, geboren am 17. Juni 1875, wurde am 28. April 1942[1] deportiert und in Auschwitz ermordet. | ||||
Wermingser Straße 27 |
19. Jan. 2006 | Irma Waldbaum geb. Gollowitsch | Irma Waldbaum geborene Gollowitsch, geboren am 24. Februar 1914, wurde am 28. April 1942[1] in das besetzte Polen deportiert und später für tot erklärt. | ||
Erich Waldbaum | Erich Waldbaum, geboren am 1. März 1898, wurde am 28. April 1942[1] in das besetzte Polen deportiert und später für tot erklärt. | ||||
Gerda Waldbaum | Gerda Waldbaum, geboren am 15. Dezember 1935, wurde am 28. April 1942[1] in das besetzte Polen deportiert und später für tot erklärt. | ||||
Trift 1 |
4. Juni 2016[3] | Ignatz Braw | Ignatz Braw, geboren am 2. August 1900[1], abgeschoben 1938 Polen, deportiert Lwow, ermordet. | ||
Edith Braw geb. Intrator | Edit Braw geb. Intrator, Jg. 1913, abgeschoben 1938 Polen, Ghetto Tarnow, ermordet | ||||
Lothar Braw | Lothar Braw, geboren am 18. Oktober 1936[1], abgeschoben 1938 Polen, Ghetto Tarnow, ermordet | ||||
Max Braw | Max Braw, geboren am 18. Oktober 1936[1], abgeschoben 1938 Polen, Ghetto Tarnow, ermordet | ||||
Gartenstraße 42 |
26. Okt. 2023[4] | Salomon Ehrlich | Salomon Ehrlich, Jg. 1860, gedemütigt/entrechtet, tot 27. April 1939 | ||
Regina Ehrlich geb. Schwarz | Regina Ehrlich geb. Schwarz, Jg. 1861, deportiert 1942 Richtung Osten, ermordet | ||||
Siegfried Ehrlich | Siegfried Ehrlich, Jg. 1888, 'Schutzhaft' 1938, KZ Sachsenhausen, Zwangsarbeit, eingewiesen Jüdisches Krankenhaus Berlin, tot 6. März 1945. Siegfried Ehrlich (* 2. Juli 1888) war der letzte Inhaber des Haushaltswarengeschäftes Ehrlich & Co in Iserlohn, Alter Rathausplatz 10. Am 6. März 1945[1] wurde er nach Berlin deportiert, wo er noch im März verstarb.[5] Er gehörte zu den letzten aus Iserlohn deportierten Juden.[6] | ||||
Helene Ehrlich geb. Boog | Helene Ehrlich geb. Boog, Jg. 1898, Mischehe, ausgegrenzt/drangsaliert, überlebt | ||||
Hans-Böckler-Straße 18 Die Villa Giebe an der Hans-Böckler-Straße 18 wurde im September 2011 abgerissen, nachdem das Landesdenkmalamt keine Schutzwürdigkeit feststellen konnte.[7] |
26. Okt. 2023[4] | Martha Giebe geb. Anspacher | Martha Giebe, geb. Anspacher (* 1883) war die älteste Tochter von Bernhard Anspacher und der Lehrerstochter Minna Heyersberg aus Delmenhorst. Sie hatte 6 Geschwister.[8] Im Dezember 1943 wurde Martha Giebe verhaftet, nach Auschwitz deportiert und dort am 6. Dezember 1943 ermordet.[9][10] | ||
Willy Giebe | Willy Giebe besaß seit 1918 das Veranstaltungs- und Kinogebäude „Schauburg“ an der Hans-Böckler-Straße (damals Hagener Straße 20) und seit 1928 die 1938 in „Gloria-Theater“ umbenannten Reichshallen Lichtspiele auf der Wermingser Straße 36.[9] Die Filmbranche nannte ihn damals den „Kino-König des Sauerlandes“.[11] Da er mit einer Jüdin verheiratet war, wurde er 1937 gezwungen seine Häuser zu verkaufen. Zu Beginn der 50er Jahre erfolgte eine Rückübertragung auf ihn.[9] Willy Giebe führte beide Veranstaltungshäuser bis 1961 fort und verstarb am 7. November 1961. Er wurde auf dem städtischen Friedhof Iserlohn beigesetzt.[7] | ||||
Wasserstraße 2 a |
26. Okt. 2023[4] | Walter Ehrlich | Walter Ehrlich wurde am 20. Mai 1894 in Iserlohn geboren. Sein zuletzt gewählter Wohnort war Köln. Von dort aus wurde er im Juli 1942 in das Vernichtungslager Trostenez bei Minsk deportiert. In Trostenez ist er am 24. Juli 1942 verstorben und anschließend für tot erklärt worden.[12] | ||
Hedwig Ehrlich | Hedwig Ehrlich geborene Fels, wurde 1897 geboren. 1942 wurde sie Richtung Osten deportiert und ermordet. | ||||
Heinz Richard Ehrlich | Heinz Richard Ehrlich wurde am 19. Juli 1926 in Iserlohn geboren. Sein letzter Wohnort mit seinem Vater Walter Ehrlich war Köln. Von dort aus wurde er im Juli 1942 in das Vernichtungslager Trostenez bei Minsk deportiert. Am 24. Juli 1942 verstarb Heinz Richard Ehrlich in Trostenez.[13] | ||||
Kurt Günter Ehrlich | Kurt Günter Ehrlich wurde am 23. Januar 1930 in Iserlohn geboren. Sein letzter Wohnort mit seinem Vater Walter Ehrlich war Köln. Von dort aus wurde er im Juli 1942 in das Vernichtungslager Trostenez bei Minsk deportiert. Am 24. Juli 1942 verstarb Kurt Günter Ehrlich in Trostenez und wurde anschließend für tot erklärt[14] |
Weblinks
BearbeitenCommons: Stolpersteine in Iserlohn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- stolpersteine.eu
- Abfragebeispiel der in OSM eingetragenen Stolpersteine
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g h i j k l m n Stolpersteine in Iserlohn
- ↑ a b c d Letmathe im Dritten Reich. Heimatverein Letmathe; abgerufen am 28. Dezember 2015
- ↑ Iserlohner Kreisanzeiger, 7. Juni 2016
- ↑ a b c Pressemitteilung der Stadt Iserlohn vom 25. September 2023: Zehn weitere Stolpersteine werden in Iserlohn verlegt, abgerufen am 27. Oktober 2023
- ↑ www.stolpersteine-iserlohn.de: Ehrlich und Co. – Haushaltswaren, Alter Rathausplatz 10, abgerufen am 27. Oktober 2023
- ↑ LWL-Medienzentrum für Westfalen: Begleitheft zum Film „Kolonnen und Kulissen – Der Nationalsozialismus im Film – Iserlohn 1933-1939“, S. 17 (PDF-Dokument 1,1 MB), ISBN 978-3-939974-08-6, abgerufen am 10. Dezember 2023.
- ↑ a b Iserlohner Kreisanzeiger (Bericht von Cornelia Merkel vom 21.07.2021): Historisches Zeugnis der Iserlohner Kulturgeschichte erhalten, abgerufen am 27. Oktober 2023
- ↑ Landeszentrale für politische Bildung Bremen – www.stolpersteine Bremen.de: Die jüdische Familie Anspacher, abgerufen am 27. November 2023.
- ↑ a b c www.stolpersteine-iserlohn.de: Lichtspiele Reichshalle (Gloria-Theater) – Inhaber: Willy Giebe, Wermingser Straße 36 , abgerufen am 27. Oktober 2023
- ↑ Informationstafel zur Geschichte der Familie Giebe und der Villa Giebe in Iserlohn, Hans-Böckler-Straße 18
- ↑ Walter Wehner: „Über alles in der Welt“, Filme für Kinder und Jugendliche in der NS-Zeit, gezeigt in den Kinos des Kreises Iserlohn. In: Der Märker, 70. Jahrgang, 2021, S. 28–43.
- ↑ NS-Dokumentationszentrum Köln: Die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus aus Köln – Walter Ehrlich, abgerufen am 27. Oktober 2023
- ↑ NS-Dokumentationszentrum Köln: Die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus aus Köln – Heinz Richard Ehrlich, abgerufen am 27. Oktober 2023
- ↑ NS-Dokumentationszentrum Köln: Die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus aus Köln – Kurt Günter Ehrlich, abgerufen am 27. Oktober 2023