Liste der Stolpersteine in Seesen

Wikimedia-Liste

Die Liste der Stolpersteine in Seesen enthält alle Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunst-Projekts von Gunter Demnig in Seesen und im Ortsteil Rhüden verlegt wurden. Am 25. Juli 2006 wurde der erste Stein verlegt[1], dem folgten am 9. März 2012 weitere 12 Steine und eine Stolperschwelle.[2] Am 3. Dezember 2012 wurden erstmals in Rhüden drei Steine an zwei Adressen und am 4. Dezember 2012 in Seesen 18 weitere Steine an fünf Adressen verlegt.[3] Damit verfügt Seesen über 33 Stolpersteine und eine Stolperschwelle.

Liste der Stolpersteine in Seesen

Bearbeiten
Adresse Datum der Verlegung Person Inschrift Bild
Lange Straße 19
 
25. Juli 2006 Liselotte Rosenbaum (1909–1943)

wurde am 20. Dezember 1909 in Förste bei Osterode geboren. Ihre Eltern waren Julius und Klara Rosenbaum, geb. Hanauer, und sie hatte einen dreieinhalb Jahre jüngeren Bruder Kurt. Ihr Vater starb 1914 und so wuchs sie nur mit ihrer Mutter und ihrem Bruder auf. An einer Handelsschule lernte sie und machte danach eine Ausbildung zur Sekretärin. Ihr Bruder Kurt machte ab 1932 eine Ausbildung in Münster, ein Jahr später folgten sie ihm nach. Als das Geschäft, in dem Lieselotte und Kurt arbeiteten, „arisiert“ wurde, emigrierte Kurt 1936 nach Holland und 1937 weiter nach Südafrika, wo er dann lebte. Seine Mutter folgte ihm kurz darauf, Lieselotte gelang die Emigration nicht und ging deshalb nach Hannover, wo sie bei Tanten unterkam.[4][5]

Am 31. März 1942 wurde sie ins Warschauer Ghetto[6] deportiert und am 2. Mai 1943 weiter nach Trawniki, im November 1943 wurde sie in Lublin[7] bzw. Trawniki ermordet.[8][9] Nach ihrer Deportation hatte sie am 9. April 1942 Martin Heine, den sie in Hannover kennengelernt hatte, im Warschauer Ghetto geheiratet. Einen Tag später war er nach Treblinka deportiert worden.[4]

Hier wohnte
LISELOTTE ROSENBAUM
Jg. 1909
deportiert 1942
Ghetto Warschau
ermordet Nov. 1943
Lublin
 
Jacobsonstraße
 
9. März 2012 Max Gerson (1874–?)

wurde am 3. Juni 1874 in Seesen geboren und lebte zuletzt in Berlin-Zehlendorf. Er was der Bruder von Elsa und Ernst Gerson. Am 28. März 1942 wurde er von Berlin in das Ghetto Piaski deportiert und dort ermordet.[10]

Am 25. September 2006 ist für ihn in der Schützallee 45 in Berlin-Zehlendorf ein Stolperstein gelegt worden.[11] Siehe Liste der Stolpersteine in Berlin-Zehlendorf.

Hier wohnte
MAX GERSON
Jg. 1874
deportiert 1942
Piaski
ermordet
 
9. März 2012 Ernst Gerson (1878–1942)

wurde am 1. Februar 1878 in Seesen geboren und lebte zuletzt in Berlin-Zehlendorf. Er war der Bruder von Elsa und Max Gerson. Am 27./29. Oktober 1941 wurde er ab Berlin in das Ghetto Litzmannstadt in Łódź deportiert, wo er am 11. Januar 1942 ermordet wurde.[12]

Am 25. September 2006 ist für ihn in der Schützallee 45 in Berlin-Zehlendorf ein Stolperstein gelegt worden.[13] Siehe Liste der Stolpersteine in Berlin-Zehlendorf.

Hier wohnte
ERNST GERSON
Jg. 1878
deportiert 1941
Lodz
ermordet 11.1.1942
 
9. März 2012 Elsa Gerson (1880–?)

wurde am 7. August 1880 in Seesen geboren und lebte zuletzt in Berlin-Zehlendorf. Sie war die Schwester von Max und Ernst Gerson. Am 28. März 1942 wurde sie von Berlin in das Ghetto Piaski deportiert und dort ermordet.[14]

Am 25. September 2006 ist für sie in der Schützallee 45 in Berlin-Zehlendorf ein Stolperstein gelegt worden.[15] Siehe Liste der Stolpersteine in Berlin-Zehlendorf.

Hier wohnte
ELSA GERSON
Jg. 1880
deportiert 1942
Piaski
ermordet
 
9. März 2012 Gotthold Herzberg (1875–?)

wurde am 3. Dezember 1875 in Seesen geboren und lebte zuletzt in Berlin-Steglitz und Berlin-Schöneberg. Am 2. April 1942 wurde er ab Berlin ins Warschauer Ghetto deportiert und dort ermordet.[16]

Hier wohnte
GOTTHOLD HERZBGERG
Jg. 1875
deportiert 1942
ermordet im
Ghetto Warschau
 
9. März 2012 Helene Winter (1879–?)

wurde am 30. August 1879 als Helene Stern in Seesen geboren und lebte in Clausthal-Zellerfeld. Am 31. März 1942 wurde sie ins Warschauer Ghetto deportiert, ermordet und nach dem Zweiten Weltkrieg für tot erklärt.[17]

Hier wohnte
HELENE WINTER
geb. Stern
Jg. 1879
deportiert 1942
ermordet im
Ghetto Warschau
 
9. März 2012 Julius Stern (1901–1944)

wurde am 19. September 1901 in Aschersleben geboren und lebte zuletzt in Berlin. Von dort emigrierte er nach Amsterdam in die Niederlande, wurde dann deportiert und am 31. März 1944 ermordet.[18][19] Er war mit Hanny Stern verheiratet.[20]

Hier wohnte
JULIUS STERN
Jg. 1901
Flucht Holland
versteckt/verraten
interniert Westerbork
deportiert 1942
Auschwitz
ermordet 1944
 
9. März 2012 Hanny Stern (1907–1942)

wurde am 21. März 1907 als Hanny Abt in Melsungen geboren. Sie lebte bis zum Zweiten Weltkrieg in Berlin und emigrierte dann nach Amsterdam. Von dort wurde sie 1942 nach Auschwitz deportiert und am 7. September 1942 ermordet.[21] Sie war mit Julius Stern verheiratet.[20]

Hier wohnte
HANNY STERN
geb. Abt
Jg. 1907
Flucht Holland
versteckt/verraten
interniert Westerbork
deportiert 1942
Auschwitz
ermordet 7.9.1942
 
Poststraße 4
 
9. März 2012 Max Bremer (1875–1933)

wurde am 14. April 1875 in Seesen geboren und lebte auch dort.[22] Er starb am 17. März 1933 in einer Gefängniszelle in Seesen, nachdem er nach einem Verhör durch den SA-Führer Karl Sauke dort am 15. März 1933 in „Schutzhaft“ genommen und gefoltert wurde.[23]

Hier wohnte
MAX BREMER
Jg. 1875
verhaftet 15.3.1933
'Schutzhaft'
Gefängnis Seesen
tot 17.3.1933
an den Folgen
der Folter
 
9. März 2012 Frieda Bremer (1879–?)

wurde am 19. April 1879 als Frieda Mendel in Arnstadt geboren. Sie lebte in Arnstadt, Seesen und Erfurt. Am 10. Mai 1942 wurde sie ab Weimar ins Ghetto Bełżyce deportiert.[24] Für sie wurde in Arnstadt 2012 ebenfalls ein Stolperstein verlegt, siehe Liste der Stolpersteine in Arnstadt.[25]

Hier wohnte
FRIEDA BREMER
geb. Mendel
Jg. 1879
deportiert 1942
Richtung Osten
ermordet
 
9. März 2012 Selma Goldmann (1871–1942)

wurde am 12. Oktober 1871 als Selma Bremer in Seesen geboren und lebte in Osterode am Harz und in Wuppertal. Am 21. Juli 1942 wurde sie ab Düsseldorf nach Theresienstadt ins Ghetto deportiert und am 21. September 1942 nach Treblinka ins Vernichtungslager, wo sie ermordet wurde.[26] Für Selma Goldmann wurde 2010 in Osterode am Harz ebenfalls ein Stolperstein verlegt. Siehe Liste der Stolpersteine in Osterode am Harz. Sie lebte seit 27. Juni 1939 mit ihrem Mann Louis Goldmann in Wuppertal.[27]

Hier wohnte
SELMA GOLDMANN
geb. Bremer
Jg. 1871
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 21.9.1942
Treblinka
 
9. März 2012 Ida Bloch (1873–1944)

wurde am 11. Dezember 1872 als Ida Bremer in Essen geboren. Sie lebte in Wuppertal, Seesen und Köln. Am 21. Juli 1942 wurde sie ab Düsseldorf in das Ghetto Theresienstadt deportiert und dort am 20. April 1944 ermordet.[28][29]

Hier wohnte
IDA BLOCH
geb. Bremer
Jg. 1873
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 20.4.1944
 
9. März 2012 Ida Paulina Prins (1921–?)

wurde am 24. Mai 1921 als Ruth Ida Paulina Bloch in Seesen geboren. Sie lebte in Seesen und emigrierte am 10. April 1939 nach Den Haag in die Niederlande. 1942 wurde sie nach Auschwitz ins Vernichtungslager deportiert und am 12. Oktober 1942 ermordet.[30][31]

Hier wohnte
IDA PAULINA PRINS
geb. Bloch
Jg. 1921
deportiert 1942
ermordet in
Auschwitz
 
Jacobsonstraße 21
 
4. Dezember 2012 Friederike Hamm (1855–1943)

wurde am 17. November 1855 als Friederike Weinberg in Westerkappeln geboren, sie lebte zuletzt in Wuppertal. Am 21. Juli 1942 wurde sie mit Transport VII/1-261 von Düsseldorf nach Theresienstadt deportiert und am 1. Januar 1943 ermordet.[32][33]

Hier wohnte
FRIEDERIKE HAMM
geb. Weinberg
Jg. 1855
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 1.1.1943
 
4. Dezember 2012 Gerhard Julius Hamm (1922–1942)

wurde am 7. August 1922 in Seesen geboren und lebte in Seesen und Hamburg. Er war der Bruder von Horst Friedrich Hamm. Am 19. November 1938 emigrierte er in die Niederlande und war vom 8. Mai 1942 bis 15. Juli 1942 im Sammellager Westerbork inhaftiert. Von dort erfolgte am 15. Juli 1942 die Deportation ins Vernichtungslager Auschwitz, wo er am 9. September 1942 ermordet wurde.[34][35][36]

Hier wohnte
GERHARD JULIUS
HAMM
Jg. 1922
deportiert 1942
Auschwitz
ermordet 9.9.1942
 
4. Dezember 2012 Horst Friedrich Hamm (1924–1942)

wurde am 24. Dezember 1924 in Seesen geboren und lebte in Seesen und Hamburg. Er war der Bruder von Gerhard Julius Hamm. Am 30. November 1938 emigrierte er in die Niederlande und war dann bis 1942 im Sammellager Westerbork inhaftiert. Von dort erfolgte 1942 die Deportation ins Vernichtungslager Auschwitz, wo er am 5./30. September 1942 ermordet wurde.[37][38]

Hier wohnte
HORST FRIEDRICH
HAMM
Jg. 1924
deportiert 1942
Auschwitz
ermordet 30.9.1942
 
4. Dezember 2012 Hugo Hamm (1862–1942)

wurde am 8. April 1862 in Seesen geboren und lebte zuletzt in Berlin-Schöneberg. Am 19. August 1942 wurde er zunächst nach Theresienstadt und am 26. September 1942 ins Vernichtungslager Treblinka deportiert.[39][40]

Hier wohnte
HUGO HAMM
Jg. 1862
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 26.9.1942
Treblinka
 
4. Dezember 2012 Moritz Hamm (1871–1943)

wurde am 22. Juni 1871 in Seesen geboren und lebte zuletzt in Erfurt. Am 20. September 1942 wurde er nach Theresienstadt deportiert und starb dort am 10. August 1943.[41] Seine Schwester war Johanne Plaut, geb. Hamm.[42]

Hier wohnte
MORITZ HAMM
Jg. 1871
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 10.8.1943
 
4. Dezember 2012 Clara Löwenberg (1860–1942)

wurde am 11. September 1860 als Clara Hamm in Seesen geboren, sie lebte zuletzt in Berlin-Wilmersdorf. Am 14. Juli 1942 wurde sie nach Theresienstadt und am 19. September 1942 ins Vernichtungslager Treblinka deportiert, wo sie ermordet wurde.[43][44]

Für Clara Löwenberg wurde auch in der Trautenaustraße 14 in Berlin-Wilmersdorf ein Stolperstein verlegt.[45]

Hier wohnte
Clara Löwenberg
geb. Hamm
Jg. 1860
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 19.9.1942
Treblinka
 
Lange Straße 40
 
4. Dezember 2012 Moritz Nußbaum (1888–?)

wurde am 6. März 1888 in Brakel geboren und lebte in Brakel, Bonn und Köln. Er war im Zwangsarbeitslager Bardenberg und im Sammellager Köln-Müngersdorf inhaftiert, bevor er am 20. Juli 1942 nach Minsk deportiert wurde. Er starb in der Vernichtungsstätte Maly Trostinec und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg für tot erklärt.[46] Julius Nußbaum und Moritz Nußbaum waren Brüder.

Hier wohnte
MORITZ NUSSBAUM
Jg. 1888
deportiert 1942
Minsk
ermordet
 
4. Dezember 2012 Siegfried Nußbaum (1896–1938)

wurde am 17. April 1896 in Seesen geboren und lebte dort. Am 14. November 1938 starb er nach Schussverletzungen in Osterode am Harz.[47] Er war Küster in der Synagoge in Seesen und wurde in der Reichspogromnacht des 10. November 1938 misshandelt und in den Rücken geschossen.[23]

Hier wohnte
SIEGFRIED NUSSBAUM
Jg. 1896
niedergeschossen
10.11.1938
tot 14.11.1938
 
4. Dezember 2012 Julius Nußbaum (1886–?)

wurde am 2. Juli 1886 in Brakel geboren und lebte in Krefeld-Uerdingen. Am 22. April 1942 wurde er ab Düsseldorf in das Ghetto Izbica deportiert und nach dem Zweiten Weltkrieg für tot erklärt.[48] Julius Nußbaum und Moritz Nußbaum waren Brüder.

Hier wohnte
JULIUS NUSSBAUM
Jg. 1886
deportiert 1942
Izbica
ermordet
 
Lange Straßer 19
 
4. Dezember 2012 Helene Rosenbaum (1883–?)

wurde am 13. Februar 1883 als Helene Simon in Seesen geboren und lebte zuletzt in Hannover. Am 31. März 1942 wurde sie ins Warschauer Ghetto deportiert.[49]

Hier wohnte
HELENE ROSENBAUM
geb. Simon
Jg. 1883
deportiert 1942
Ghetto Warschau
ermordet
 
4. Dezember 2012 Charlotte Heine (1909–1943)

wurde am 20. Dezember 1909 als Helene Rosenbaum in Förste geboren und lebte in Münster und Hannover. Am 31. März 1942 wurde sie ins Warschauer Ghetto und am 2. Mai 1943 nach Trawniki deportiert, wo sie am 3. November 1943 ermordet wurde.[50]

Hier wohnte
CHARLOTTE HEINE
geb. Rosenbaum
Jg. 1909
deportiert 1942
Ghetto Warschau
ermordet Nov. 1943
Trawniki
 
4. Dezember 2012 Frieda Hanauer (1876–1944)

wurde am 7. Oktober 1876 in Groß Rhüden geboren und lebte in Seesen und Münster. Am 31. Juli 1942 wurde sie ins Ghetto Theresienstadt deportiert und dort am 27. Januar 1944 ermordet.[51]

Hier wohnte
FRIEDA HANAUER
Jg. 1876
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 17.1.1944
 
4. Dezember 2012 Richard Hanauer (1885–1944)

wurde am 2. Oktober 1885 in Seesen geboren und lebte dort und in Hamburg. Im Februar 1941 emigrierte er nach Amsterdam in die Niederlande[52] und war am 20. Juni 1943 und im Zeitraum 29. September 1943 bis 18. Januar 1944 im Sammellager Westerbork inhaftiert. Von dort wurde er am 18. Januar 1944 nach Theresienstadt und am 16. Oktober 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo er am 18. Oktober 1944 ermordet wurde.[53]

Hier wohnte
RICHARD HANAUER
Jg. 1885
deportiert 1944
Theresienstadt
ermordet 18.10.1944
Auschwitz
 
4. Dezember 2012 Gustav Hanauer (1871–1942)

wurde am 9. Oktober 1871 in Groß Rhüden geboren und lebte in Duisburg und Düsseldorf. Am 25. Juli 1942 wurde er nach Theresienstadt deportiert und starb dort am 20. September 1942.[54][55]

Hier wohnte
GUSTAV HANAUER
Jg. 1871
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 20.9.1942
 
4. Dezember 2012 Alma Röhm (1885–?)

wurde am 12. März 1883 als Alma Hanauer in Seesen geboren und lebte in Illingen und Kassel. Am 9. Dezember 1941 wurde sie von Kassel in das Ghetto nach Riga deportiert.[56] Alma Rölen lebte seit 9. September 1932 unter verschiedenen Adressen in Kassel.[57]

Hier wohnte
ALMA RÖHM
geb. Hanauer
Jg. 1885
deportiert 1941
Riga
ermordet
 
Lautenthaler Straße 49
 
4. Dezember 2012 Johanne Plaut (1868–1943)

wurde am 20. Dezember 1868 als Johanna Hamm in Seesen geboren und lebte zuletzt in Berlin-Kreuzberg. Am 21. September 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert und dort am 13. November 1943 ermordet.[58] Sie war die Schwester von Moritz Hamm, der ebenfalls in Theresienstadt ermordet wurde.

Hier wohnte
JOHANNE PLAUT
geb. Hamm
Jg. 1868
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 13.11.1943
 
4. Dezember 2012 Werner Plaut (1890–1944)

wurde am 19. März 1890 in Seesen geboren und lebte zuletzt in Berlin-Kreuzberg. Am 17. März 1943 wurde er nach Theresienstadt und am 29. September 1944 nach Auschwitz ins Vernichtungslager deportiert.[59][60]

Hier wohnte
WERNER PLAUT
Jg. 1890
deportiert 1943
Theresienstadt
ermordet 29.9.1944
Auschwitz
 
Braunschweiger Straße 12
 
4. Dezember 2012 Max Cohn (1895–1944)

wurde am 22. Januar 1895 in Seesen geboren und lebte in Steinheim und zuletzt in Köln. Am 27. Juli 1942 wurde er nach Theresienstadt und am 28. September 1944 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo er ermordet wurde.[61]

Hier wohnte
MAX COHN
Jg. 1895
deportiert 1942
Auschwitz
ermordet 28.9.1944
 
 
Stolperschwelle am Jacobsonplatz

Am Jacobsonplatz   wurde vor dem Portal des heutigen Bürgerhauses – dem Alumnat der ehemaligen Jacobsonschule – eine Stolperschwelle verlegt, die an 260 ermordete Schüler erinnert. Sie trägt die Inschrift:

Hier lebten und lernten 260 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 1850 bis 1924
Sie wurden Opfer der Nazi-Herrschaft 1933 bis 1945

gedemütigt, entrechtet, verfolgt, verhaftet, misshandelt, deportiert, ermordet
Wir erinnern an sie in Trauer und widmen unser Bemühen der Mitmenschlichkeit

Liste der Stolpersteine in Rhüden

Bearbeiten
Adresse Datum der Verlegung Person Inschrift Bild
Schlackenstraße 9
 
3. Dezember 2012 Hermann Plaut (1876–1942)

wurde am 1. Januar 1876 in Frankenau geboren und lebte in Groß Rhüden und Hannover. Am 15. Dezember 1941 erfolgte seine Deportation von Hannover nach Riga, er wurde nach dem Zweiten Weltkrieg für tot erklärt.[62] Hermann Plaut war Kaufmann in Rhüden und Vorsteher der Synagogengemeinde, er hatte mit seiner Frau Paula drei Kinder. Die beiden Töchter konnten 1939 nach England emigrieren, seine Frau starb am 11. Dezember 1941. Hermann Plaut und sein Sohn Rudolf Plaut wurden deportiert, Hermann Plaut kam am 30. November 1942 zu Tode. Die Namen von Hermann und Rudolf Plaut sind auf dem Mahnmal für die ermordeten Juden Hannovers am Opernplatz verzeichnet.[63]

Hier wohnte
HERMANN PLAUT
Jg. 1876
deportiert 1941
Riga
ermordet 30.11.1942
 
Rudolf Plaut (1910–?)

wurde am 18. Juni 1910 in Groß Rhüden geboren und lebte zuletzt in Hannover. Am 15. Dezember 1941 erfolgte seine Deportation von Hannover nach Riga. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er für tot erklärt.[64] Rudolf Plaut war der Sohn von Hermann Plaut.

Hier wohnte
RUDOLF PLAUT
Jg. 1910
deportiert 1941
Riga
ermordet
 
Auf den Steinen 1
 
Hermine Bierwirth (1858–1942)

wurde am 18. Juni 1858 als Hermine Sara Oppenheimer geboren und lebte zuletzt in Groß Rhüden. Am 23. Juli 1942 erfolgte mit Transport VIII/1-122 ihre Deportation von Hannover nach Theresienstadt, wo sie am 18. November 1942 ermordet wurde.[65][66]

Hier wohnte
HERMINE BIERWIRTH
geb. Oppenheimer
Jg. 1855
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 18.8.1942
 

Literatur

Bearbeiten
  • Gerhard Ballin: Geschichte der Juden in Seesen, Stadt Seesen (Hrsg.), Seesen 1979, OCLC 970845181.
  • Jochim Bartels, Stolperstein-Initiative Seesen (Hrsg.): Gegen das Vergessen – Stolpersteine und Memorbuch, Seesen 2016, 108 Seiten.
Bearbeiten
Commons: Stolpersteine in Seesen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Karsten Knoblich: Paten für „Stolpersteine“ in Seesen gesucht. In: beobachter-online.de. 11. Juni 2011, abgerufen am 5. April 2017.
  2. Ulrich Kiehne: Weitere „Stolpersteine“ gegen das Vergessen legen. In: beobachter-online.de. 1. Dezember 2012, abgerufen am 5. April 2017.
  3. Karsten Knoblich: Stolpersteine: Sie sind nicht vergessen. In: beobachter-online.de. 7. Dezember 2012, abgerufen am 5. April 2017.
  4. a b Heine Lieselotte (Lilo) geb. Rosenbaum. In: tenhumbergreinhard.de. Abgerufen am 7. April 2017.
  5. Die Zeit in Münster bis 1937. In: erinnerungundzukunft.de. Erinnerung+Zukunft, abgerufen am 7. April 2017.
  6. Gisela Möllenhoff: „Versucht bitte zu erfahren, was aus mir geworden ist.“ Der Brief von Lieselotte Rosenbaum aus dem Warschauer Ghetto, in: Arno Herrig, Karl Teppe, Andreas Determann (Hrsg.): Verdrängung und Vernichtung der Juden in Westfalen, Münster 1994, ISBN 3-87023-055-X, S. 156–168, hier S. 156–158.
  7. Lieselotte Rosenbaum - Die Präsentation. Schulprojekt. In: erinnerungundzukunft.de. Erinnerung+Zukunft, 2009, abgerufen am 7. April 2017.
  8. Heine, Charlotte Liselotte Lieselotte Lotte E. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Abgerufen am 7. April 2017.
  9. Profil Lieselotte Rosenbaum mit Fotografie. In: Jüdisches Museum Berlin. Juli 1924, abgerufen am 7. April 2017.
  10. Gerson, Max. In: Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945. Abgerufen am 12. April 2017.
  11. Max Gerson. In: stolpersteine-berlin.de. Abgerufen am 12. April 2017.
  12. Gerson, Ernst Emil. In: Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945. Abgerufen am 12. April 2017.
  13. Ernst Gerson. In: stolpersteine-berlin.de. Abgerufen am 12. April 2017.
  14. Gerson, Elsa. In: Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945. Abgerufen am 12. April 2017.
  15. Elsa Gerson. In: stolpersteine-berlin.de. Abgerufen am 12. April 2017.
  16. Herzberg, Gotthold. In: Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945. Abgerufen am 12. April 2017.
  17. Winter, Helene. In: Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945. Abgerufen am 12. April 2017.
  18. Stern, Julius. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 12. April 2017.
  19. Julius Stern. In: oorlogsgravenstichting.nl. Abgerufen am 12. April 2017 (niederländisch).
  20. a b Hanny Stern-Abt. In: joodsmonument.nl. Abgerufen am 12. April 2017 (englisch).
  21. Stern, Hanny Henny. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 12. April 2017.
  22. Bremer, Max. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 13. April 2017.
  23. a b Juden in Seesen. In: geschichtsatlas.de. Archiviert vom Original am 12. April 2013; abgerufen am 13. April 2017.
  24. Bremer, Frieda. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 13. April 2017.
  25. Antje Köhler: Arnstadt verlegt weiter Stolpersteine für jüdische Mitbürger. In: thueringer-allgemeine.de. 11. April 2012, abgerufen am 13. April 2017.
  26. Goldmann, Selma. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933–1945. Abgerufen am 2. April 2017.
  27. Selma Goldmann – Gedenkbuch Wuppertal. In: gedenkbuch-wuppertal.de. Abgerufen am 2. April 2017.
  28. Bloch, Ida. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 13. April 2017.
  29. Bloch, Ida - Gedenkbuch Wuppertal. In: gedenkbuch-wuppertal.de. Abgerufen am 13. April 2017.
  30. Prins, Ruth Ida Paulina. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 13. April 2017.
  31. Ida Paulina Ruth Prins-Bloch. In: joodsmonument.nl. Abgerufen am 13. April 2017 (englisch).
  32. Hamm, Friedrike Friederica. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 19. April 2017.
  33. Friederike Hamm. Opferdatenbank. In: holocaust.cz. Abgerufen am 19. April 2017.
  34. Hamm, Gerhard Julius Gert. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 13. April 2017.
  35. Gerhard Julius Hamm. In: joodsmonument.nl. Abgerufen am 13. April 2017 (englisch).
  36. Gerhard-Julius Hamm (born 7-Aug-1922). In: dokin.nl. Abgerufen am 13. April 2017 (englisch).
  37. Hamm, Horst Friedrich. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 13. April 2017.
  38. Horst-Friedrich Hamm (born 24-Dec-1924). In: dokin.nl. Abgerufen am 13. April 2017 (englisch).
  39. Hamm, Hugo. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 19. April 2017 (ohne Todesdatum).
  40. Hugo Hamm. In: holocaust.cz. Abgerufen am 19. April 2017.
  41. Hamm, Moritz. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 19. April 2017.
  42. Moritz Hamm. In: holocaust.cz. Abgerufen am 19. April 2017.
  43. Löwenberg, Clara. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 19. April 2017 (ohne Todesdatum).
  44. Klara Löwenberg. In: holocaust.cz. Abgerufen am 19. April 2017.
  45. Stolpersteine in Berlin: Clara Löwenberg. In: stolpersteine-berlin.de. Abgerufen am 7. April 2017.
  46. Nussbaum, Moritz. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 19. April 2017.
  47. Nußbaum, Siegfried. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 13. April 2017.
  48. Nussbaum, Julius. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 19. April 2017.
  49. Rosenbaum, Helene. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 19. April 2017.
  50. Heine, Charlotte Liselotte Lieselotte Lotte E. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 19. April 2017.
  51. Hanauer, Frieda Frida. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 19. April 2017.
  52. Richard Hanauer. In: joodsmonument.nl. Abgerufen am 19. April 2017 (englisch).
  53. Hanauer, Richard. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 19. April 2017.
  54. Hanauer, Gustav. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 19. April 2017.
  55. Gustav Hanauer. In: holocaust.cz. Abgerufen am 19. April 2017.
  56. Roelen, Alma. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 19. April 2017 (Als Nachname wird Röhm, Roelen und Rölen genannt).
  57. Beate Kleinert, Wolfgang Prinz: Namen und Schicksale der Juden Kassels 1933–1945. (PDF; 32,8 MB) In: bibliothek.uni-kassel.de. Magistrat der Stadt Kassel, Stadtarchiv, 1986, S. 148, abgerufen am 19. April 2017.
  58. Plaut, Johanna. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 19. April 2017.
  59. Plaut, Werner. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 19. April 2017.
  60. Werner Plaut. In: holocaust.cz. Abgerufen am 19. April 2017.
  61. Cohn, Max. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 19. April 2017.
  62. Plaut, Hermann Heinemann. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 19. April 2017.
  63. Familie Hermann und Paula Plaut. In: lebensraum-linden.de. Abgerufen am 19. April 2017.
  64. Plaut, Rudolf. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 19. April 2017.
  65. Bierwirth, Hermine. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 19. April 2017 (Der Stolperstein trägt das Geburtsjahr 1855, Todesfallanzeige und Opferdatenbank 1858).
  66. Hermine Bierwirth. Opferdatenbank. In: holocaust.cz. Abgerufen am 10. April 2017.