Liste der höchsten Berge in Deutschland

Wikimedia-Liste

Die Liste der höchsten Berge in Deutschland führt die Berge mit den höchsten Gipfeln Deutschlands auf. Alle diese Berge befinden sich im südlichsten Bayern nahe der Grenze zu Österreich. Innerhalb der Alpen liegen sie in den Ostalpen und sind Teil der Nördlichen Kalkalpen. Zum größten Teil gehören sie den Gebirgsgruppen Wetterstein, Berchtesgadener Alpen und Allgäuer Alpen an.

Lage der höchsten Hauptgipfel

Da die Definition eines Berges nicht allgemeingültig festgelegt ist, wird zwischen Hauptgipfeln und übrigen Gipfeln unterschieden. Nicht aufgeführt sind Nebengipfel. In den Alpen gilt ein Gipfel laut UIAA-Definition ab einer Schartenhöhe von 30 Metern als eigenständig. Um einen Gipfel aber auch als eigenständigen Berg zu klassifizieren, werden Mindest-Schartenhöhen von 100 m oder (nach anderen Quellen) von 300 Metern vorgegeben. Nach letztgenannter Definition werden nur noch die Hauptgipfel ganzer Bergmassive gezählt. Alle Erhebungen unter einer Schartenhöhe von 30 Metern werden als Nebengipfel betrachtet.[1]

Die höchsten Hauptgipfel Deutschlands sind Zugspitze (2962 m), Hochwanner (2744 m) und Watzmann-Mittelspitze (2713 m). Wertet man alle eigenständigen Gipfel, folgen nach der Zugspitze der Schneefernerkopf (2875 m) und die Mittlere Wetterspitze (2750 m) auf den Plätzen zwei und drei. Beide sind jedoch Teil des Zugspitzmassives und liegen relativ nahe am Zugspitzgipfel.

Der höchste Hauptgipfel, der komplett auf deutschem Staatsgebiet steht, ist die Watzmann-Mittelspitze mit 2713 Metern Höhe, so auch der Hochkalter (2607 m), der Große Daumen (2280 m) und die Höfats (2259 m). Ebenfalls vollständig auf deutschem Staatsgebiet, aber mit einer wesentlich geringeren Eigenständigkeit, liegen die Mittlere Höllentalspitze (2742 m) und der Hochblassen (2703 m).

Ein Großteil der Gipfel wurde nachweislich im 19. Jahrhundert bestiegen, Watzmann-Mittelspitze und Hoher Göll beispielsweise schon im Jahr 1800. Die Zugspitze wurde zum ersten Mal offiziell bestätigt im Jahr 1820 bestiegen. Allerdings gibt es zu vielen Gipfeln Vermutungen, dass sie in früheren Zeiten von Unbekannten bestiegen worden sind.

Das Birnhorn (2634 m) in den Leoganger Steinbergen befindet sich privatrechtlich in bayerischem Eigentum, liegt jedoch in Österreich.

Da sich im Lauf der Geschichte die Grenzen Deutschlands vielfach veränderten, gab es in der Vergangenheit verschiedenste „höchste Berge“. Während der Kolonialzeit bis 1918 war der 1889 erstmals bestiegene Kibo im Kilimandscharo-Massiv (seinerzeit „Kaiser-Wilhelm-Spitze“) in der Kolonie Deutsch-Ostafrika mit 5895 m der offiziell höchste Berg des Deutschen Kaiserreiches. Im Großdeutschen Reich von 1938 bis 1945 kam dieser Titel dem Großglockner zu, dieser ist mit 3798 m heute der höchste Berg Österreichs. Höchster Berg der DDR war der Fichtelberg (1215 m).

  • Rang: Rang, den der Gipfel unter den höchsten Bergen Deutschlands einnimmt.
  • Bild: Bild des Berges
  • Gipfel: Name des Gipfels
  • Höhe: Höhe des Berges in Metern
  • Gebirge: Gebirge, in dem der Berg liegt.
  • Massiv: (Nur Tabelle 1) Gibt die Massiv-Zugehörigkeit an. Ist das Massiv nach einem verlinkten Hauptgipfel benannt, so wird hier auf eine Verlinkung verzichtet.
  • Lage: (Nur Tabelle 2) DE = Berg liegt vollständig auf deutschem Staatsgebiet; DE/AT = Berg liegt im Bereich der Staatsgrenze von Deutschland und Österreich, das deutsche Staatsgebiet reicht aber zumindest bis zum Gipfel.
  • Dominanz: Die Dominanz beschreibt den Radius des Gebietes, das der Berg überragt. Angegeben in Kilometern mit Bezugspunkt.
  • Schartenhöhe: Die Schartenhöhe ist die Höhendifferenz zwischen Gipfelhöhe und der höchstgelegenen Einschartung, bis zu der man mindestens absteigen muss, um einen höheren Gipfel zu erreichen. Angegeben in Metern mit Bezugspunkt.
  • Erstbesteigung/Erstbesteiger: Namen der Erstbesteiger mit Datum. Leeres Feld bedeutet, dass der Erstbesteiger oder das Datum nicht mehr nachvollzogen werden können.

Differenzen zu anderen metrischen Angaben können auftreten. In den Tabellen werden das deutsche Höhenbezugssystem Normalhöhennull und Daten der Bayerischen Vermessungsverwaltung verwendet.[2]

Die höchsten Gipfel

Bearbeiten

In der Tabelle werden die 31 höchsten eigenständigen Gipfel Deutschlands aufgeführt. Ein Gipfel benötigt eine Schartenhöhe von über 30 Metern, um als eigenständig zu gelten.

Rang Bild Gipfel Höhe
(m)
Gebirge Massiv Dominanz
(km)
Schartenhöhe
(m)
Erstbesteigung
1   Zugspitze 2962 Wettersteingebirge Zugspitze 24,6
Acherkogel
1746
Fernpass
27. Aug. 1820
Josef Naus, Johann Georg Tauschl, Messgehilfe Maier (a)
2   Schneefernerkopf 2874 Wettersteingebirge Zugspitze 1,7
Zugspitze
175
Schneefernerscharte
1871
Hermann von Barth
3   Mittlere Wetterspitze 2750 Wettersteingebirge Zugspitze 0,6
Schneefernerkopf
67
Einschartung zum Schneefernerkopf

4   Hochwanner 2744 Wettersteingebirge Hochwanner 5,5
Zugspitze
701
Feldernjöchl
1870
Hermann von Barth
5   Mittlere Höllentalspitze 2743 Wettersteingebirge Zugspitze 1,6
Zugspitze
116
Einschartung Jubiläumsgrat zur Zugspitze
1871
Hermann von Barth
6   Innere Höllentalspitze 2741 Wettersteingebirge Zugspitze 0,6
Mittlere Höllentalspitze
90
Einschartung zur Mittleren Höllentalspitze
9. Sep. 1871
Hermann von Barth
7   Äußere Höllentalspitze 2720 Wettersteingebirge Zugspitze 0,6
Mittlere Höllentalspitze
35 (c)
Einschartung zur Mittleren Höllentalspitze
1871
Hermann von Barth
8   Watzmann-Mittelspitze 2713 Berchtesgadener Alpen Watzmann 15,9
Hochseiler
939
Trischübelpass
Aug. 1800
Valentin Stanič
9   Watzmann-Südspitze 2712 Berchtesgadener Alpen Watzmann 0,8
Watzmann-Mittelspitze
110 (c)
Einschartung Watzmanngrat
1832
Peter Carl Thurwieser
10   Hochblassen 2703 Wettersteingebirge Zugspitze 1,1
Äußere Höllentalspitze
143
Falsche Grießkarscharte
25. Aug. 1871
Hermann von Barth, Peter Klaisl
11   Wetterwandeck 2698 Wettersteingebirge Zugspitze 0,5
Südliche Wetterspitze
30
Einschartung zur Östlichen Wetterspitze
1874
Hermann von Barth
12   Leutascher Dreitorspitze 2682 Wettersteingebirge Dreitorspitze 5,2
Hochwanner
346
Westliche Wangscharte
7. Aug. 1871
Hermann von Barth
13   Östliche Plattspitze 2680 Wettersteingebirge Zugspitze 1,1
Wetterwandeck
204
Wetterscharte
1871
Hermann von Barth
14   Hinterreintalschrofen 2669 Wettersteingebirge Hochwanner 1,5
Hochwanner
109
Einschartung Teufelsgrat zum Hochwanner
1. Sep. 1871
Hermann von Barth
15   Hochfrottspitze 2649 Allgäuer Alpen Hohes Licht 2,2
Hohes Licht
203
Socktalscharte
16. Juni 1869
Hermann von Barth
16   Mädelegabel 2645 Allgäuer Alpen Hohes Licht 0,4
Hochfrottspitze
81
Einschartung zur Hochfrottspitze
1852
Oskar Sendtner[3] (d)
17   Partenkirchner Dreitorspitze 2633 Wettersteingebirge Dreitorspitze 0,5
Leutascher Dreitorspitze
100 (c)
Einschartung zur Leutascher Dreitorspitze
20. Juli 1854
Jakob Grasegger, Karl Kiendl
18   Alpspitze 2628 Wettersteingebirge Zugspitze 0,8
Hochblassen
165
Grießkarscharte
1825
J. Burger
19   Große Riffelwandspitze 2626 Wettersteingebirge Zugspitze 0,2
Zugspitze
31
Scharte zur Zugspitze
1866
F. Resch und C. Sam
20   Vollkarspitze 2618 Wettersteingebirge Zugspitze 0,5
Hochblassen
40 (c)
Einschartung zu den Höllentalspitzen
1897
Ferdinand Henning (b)
21   Bockkarkopf 2609 Allgäuer Alpen Hohes Licht 0,6
Hochfrottspitze
106
Bockkarscharte

22   Hochkalter 2607 Berchtesgadener Alpen Hochkalter 4,5
Watzmann
621
Wimbachscharte

23   Nordöstliche Dreitorspitze 2605 Wettersteingebirge Dreitorspitze 0,2
Dreitorspitze
40 (c)
Einschartung zur Dreitorspitze

24   Biberkopf 2599 Allgäuer Alpen Biberkopf 3,5
Hohes Licht
337
Große Steinscharte
1853 (e)
25   Trettachspitze 2595 Allgäuer Alpen Hohes Licht 0,4
Mädelegabel
145
Einschartung zur Mädelegabel
Aug. 1855
Urban, Alois und Mathias Jochum
26   Großer Hundstod 2593 Berchtesgadener Alpen Großer Hundstod 4,5
Watzmann
474
Dießbachscharte
1825
Karl Thurwieser
27   Hochvogel 2592 Allgäuer Alpen Hochvogel 5,4
Urbeleskarspitze
572
Hornbachjoch
1832
Trobitus
28   Funtenseetauern 2578 Berchtesgadener Alpen Selbhorn 4
Selbhorn
220
Hochbrunnsulzen
um 1865
Johann Grill, Albert Kaindl
29   Öfnerspitze 2576 Allgäuer Alpen Großer Krottenkopf 0,7
Großer Krottenkopf
137
Einschartung zum Großen Krottenkopf
1854 (e)
30   Schüsselkarspitze 2551 Wettersteingebirge Dreitorspitze 0,3
Leutascher Dreitorspitze
60 (c)
Einschartung zur Leutascher Dreitorspitze
1894
Heinrich Moser, Oscar Schuster
31   Krottenspitze 2551 Allgäuer Alpen Großer Krottenkopf 0,3
Öfnerspitze
78
Einschartung zur Öfnerspitze

(a) 
Erste namentliche Besteigung. Historische Karten aus dem 18. Jahrhundert legen nahe, die Zugspitze sei schon vor 1770 bestiegen worden.[4]
(b) 
Jahr der ersten Gesamtüberschreitung des Jubiläumsgrates
(c) 
Genauer Wert nicht bekannt, da eine Höhenkote fehlt. Abschätzung erfolgte anhand von Höhenlinien aus einer topografischen Karte.
(d) 
Erste namentliche Besteigung. Möglich ist auch eine Besteigung im Rahmen von Vermessungsarbeiten 1818 oder Arbeiten einer Grenzkommission 1835
(e) 
Im Rahmen einer Vermessung

Die höchsten Hauptgipfel

Bearbeiten

In der Tabelle werden die 21 höchsten Hauptgipfel Deutschlands dargestellt. Als Hauptgipfel eines Massives wird ein Berg dann eingestuft, wenn seine Schartenhöhe mehr als 300 Meter beträgt.

Rang
Bild Gipfel Höhe (m)
Gebirge Lage Dominanz (km) Schartenhöhe (m) Erstbesteiger
am
1   Zugspitze 2962 Wettersteingebirge DE/AT 24,6
Acherkogel
1746
Fernpass
Josef Naus, Johann Georg Tauschl, Messgehilfe Maier (a) 27. Aug. 1820
2   Hochwanner 2744 Wettersteingebirge DE/AT 5,5
Zugspitze
701
Feldernjöchl
Hermann von Barth 1870
3   Watzmann-Mittelspitze 2713 Berchtesgadener Alpen DE 15,9
Hochseiler
939
Trischübelpass
Valentin Stanič Aug. 1800
4   Leutascher Dreitorspitze 2682 Wettersteingebirge DE/AT 5,2
Hochwanner
346
Westliche Wangscharte
Hermann von Barth 7. Aug. 1871
5   Hochkalter 2607 Berchtesgadener Alpen DE 4,5
Watzmann
621
Wimbachscharte
Bischof Fürst Schwarzenberg und Führer Gemminger 1830
6   Biberkopf 2599 Allgäuer Alpen DE/AT 3,5
Hohes Licht
337
Große Steinscharte
1853 (b)
7   Großer Hundstod 2593 Berchtesgadener Alpen DE/AT 4,5
Watzmann
474
Dießbachscharte
Karl Thurwieser 1825
8   Hochvogel 2592 Allgäuer Alpen DE/AT 5,4
Urbeleskarspitze
572
Hornbachjoch
Trobitus 1832
9   Östliche Karwendelspitze 2538 Karwendel DE/AT 3,5
Mittlere Ödkarspitze
736
Hochalmsattel
Hermann von Barth 4. Juli 1870
10   Hocheisspitze 2523 Berchtesgadener Alpen DE/AT 3
Hochkalter
410
Sittersbachscharte
Hermann von Barth 6. Sep. 1868
11   Hoher Göll 2522 Berchtesgadener Alpen DE/AT 11,4
Watzmann
788
Torrener Joch
Valentin Stanič 4. Sep. 1800
12   Hochkarspitze 2482 Karwendel DE/AT 4,2
Pleisenspitze
661
Bäralpsattel
Hermann von Barth 1870
13   Großes Teufelshorn 2361 Berchtesgadener Alpen DE/AT 3,8
Reißhorn
339
Blühnbachtörl
14   Kahlersberg 2350 Berchtesgadener Alpen DE/AT 4,8
Großes Teufelshorn
335 (c)
Östlich der Hinteren Bärengrube
Franz von Schilcher, Gottfried Helblehen 1854
15   Stadelhorn 2286 Berchtesgadener Alpen DE/AT 5,2
Wasserwandkopf
1.133
Hirschbichlpass
Karl Thurwieser 1825
16   Großer Daumen 2280 Allgäuer Alpen DE 6,4
Kesselspitz
354
Einschartung zwischen
Zeiger & Großem Seekopf
17   Höfats 2258 Allgäuer Alpen DE 2,7
Kleiner Wilder
478
Älplesattel
Otto Sendtner 1848
18   Soiernspitze 2257 Karwendel DE 3,8
Wörner
833
Westlich der Vereiner-Alm
19   Hoher Ifen 2229 Allgäuer Alpen DE/AT 7,5
Kleiner Widderstein
476
Gerachsattel
20   Große Arnspitze 2196 Wettersteingebirge DE/AT 3,9
Obere Wettersteinspitze
1.003
Nordwestlich von Neuleutasch
21   Kreuzspitze 2185 Ammergauer Alpen DE 10,6
Daniel
1.182
Oberes Schellbachtal
(a) 
Erste namentliche Besteigung. Historische Karten aus dem 18. Jahrhundert legen nahe, die Zugspitze sei schon vor 1770 bestiegen worden.[4]
(b) 
Im Rahmen einer Vermessung
(c) 
Genauer Wert nicht bekannt, da eine Höhenkote fehlt. Abschätzung erfolgte anhand von Höhenlinien aus einer topografischen Karte.

Weitere Listen von Bergen

Bearbeiten

Literatur

Bearbeiten
  • DAV-Karte: 4/3 Wetterstein und Mieminger Gebirge, Östliches Blatt (1:25.000). 2005
  • DAV-Karte: 5/1 Karwendel, Westliches Blatt (1:25.000). 2005
  • DAV-Karte: 5/2 Karwendel, Mittleres Blatt (1:25.000). 2000
  • DAV-Karte: 10/1 Steinernes Meer (1:25.000). 2006
  • Kompass Wander-, Bike- und Skitourenkarte: Blatt 3 Allgäuer Alpen, Kleinwalsertal (1:50.000). Kompass-Karten, Innsbruck 2005, ISBN 978-3-85491-005-3
  • Kompass Wander-, Bike und Skitourenkarte: Blatt 03 Oberstdorf, Kleinwalsertal (1:25.000). Kompass-Karten, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-85491-231-6
  • Kompass Wander-, Bike und Skitourenkarte: Blatt 25 Zugspitze, Mieminger Kette (1:50.000). Kompass-Karten, Innsbruck 2008, ISBN 978-3-85491-026-8
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Die Viertausender der Alpen – Offizielles UIAA-Verzeichnis. (PDF; 648 kB) In: UIAA-Bulletin. UIAA, abgerufen am 7. Mai 2009 (Nr. 145, März 1994).
  2. Bayerische Vermessungsverwaltung: Bayernviewer. Bayerische Staatsregierung, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. März 2009; abgerufen am 19. Mai 2009.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geodaten.bayern.de
  3. Von Abenteurern und Bergpionieren. allgaeuer-anzeigeblatt.de, 2005, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juli 2011; abgerufen am 6. Mai 2009.
  4. a b DAV: Historische Zugspitzkarte aus der Zeit um 1770 entdeckt. bergleben.de, 20. September 2006, abgerufen am 21. Juli 2015.