Liste von Ethnien mit traditionellen Körpermodifikationen
Die Liste von Ethnien mit traditionellen Körpermodifikationen führt Ethnien und Volksgruppen auf, die bestimmte Körpermodifikationen gegenwärtig oder historisch als einen zentralen Bestandteil ihrer kulturellen Identität betrachten.
Afrika
BearbeitenEthnie | Staat/Region | Traditionelle Körpermodifikation | Bild |
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Azande | Zentralafrika | Zahndeformation, Skarifikation | |
Baka | Kamerun, Republik Kongo, Zentralafrikanische Republik, Gabun | Zahndeformation | |
Baluba | Demokratische Republik Kongo | Skarifizierung[1] | |
Bangala | zwischen Kongo und Ubangi | Tatauierung[2] | |
Banyang | Kamerun | Die Banyang, vom Oberlauf des Cross River, tragen Skarifizierungen an Brust und Armen.[3] | |
Berber | Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Mauretanien, Mali, Niger, Ägypten | Unter Berber-Frauen waren blau-grüne Tätowierungen im Gesicht, an den Unterarmen, den Handgelenken und den Waden kulturell verankert. Die Tätowierungen bestanden aus spirituellen Schriftzeichen, entlehnten Symbolen und Ornamenten. Die Muster sind Ausdruck von Verbundenheit mit Natur und Kosmos und symbolisieren Fruchtbarkeit und Schutz.[4] | |
Bétamarribé | Benin | Skarifizierung | |
Chokwe | Angola, Demokratische Republik Kongo, Sambia | Skarifizierung, Zahndeformation | |
Dassanetch | Äthiopien, Kenia | Labret-Piercing, Skarifikation | |
Datooga | Tansania | Geweitete Piercings, Skarifikation | |
Dinka | Südsudan | Skarifizierung | |
Fulbe | Mauretanien, Senegal, Gambia, Guinea-Bissau, Mali, Burkina Faso, Niger, Guinea, Nigeria, Kamerun, Tschad, Republik Sudan | Frauen tragen in jedem Ohr bis zu zwölf Ohrringe, die ab ihrem ersten Lebensjahr gestochen werden.[5] Auch das Tragen von Septum-Piercings ist bei den Frauen üblich. Zudem tätowieren sich die Frauen den Mundbereich über die Lippen hinaus mit Indigo. | |
Hamar | Äthiopien | Die Hamar tragen traditionell geometrisch angeordnete Schmucknarben. Sie gelten als Schönheitsideal und befinden sich vor allem auf dem Rücken und den Armen. Bei Männern symbolisieren sie Erfolge bei der Jagd und der Verteidigung des Stammes.[6] | |
Kikuyu | Kenia | Geweitete Ohrlöcher | |
Makonde | Mosambik, Tansania | Lippenteller, Tätowierung | |
Manduru | Central Equatoria | Die Manduru tragen V-förmige, mehrreihige Skarifizierungen auf der Stirn.[7] | |
Mangbetu | Demokratische Republik Kongo | Conch-Piercing, Schädeldeformation | |
Massai | Kenia, Tansania | Geweitete Piercings, Helix-Piercing, Zirkumzision | |
Mongwandi | Kongo | Die Mongwandi tragen knopfartige Skarifizierungen auf der Stirn.[3] | |
Mursi | Äthiopien | Die Mursi sind bekannt für die Lippenteller der Frauen, dhebi genannt. Um diese einzusetzen, werden bei Mädchen am Ende der Pubertät die Unterlippe aufgeschnitten und zwei der unteren Schneidezähne ausgeschlagen. Die Mursi tragen zudem geweitete Piercings und Skarifizierungen, die aus geometrisch angebrachten Narben bestehen. | |
Nandi | Kenia | Geweitete Ohrlöcher | |
Ngombe | Demokratische Republik Kongo | Skarifizierung | |
Nuba | Sudan | Skarifizierung | |
Nuer | Äthiopien, Südsudan | Skarifizierung (Gaar) | |
Nyangatom | Äthiopien | Skarifizierung, Labret-Piercings | |
Pokot | Kenia, Uganda | Unter Angehörigen der Pokot ist neben großen Ohrringen das Tragen eines Blattes aus Aluminium als Septum-Piercing üblich. | |
Sanan | Burkina Faso | Skarifizierung | |
Schilluk (Volk) | Südsudan | Skarifizierung | |
Senufo | Elfenbeinküste, Mali, Burkina Faso | Skarifizierung, Zahndeformation | |
Surma | Äthiopien | Skarifizierung, Lippenteller, Geweitete Piercings | |
Tigray | Äthiopien | Die Tigray tragen unter anderem ein tätowiertes Kreuz aus dem äthiopisch-orthodoxen Christentum auf der Stirn. | |
Tsamay | Äthiopien | Tätowierung | |
Turkana | Kenia | Unter den Turkana sind und waren Septum-Piercings mit großen Metall-Ornamenten sowie Labret-Piercings verbreitet.[8] | |
Wodaabe | Sahelzone | Frauen tragen bei den Wodaabe Gesichtstätowierungen. | |
Yoruba | Nigeria | Stammeszeichen der Yoruba – Skarifikation, Tätowierung |
Amerika
BearbeitenAsien
BearbeitenEthnie | Staat/Region | Traditionelle Körpermodifikation | Bild | ||||
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Adivasi | Indien | Tätowierung | |||||
Aeta | Philippinen | Die Aeta tragen Skarifizierungen (Tuktuk) am Rücken, den Armen, der Brust, den Beinen, den Händen, den Waden und am Bauch, die sie dann mit Feuer, Kalk und anderen Mitteln reizen, damit sich wirkungsvolle Wundmale ausbilden. Außerdem feilen sie die Zähne zu spitzen Stummeln (Tayad).[19] | |||||
Ainu | Japan | Die ehemalig von den Frauen der japanischen Ureinwohner Ainu getragenen traditionellen Tätowierungen hießen Anci-Piri. Sie waren religiösen Ursprungs und Ausdruck sozialer Rangordnung erwachsener und heiratsfähiger Frauen.[20] | Apatani | Indien | Geweitete Piercings, Nostril-Piercing, Tätowierung | ||
Baiga | Indien | Tätowierung | |||||
Bontok | Philippinen | Philippinische Stammestätowierungen | |||||
Chin | Myanmar | Tätowierung | |||||
Derung | China | Tätowierung | |||||
Han-Chinesen | China | Füßebinden
Bei den Han als weitaus größter chinesischer Volksgruppe bestand ab dem hohen Mittelalter bis zum Ende des Kaiserreichs die Sitte, Mädchen und Frauen die Füße durch dauerhafte Bandagierung zu verstümmeln. Ausgenommen hiervon waren aus praktischen Gründen diejenigen, die körperliche Arbeit zu verrichten hatten und in ihrer Bewegungsfreiheit (und Brauchbarkeit) daher nicht beeinträchtigt werden durften. Die Mandschu, die diese Sitte nicht kannten, waren nach Eroberung Chinas Mitte des 17. Jahrhunderts zwar sehr darauf bedacht, äußerlich erkennbare Unterschiede zwischen Mandschu und Han-Chinesen zu beseitigen - notfalls auch mit äußerster Gewalt - und erzwangen daher bei Männern das Tragen von Zopf und mandschurischer Kleidung. Auch fanden sie ihrerseits an vielen Aspekten der chinesischen Kultur Gefallen und übernahmen sie bereitwillig. Die Verstümmelung der Füße lehnten sie für die eigenen Frauen jedoch stets ab, verboten aber nie die Fußverstümmelung von Han-Chinesinnen. Vermutlich spielte das Erscheinungsbild dieser Frauen für sie keine Rolle, da diese in der Öffentlichkeit praktisch nicht sichtbar waren. | |||||
Iban | Indonesien | Tätowierung, Geweitete Piercings | |||||
Juden | Israel | Brit Mila | |||||
Kayan | Borneo, Malaysia | Tätowierung, Geweitete Piercings | |||||
Kenyah | Indonesien | Ampallang, Geweitete Piercings | |||||
Konyak | Indien, Myanmar | Tätowierung | |||||
Mentawai | Indonesien | Die Mentawai betreiben eine rituelle Deformierung der Zähne. Außerdem dekorieren sie Körper und Gesicht mit speziellen Tätowierungen, die zu den ältesten der Geschichte zählen. Sie dienen sowohl als Schönheitsmal, als auch dem Gleichgewicht zwischen Körper und Universum. Nach dem Glauben der Mentawai können sie zudem nach ihrem Tod anhand der Tätowierungen von ihren Vorfahren erkannt werden.[21] | |||||
Naga | Indien, Myanmar | Gedehnte Piercings, Nostril-Piercing | |||||
Tamang | Nepal | Gedehnte Piercings, Septum-Piercing | |||||
Padaung | Myanmar | Giraffenhals | |||||
Ryūkyū-Völker | Japan | Hajichi | |||||
Tschuktschen | Russland | Tätowierung[9] | |||||
Visaya | Philippinen | Philippinische Stammestätowierungen | |||||
Yupik | Russland | Tätowierung[9] |
Australien und Ozeanien
BearbeitenEthnie | Staat/Region | Traditionelle Körpermodifikation | Bild |
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Aborigines | Australien | Die Aborigines trugen Skarifizierungen, Subinzisionen und teilweise lange Stäbe oder Knochen in der Nasenscheidewand um die Nase aus ästhetisch-erotischen Gründen platter erscheinen zu lassen.[22] | |
Aroma | Papua-Neuguinea | Tätowierung[23] | |
Asmat | Indonesien (Neuguinea) | Die Krieger der Asmat fielen mit besonders martialisch wirkenden Septum-Piercings, sogenannten „bipane“, auf. Dabei handelte es sich um flache, bis zu mehreren Zentimeter breite Muschelplatten, deren Form an das Gewaff der Wildschweine erinnert. Um den in der Nasenscheidewand sitzenden Steg wurde dem Tragekomfort wegen ein oft auch wohlriechendes Harz aufgetragen. Andere Schmuckstücke der Asmat für das stark geweitete oder eingeschnittene Septum waren aus Schweineknochen, oder mitunter auch aus dem Schienbein eines getöteten Feindes gefertigt und wurden „ooch“ oder „otsj“ genannt.[24] Diese konnten einen Durchmesser von bis zu 25 Millimetern aufweisen.[25][26] | |
Chambri | Papua-Neuguinea | Mittelsepik sind Skarifizierungen zentraler Bestandteil eines mehrwöchigen traditionellen Initiationsrituals, das eng mit der mythologischen Schöpfungsgeschichte der Dorfgemeinschaften verbunden ist. Dabei soll die Haut eines Krokodils nachgebildet werden, das als spirituelles Schöpfungswesen verehrt wird. | Am|
Dani | Papua-Neuguinea | Septum-Piercing | |
Fayu | Neuguinea | Die Männer der Fayu tragen Septum-Piercings und beidseitige Nostril-Piercings | |
Fidschianer | Fidschi | Tätowierung. Historisch: nur Mädchen nach der Geschlechtsreife und Frauen, mit fortschreitender Tatauierung im unteren Bauch- und Schambereich. Religiöse Begründung: Untätowierte Frauen würden nach dem Tod in der Unterwelt durch den Schöpfergott Degei (Ndengei) bestraft. Die Tätowierung war für Außenstehende durch Verdeckung mit dem Bastschurz, dem liku, nicht sichtbar, sie hatte keine nach außen gerichtete Schmuckfunktion. Neben der Farb- und Schwarz-weiß-Tätowierung mit kleinen mehrzähnigen Hämmern („Zahn“ genannt), die auf Fidschi nur von Frauen ausgeübt wurde, erhielten Frauen auf Rücken und Armen auch linien- oder V-förmige Narbentätowierungen. Zusätzlich wurden an den Mundwinkeln blaue Kreistattoos vorgenommen, an deren Form man auch die Fortschritte bei oder Vollständigkeit der Tatowierung im Intimbereich erkennen konnte. Einzig erhaltene Skizze einer derartigen Tätowierung stammt von Theodor Kleinschmidt aus dem Jahr 1875, unwissenschaftlich berichtet wurde sie noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Linien- und Zackenmuster seien ähnlich denen auf den geflochtenen Tapas gewesen. Männer hatten, außer der im Knabenalter üblichen Beschneidung, in früheren Zeiten selten Tätowierungen, die wohl eher aus Kontakten mit Tonganern und Samoanern stammten, bei denen primär Männer tätowiert wurden. Sie zierten sich bevorzugt mit farbigen Gesichtsbemalungen und den hierfür berühmten Haarperücken.[27][28][29] | |
Hula | Papua-Neuguinea | Tätowierung[23] | |
Iatmul | Papua-Neuguinea | Mittelsepik sind Skarifizierungen zentraler Bestandteil eines mehrwöchigen traditionellen Initiationsrituals, das eng mit der mythologischen Schöpfungsgeschichte der Dorfgemeinschaften verbunden ist. Dabei soll die Haut eines Krokodils nachgebildet werden, das als spirituelles Schöpfungswesen verehrt wird. | Am|
Kaningara | Papua-Neuguinea | Mittelsepik sind Skarifizierungen zentraler Bestandteil eines mehrwöchigen traditionellen Initiationsrituals, das eng mit der mythologischen Schöpfungsgeschichte der Dorfgemeinschaften verbunden ist. Dabei soll die Haut eines Krokodils nachgebildet werden, das als spirituelles Schöpfungswesen verehrt wird. | Am|
Koita | Papua-Neuguinea | Frauen der Koita wurden ab einem Alter von fünf Jahren tätowiert und die Tätowierung jährlich erweitert. Zuletzt erhielten sie V-förmige Streifen auf der Brust, was sie als heiratsfähig auswies. | |
Lugunor (Insel der Karolinen) | Tätowierung[3] | ||
Mailu | Papua-Neuguinea | Tätowierung[23] | |
Māori | Neuseeland | Die typischen, vor allem auch im Gesicht getragenen Tätowierungen der Māori, wurden mit Kratz- und Schabwerkzeugen eingeritzt und führten somit zu narbigen Erhebungen. Die Muster waren Ausdruck von Rang und Herkunft des Trägers und wurden zur Adoleszenz eingeritzt. | |
Marshall-Insulaner | Marshallinseln | Tätowierung | |
Marquesaner | Französisch-Polynesien: Marquesas | Ganzkörper-Tätowierung[30][31][32] Junge Männer wurden ab ca. 18 Jahren tätowiert, wobei eine volle Körpertätowierung bis ins Alter von 30 dauerte, ohne jedoch einen Abschluss zu finden. Frauen wurden i. A. an Händen, Fußknöcheln, Lippen und hinter den Ohren tätowiert. Die überaus komplexen Muster wurden von den tuhuka patu tiki (Tattoospezialisten) ausgeführt. Der Vorgang hatte etwas Heiliges an sich. |
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Mekeo | Papua-Neuguinea | Tätowierung[23] | |
Motu | Papua-Neuguinea | Tätowierung[23] | |
Palauer | Palau | Tatauierungen waren bis ins 20. Jahrhundert zentraler Bestandteil von Kultur und Gesellschaft, sowie Indikator für Stand und Reichtum des Trägers. Sie wurden von beiden Geschlechtern getragen. Bei Frauen waren sie allerdings von besonderer Bedeutung. | |
Papua | Papua-Neuguinea | Septum-Piercing | |
Rapanui, Osterinsel-Bevölkerung | Osterinsel | Gesichts-, Hals-, Körpertätowierung[33] | |
Salomoner | Salomonen | Bewohner der Salomonen trugen Septum-Piercings mit Nasenstäben die meist aus Muschelkalk bestanden.[3] | |
Samoaner | Samoa | Tätowierung, traditionell bei Männern Peʻa: von der Hüfte bis zu den Knien, als „Kniehose“ bezeichnet.[34] | |
Waima | Papua-Neuguinea | Tätowierung[23] | |
Yaper | Yap | Tätowierungen[3] |
Europa
BearbeitenEthnie | Staat/Region | Traditionelle Körpermodifikation | Bild |
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Alamannen | heutiges Baden-Württemberg und Elsass, Bayerisch-Schwaben, Deutschschweiz, Liechtenstein, Vorarlberg | Beeinflusst durch die Hunnen, trugen die Alamannen Schädeldeformationen, die vermutlich Zeichen einer besonderen gesellschaftlichen Stellung waren.[35] | |
Aromunen | Mazedonien | Bis zur ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde den Mädchen im Alter von etwa 13–14 Jahren ein Kreuz auf die Stirn tätowiert, um sie vor Verschleppungen durch Osmanen zu schützen. Es wurde in der Regel zentriert oberhalb des Nasenrückens zwischen den Augen platziert. Außerdem wurden Mädchen die Namen ihrer Brüder auf die Hände und über die Finger tätowiert. Für die Farbe wurde zerriebene Holzkohle mit Alkohol gemischt und mit Nadelstichen in die Haut eingebracht.[36] | |
Bajuwaren | Altbayern, Österreich, Südtirol | Unter den Bajuwaren wurden Schädeldeformationen durchgeführt, die vermutlich auf eine besondere gesellschaftliche Stellung verwiesen.[35] Der Brauch wurde von den Hunnen übernommen,[37] die ihn wiederum vermutlich aus Asien nach Mitteleuropa brachten. | |
Burgunden | Unter den Burgunden wurden Schädeldeformationen durchgeführt. Der Brauch wurde von den Hunnen übernommen,[37] die ihn wiederum vermutlich aus Asien nach Mitteleuropa brachten. | ||
Gepiden | späteres Rumänien | Unter den Gepiden wurden, vor allem im 5. und bis ins 6. Jh. n. Chr., Schädeldeformationen durchgeführt. Der Brauch wurde von den Hunnen übernommen,[37] die ihn wiederum vermutlich aus Asien nach Mitteleuropa brachten. | |
Goten | Römisches Reich | Unter den Goten wurden, vor allem im 5. und bis ins 6. Jh. n. Chr., Schädeldeformationen durchgeführt. Der Brauch wurde von den Hunnen übernommen,[37] die ihn wiederum vermutlich aus Asien nach Mitteleuropa brachten.[35] Die Deformation war vermutlich Zeichen einer besonderen gesellschaftlichen Stellung.[35] | |
Hunnen | Byzantinisches Reich | Die Hunnen führten Schädeldeformationen durch. Den Brauch brachten sie vermutlich aus Asien nach Mitteleuropa.[37] | |
Kroaten | Bosnien und Herzegowina | Unter katholischen Kroatinnen waren bis etwa Mitte des 20. Jahrhunderts blaue Tätowierungen auf den Händen, den Vorderarmen, der Brust und seltener auch auf der Stirn verbreitet. Die Motive bestanden vor allem aus christlichen Symbolen und Stećak-Ornamenten,[38] die meist das Kreuz als zentrales Motiv darstellten.[39] Die Tradition ist auf die Eroberung Bosniens durch die Osmanen im Jahr 1463 zurückzuführen und verlor durch den geringeren Stellenwert der Religion im ehemaligen sozialistischen Jugoslawien an Bedeutung.[40] | |
Pikten | Schottland | Tätowierung | |
Thüringer | späteres Thüringen | Unter den Thüringern wurden Schädeldeformationen durchgeführt. Der Brauch wurde von den Hunnen übernommen,[41] die ihn wiederum vermutlich aus Asien nach Mitteleuropa brachten und war vermutlich Zeichen einer besonderen gesellschaftlichen Stellung.[35] |
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Democratic Republic of the Congo; Luba peoples ( des vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Afrikanische Ornamentik, Brill Archive, S. 48.
- ↑ a b c d e f Die Völkerschau in Bildern, Eckstein-Helpaus-Verlag, 1932.
- ↑ Schlangen, Schakale und Skorpione – Berber-Tätowierungen in Nordafrika ( vom 4. Juni 2015 im Internet Archive), journal-ethnologie.de
- ↑ Westafrika – Geheimnisvolle Sahara
- ↑ Robert Gardner: Rivers of sand, GRIN Verlag, 2006, S. 11.
- ↑ Ethnienlexikon | New Sudan Foundation. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 31. Januar 2017; abgerufen am 31. Januar 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Turkana elder with nose ornament, Pitt Rivers Museumref
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar Dion Kaszas: Indigenous Tattooing
- ↑ Pierre Clastres: Chronik der Guayaki. Die sich selbst Aché nennen, nomadische Jäger in Paraguay. Trickster Verlag, München 1984, ISBN 3-923804-06-7, S. 106 ff.
- ↑ Abbildund auf der Website des Anthropologen Kim R. Hill. Abgerufen am 25. Oktober 2013 (englisch).
- ↑ a b c d e f Lars Krutak: Tattooed Tribes of the Amazon
- ↑ Curtis, Bd. 11, S. 11.
- ↑ The Marubo Indians: Rebirth of a Nation
- ↑ The Mundurucú: Tattooed Warriors of the Amazon Jungle by Lars Krutak. Abgerufen am 31. Januar 2017.
- ↑ Body Piercing History ( vom 26. April 2013 im Internet Archive)
- ↑ Yanomami Indians: The Fierce People?
- ↑ Dorling Kindersley: [Encyclopedia of People], S. 79.
- ↑ pinatubo aeta von Khristin Fabian ( des vom 7. Februar 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ W. R. Van Gulik: Irezumi - The Pattern of Dermatography in Japan, 1982
- ↑ Lars Krutak: Tattoo Hunter - Mentawai, 2009.
- ↑ A History of Body Piercing throughout Society ( des vom 28. Februar 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b c d e f Lars Krutak: The forgotten code: Tribal tattoos of Papua-Neuguinea
- ↑ New Guinea shell septums
- ↑ The Septum Piercing
- ↑ Turkana tribe septum jewelry
- ↑ Kingsley Roth: Fiji: Tatuing. Some Unrecorded Details on Tatuing in Fiji. In: Man. Vol. 33, 1933, S. 162–163 (JSTOR:2790097). Abgerufen am 29. September 2013.
- ↑ Herbert Tischner: „Beiträge zur Ethnographie des alten Viti Levu und Vanua Levu nach unveröffentlichten Notizen und Zeichnungen Theodor Kleinschmidts aus den Jahren 1875–1878“. In: Beiträge zur Völkerforschung: Hans Damm zum 65. Geburtstag. Akademie-Verlag, Berlin 1961, S. 665–681.
- ↑ Abb. des Fiji Museum von Theodor Kleinschmidt's Skizze auf der Website Lars Krutak (Urheberrechte des Völkerkundemuseums Leipzig beachten).
- ↑ Willowdean C. Handy: Tattooing in the Marquesas. (= Bernice P. Bishop Museum Bulletin. 1). Museum, Honolulu 1922 (Digitalisat, PDF 2,52 MB).
- ↑ Karl von den Steinen: Die Marquesaner und ihre Kunst: Studien über die Entwicklung primitiver Südseeornamentik nach eigenen Reiseergebnissen und dem Material der Museen. 3 Bände, Reimer, Berlin 1925–1928. Band 1 Tatauierung: mit einer Geschichte der Inselgruppe und einer vergleichenden Einleitung über den polynesischen Brauch. 1925 (Digitalisat der Bodleian Libraries)
- ↑ Eric Kjellgren: Adorning the world. Art of the Marquesas Islands. Metropolitan Museum of Art, New York, N.Y. 2005 (Digitalisat, PDF 52,6 MB).
- ↑ Tattoos und Körperbemalung der Rapa Nui auf der Osterinsel ( des vom 18. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf der Website osterinsel.de
- ↑ Samoan tatau (tattooing) auf der Website des Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa
- ↑ a b c d e Herwig Wolfram: Die Germanen. 2009, S. 17.
- ↑ Peter Podjavorsek: Die Aromunen in Mazedonien, arte-Dokumentation
- ↑ a b c d e Johannes Hoops: Reallexikon der germanischen Altertumskunde. Band 26, S. 575.
- ↑ Ćiro Truhelka: Die Tätowirung bei den Katholiken Bosniens und der Hercegovina, Carl Gerold’s Sohn, 1896 - 16 Seiten.
- ↑ Tattooing of Croatian Women In Bosnia-Herzegovina ( vom 7. April 2014 im Internet Archive), abgerufen am 30. März 2013.
- ↑ Der kroatische Tattoo-Oma Kult, Vice, abgerufen am 30. März 2013.
- ↑ Völkerwanderungszeit – 375 bis 600 n. Chr. ( des vom 2. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Archäologisches Landesmuseum Brandenburg