Lit (Dateiformat)

Dateiformat für E-Books

Das LIT-Format ist ein von Microsoft entwickeltes komprimiertes Dateiformat für elektronische Bücher (E-Books). Es handelt sich dabei um eine erweiterte Form des CHM-Formats und damit um kompilierte HTML-, JavaScript-, CSS- und Metadaten und eventuell Bilddateien, die mit dem LZX-Algorithmus der Cabinet-Dateien komprimiert sind.[1] Dateien in diesem Format können optional verschlüsselt sein und mit dem Microsoft Reader gelesen werden.[2] Unverschlüsselte Dateien können inzwischen auch mit anderen E-Book-Readern (z. B. Calibre) gelesen werden.[1][3]

LIT
Dateiendung: .lit
MIME-Type: application/x-ms-reader
Magische Zahl: 49 54 4F 4C 49 54 4C 53 hex
ITOLITLS
Entwickelt von: Microsoft
Erweitert von: Compiled Help Modules (CHM)



Das Dateiformat wurde zugunsten des (unter anderem) ebenfalls HTML-basierten Open eBook (Vorläufer von EPUB) wieder aufgegeben.[4] Seit November 2011 werden von Microsoft keine Bücher mehr im LIT-Format zum Kauf angeboten. Der Vertrieb von Microsoft Reader wurde im August 2012 eingestellt.[5]

Kopierschutz

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Durch die eingebaute Digitale Rechteverwaltung wird der Inhalt der Datei verschlüsselt und soll so gegen beliebiges Kopieren, Konvertieren in andere Formate und Veränderungen des Inhalts geschützt werden.[2]

Der Schutzmechanismus konnte jedoch zwischenzeitlich geknackt werden.[6][7] Der Programmierer Dan Jackson entwickelte das Kommandozeilen-Programm „ConvertLIT“, das das integrierte DRM-System in einen ungeschützten Zustand versetzen und sogar Daten daraus extrahieren kann. Ein Kopieren derartiger Daten unter Umgehung eines Kopierschutzes verstößt jedoch gegen die EU-Richtlinie 2001/29/EG und gegen das auf deren Basis modifizierte deutsche Urheberrecht.

Bedingt durch die mögliche Umgehung des Schutzmechanismus konnte sich das Format bei kommerziellen E-Book-Vertreibern nicht durchsetzen.[4]

Erzeugung

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Microsoft bietet selbst kein Programm zur Erzeugung der LIT-Dateien an, jedoch ein kostenloses Entwicklerpaket, das anderen Anbietern das Entwickeln einer entsprechenden Software ermöglicht, sowie ein Plug-in für das hauseigene Textverarbeitungsprogramm Microsoft Word.[8] Dank des Entwicklerpakets existieren mittlerweile einige Konverter, die entsprechend formatiertes, sauberes HTML in das LIT-Format umwandeln.

Bearbeiten
  • Allgemeine Fragen zum Microsoft Reader. In: microsoft.com. Archiviert vom Original am 12. April 2011;.
  • LIT-Format. In: itwissen.info..

Einzelnachweise

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  1. a b Frank Bulk et al.: Towards the Digital University: a brief introduction to E-Texts and Open Access. (PDF; 702 kB) In: harvest.usask.ca. University of Saskatchewan, 10. März 2010, S. 10, abgerufen am 28. Oktober 2023 (englisch).
  2. a b Protecting Microsoft Reader eBooks. In: microsoft.com. Microsoft, archiviert vom Original am 14. Juli 2012; abgerufen am 28. Oktober 2023 (englisch).
  3. Häufig gestellte Fragen (FAQ). In: manual.calibre-ebook.com. Abgerufen am 28. Oktober 2023.
  4. a b Johannes Haupt: Microsoft stellt E-Book-Plattform ein. In: Heise online. 16. August 2011. Abgerufen am 28. Januar 2012.
  5. Andreas Donath: Microsoft Reader wird eingestellt. In: golem.de. 16. August 2011, abgerufen am 28. Oktober 2023.
  6. David Adamczewski: Kopierschutz von Microsoft Reader geknackt. In: Heise online. 30. August 2001. Abgerufen am 28. Januar 2012.
  7. Peter-Michael Ziegler: Kopierschutz von Microsofts E-Book-Reader ausgehebelt. In: Heise online. 2. Januar 2003. Abgerufen am 28. Januar 2012.
  8. Content Software Development Kit. In: microsoft.com. Microsoft, archiviert vom Original am 6. Januar 2013; abgerufen am 28. Oktober 2023 (englisch).