Loeriesfontein

Kleinstadt in Südafrika

Loeriesfontein ist eine Kleinstadt in der Gemeinde Hantam, Distrikt Namakwa, Provinz Nordkap in Südafrika.

Loeriesfontein
Loeriesfontein (Südafrika)
Loeriesfontein (Südafrika)
Loeriesfontein
Koordinaten 30° 58′ S, 19° 27′ OKoordinaten: 30° 58′ S, 19° 27′ O
Basisdaten
Staat Südafrika
Provinz Nordkap
Distrikt Namakwa
Gemeinde Hantam
Höhe 960 m
Einwohner 2744 (2011)
Gründung 1894
Frühlingsblüte bei Loeriesfontein
Frühlingsblüte bei Loeriesfontein
Frühlingsblüte bei Loeriesfontein

Loeriesfontein ist Afrikaans für „Loeries Quelle“. Die Herkunft des Namens ist unklar, entweder wurde die Stadt nach dem Vogel „Loerie“ in Afrikaans (Turacus corythaix) benannt oder nach einer Abwandlung des Verbs „loer“ für beobachten, spähen oder verstohlen schauen.[1] Eine alternative Erklärung besteht in der Annahme, dass der Ort nach einem jüdischen Handlungsreisenden mit dem Nachnamen Luri benannt wurde.[2]

Geographie

Bearbeiten

Der Ort erstreckt sich im Tal des Kamdani River, das von Bergen umgeben ist. Die Gegend gehört zur Hantam-Region.[3] Loeriesfontein liegt 65 Kilometer nordöstlich von Nieuwoudtville und befindet sich etwa 960 Meter über dem Meeresspiegel.

Geschichte

Bearbeiten

Die Stadt entwickelte sich ab 1894 rund um einen Dorfladen, der von dem reisenden Bibelhändler Fredrick Turner, einem Neffen von Charles Spurgeon, gegründet wurde. Der Einkaufsmarkt existiert auch heute noch und wird von einem Nachkommen des Gründers betrieben.

Einwohner

Bearbeiten

Gemäß der Volkszählung im Jahr 2011 hatte Loerisfontein 2744 Einwohner in 807 Haushalten. Davon waren 86 % Coloureds, 11 % weiß und 1,97 % schwarz. Als Hauptsprache gaben 99 % Afrikaans an.[4]

Wirtschaft und Infrastruktur

Bearbeiten

Der Ort lebt von Subsistenzwirtschaft und touristischen Angeboten.

In der Nähe von Loerisfontein errichtete man einen Windpark. Zwischen 2017 und 2019 wurden hier 61 Windkraftanlagen des Typs Siemens SWT-2.3-108 aufgestellt.[5]

Die Trinkwasserversorgung des Ortes wird seit April 1962 über ein Rohrsystem für die Bewohner gewährleistet. Allerdings sind die Verbrauchsmengen limitiert. Zuvor versorgten sich die Einwohner über eigene Bohrlöcher, Brunnen und Regenwassertanks.[3]

Loeriesfontein ist auf zwei Regionalstraßen erreichbar. Am östlichen Rand der Ortschaft vereinigen sich die R355 und die R357. Beide Straßen haben im Ort einen gemeinsamen Verlauf. Einige Kilometer westlich von Loeriesfontein nehmen sie wieder eine eigene Richtung.[6]

Nördlich der Ortschaft befindet sich ein Flugareal mit zwei sich kreuzenden Pisten, der Loerisfontein Airport.[6]

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
 
Die 27 Windmühlen

Wie im gesamten Namaqualand ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten die jährlich zwischen Ende August und Anfang September stattfindende Wüstenblüte. Entsprechende Temperaturen und Regen vorausgesetzt, entfaltet sich hier binnen weniger Tage aus dem scheinbar leblosen Wüstenboden eine millionenfache Blütenpracht. Rund 4000 Pflanzenarten sind aus dieser Region bekannt.

Fred-Turner-Heimatmuseum

Bearbeiten

Im Fred Turner Folk and Culture Museum werden mehr als 1000 Ausstellungsstücke aus der Zeit der Trek Farmer gezeigt. Untergebracht ist das Museum in einem alten Schulgebäude. Außerhalb der Blütezeit im Frühjahr ist das Museum nur nach vorheriger Anmeldung geöffnet.

Windpumpen-Museum

Bearbeiten

Hier sind 27 Windräder bzw. Windpumpen aus der Region gesammelt, restauriert und funktionsfähig aufgestellt.[7]

Weitere Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
Bearbeiten
Commons: Loeriesfontein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Peter Edmund Raper: Dictionary of Southern African Place Names. Lowry Publishers, Johannesburg 1987 (2. Aufl.), S. 200.
  2. Northern Cape Tourism. Archiviert vom Original am 21. Februar 2009; abgerufen am 23. März 2009 (englisch).
  3. a b Department of Water and Sanitation: Loeriesfontein Bulk Water Supply Hantam Local Municipality. (Feasibility Study and Implementation Readness Report) Pretoria 2015. online auf www.ws.dwa.gov.za (englisch, PDF) PDF-Dokument S. 9.
  4. Volkszählung 2011. abgerufen am 18. November 2013
  5. The Wind Power: Loeriesfontein 2 (Süd Afrika). auf www.thewindpower.net (deutsch, englisch, französisch, spanisch).
  6. a b nach OSM.
  7. Artefacts: Windmill Museum. Loeriesfontein, Northern Cape. auf www.artefacts.co.za (englisch).
  8. Artefacts: Nederduitse Gereformeerde Kerk. Loeriesfontein, Northern Cape. auf www.artefacts.co.za (englisch).