Ludwig Spitaler

deutscher Filmproduktionsleiter

Ludwig Maximilian Maria Spitaler (* 1. November 1913 in München; † unbekannt) war ein deutscher Produktions- und Herstellungsleiter, seit 1957 in ständigen Diensten für Wolf C. Hartwigs Rapid-Film.

Der Bankierssohn begann seine berufliche Laufbahn als Bankangestellter, eine kaufmännische Ausbildung folgte. Im Anschluss daran wurde Spitaler als Revisor bei einer Treuhandgesellschaft angestellt, ehe er, zunächst probeweise, am 1. Juni 1942 zur Prager Dependance der Bavaria Film stieß. Die in Spitalers Geburtsstadt beheimatete Produktionsfirma zeigte sich vom Engagement und Geschick des jungen Filmkaufmanns derart angetan, dass man ihm bereits am 1. Januar 1943 mit der wichtigen Position eines Filmgeschäftsführers betraute. In dieser Funktion war er, ohne namentlich genannt zu werden, de facto für die gesamte Produktions- bzw. Herstellungsleitung aller Prager Filme der Bavaria verantwortlich.

Das Kriegsende unterbrach Spitalers filmische Laufbahn nur kurzzeitig. Nach einem wenig erfolgreichen Versuch als Bühnenleiter (Junges Theater in München) und einer kurzzeitigen Beschäftigung bei Luis Trenker avancierte Ludwig Spitaler zum Geschäftsführer der Münchner Produktionsfirma Lucerna-Film und machte sich einen Namen als geschickter Organisator und Produktionsleiter.

Mit der kontinuierlichen Herstellung von Filmen durch die Rapid-Film des Düsseldorfer Jungunternehmers Hartwig Ende der 50er Jahre sicherte sich der nunmehr kontinuierlich als Produktions- bzw. Herstellungsleiter arbeitende Spitaler ein regelmäßiges Einkommen. Er kümmerte sich vor allem um die technisch reibungslosen Abläufe der Rapid-Produktionen, während sich Hartwig u. a. auf die Finanzierung und die Auswertung der Filme konzentrierte. Die mit internationalen Partnern realisierten Rapid-Filme der 60er Jahre waren überwiegend turbulente und spannende Abenteuer, gedreht an exotischen Schauplätzen (mehrfach Südostasien). Seit 1970 stellten Hartwig und sein Organisator Spitaler fast ausnahmslos billig hergestellte und hochprofitable Softsexfilme her. Besonders die langlebige Filmreihe Schulmädchen-Report versprach bei einem Minimum an Investitionen ein Maximum an Gewinn. In der Spätphase seiner Karriere bei der Rapid-Film, in den ausgehenden 70er Jahren, stellte Ludwig Spitaler für Hartwig zwei international und hochkarätig besetzte Landser-Filmen um den deutschen Wehrmachtsoldaten Steiner her. Diese waren zwar teuer produziert (und zumindest der erste Teil erwies sich als äußerst kassenträchtig), hinterließen jedoch einen bisweilen zwiespältigen Eindruck durch die unterschwellig formulierte Botschaft vom Krieg als letztes Männerabenteuer.

Filmografie

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