Ludwigsmühle (Bad Neustadt an der Saale)
Die Ludwigsmühle (in der Alltagssprache auch „Lubbermühle“) war eine Einöde der Gemeinde Bad Neustadt an der Saale/Landkreis Rhön-Grabfeld. Sie lag an einem Mühlbach, der die Brend mit der Fränkischen Saale verband. Weiterhin gab es noch die Namen "Spitalmühle", "Vogtsmühle" (nach dem Besitzer Ludwig Vogt) oder auch Saalemühle.
Geschichte der Mühle
BearbeitenDer Bau der Ludwigsmühle erfolgte nach der Erlaubnis 1502 durch Fürstbischof Lorenz von Bibra. Er genehmigte der Stadt Neustadt den Bau einer Mühle. Baubeginn war aber erst am 26. Juni 1550, als Melchior Zobel von Giebelstadt verfügte: „(…)eine Muele mit treyen gengen oder damit zwei gengen zum Mahlen und einem zum Walken“. Der Pachtertrag der Mühle soll jährlich dem Spitalmeister verrechnet werden. Dabei zwei Fastnachtehühner. Für das Bistum mussten jährlich Abgaben an die Amtskellerei Neustadt abgeliefert werden. Schon die frühen Jahre sind gekennzeichnet durch Streitigkeiten. 1764 errichtete Ludwigsmüller Johann Michael Knell einen Steinbildstock mit Pietà an der Scheune der Mühle. Jährlich gab es dorthin Fronleichnams-Prozessionen. Heute steht diese Pietà in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt.
Der Abbruch der Mühle erfolgte 1930, nachdem die Stadt auf dem Grundstück ein neues Schwimmbad für die Stadt plante. Heute befindet sich auf dem Areal der Mühle in Teilen der Parkplatz „Schillerhain“.
Literatur
Bearbeiten- Johann Kraus, Johann Georg Knell, Beschreibung der Mühlen im Neustädter Amt, Neustadt an der Saale 1798. (Original im Stadtarchiv Bad Neustadt an der Saale)
- Alfons Maria Borst, Neustadt schaute den Müllern scharf auf die Finger, Main-Post (Ausgabe Rhön-Grabfeld) 1957.
- Alfons Maria Borst, Die ältesten Neustädter Mühlenordnungen, Artikelserie in der Rhön- und Saalepost ab Februar 1966.
- Alfons Maria Borst: Die fünf ehemaligen Mühlen Neustadts, in „Bad Neustädter Heimatblätter“, Bad Neustadt a. d. Saale 1966 (Ausgabe 1).
- Ludwig Benkert, Bad Neustadt an der Saale, Die Stadtchronik, Bad Neustadt 1985, Seite 222.
- Reinhold Albert, Die Geschichte der Neustädter Mühlen, in: Heimatjahrbuch des Landkreises Rhön-Grabfeld 2000, Seite 126–132.
- Elisabeth Böhrer, Von der Neustädter Ludwigsmühle über Schweinfurt nach Buenos Aires, in: Heimatjahrbuch des Landkreises Rhön-Grabfeld 2021, S. 439–443.
Weblinks
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Koordinaten: 50° 19′ 18″ N, 10° 13′ 14,7″ O