Müglitzhang bei Schlottwitz
Das Naturschutzgebiet Müglitzhang bei Schlottwitz liegt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge in Sachsen.
Müglitzhang bei Schlottwitz
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Naturschutzgebiet Müglitzhang bei Schlottwitz (Mai 2018) | ||
Lage | Sachsen, Deutschland | |
Fläche | 77,87 ha | |
Kennung | D 64 | |
WDPA-ID | 164715 | |
Geographische Lage | 50° 53′ N, 13° 49′ O | |
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Meereshöhe | von 230 m bis 425 m | |
Einrichtungsdatum | 4. Juli 1974, 1974 |
Lage
BearbeitenDas Naturschutzgebiet erstreckt sich östlich von Schlottwitz, einem Ortsteil der Stadt Glashütte über eine Länge von 2,1 Kilometern als schmaler Landschaftsstreifen, der an der schmalsten Stelle lediglich 200 Meter breit ist. Am westlichen Rand des Gebietes fließt teilweise als Grenzfluss die Müglitz. Am nordwestlichen und südwestlichen Rand verläuft die S 178.
Im Osten befindet sich der teilweise vom Naturschutzgebiete eingefasste Lederberg, dessen 446 Meter hoher Gipfel jedoch außerhalb des Gebiets liegt.
Natur
BearbeitenSchutzgebiete
BearbeitenDas rund 78 ha große Gebiet ist Bestandteil des Landschaftsschutzgebiets d 75 Unteres Osterzgebirge, des europäischen FFH-Schutzgebiets 43 E Müglitztal und des Vogelschutzgebiets 59 Osterzgebirgstäler. Es wurde erstmals am 4. Juli 1974 durch den Bezirkstag Dresden unter dem Namen „Eibensteilhangwald im Müglitztal“ unter Naturschutz gestellt.[1] Im Jahr 1977 erfolgte die Umbenennung in den heutigen Namen.
Pflanzen
BearbeitenDas Naturschutzgebiet dient mit seinen Steilhängen insbesondere der Erhaltung des größten sächsischen Vorkommens der Europäischen Eibe. Neben einigen älteren Exemplaren, ist der heutige Bestand im Wesentlichen durch Aufforstungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden. Die Eiben sind Bestandteil eines Mischwaldes, welcher aus den Laubbäumen Ahorn, Linde und Ulme sowie den Nadelbäumen Fichte und Weißtanne besteht.
Am Unterhang sind Leberblümchen, Süße Wolfsmilch und Bärlauch beheimatet, während am Oberhang Schwarzwerdender Geißklee und Wacholder vorkommen. Die offenen Block- und Schutthalden ermöglichen Pflanzen wie dem Breitblättrigen Hohlzahn das Wachstum.
Tiere
BearbeitenDie Charakterarten des Gebiets sind neben mehreren Brutvogelarten, insbesondere die Fledermausarten Großes Mausohr und Kleine Hufeisennase. Im Weiteren sind die Schmetterlingsarten Spanische Flagge sowie Pfaffenhütchen-Wellrandspanner und die Käferarten Schwammkäfer, Kopfhornschröter sowie Halsbock im Naturschutzgebiet beheimatet.
Naturdenkmäler
Bearbeiten⊙ Im Naturschutzgebiet steht die seit 1939 als Naturdenkmal geschützte Tausendjährige Eibe bei Schlottwitz[2], deren reales Alter jedoch auf 500–600 Jahre geschätzt wird.[3]
Geologie
BearbeitenDie überwiegende Gesteinsart bildet der Freiberger Kerngneis, ein proterozoischer Orthogneis. Darüber hinaus gibt es mehrere Quarzporphyrgänge aus den unteren Lagen des Osterzgebirges.
Wirtschaft und Tourismus
BearbeitenZum Schutz des Eibenbestands an den Steilhangwäldern erfolgt heute keine Bewirtschaftung der Blockhalden und Steilhänge. Im 12. und 13. Jahrhundert wird eine Nutzung für den Eisenbergbau vermutet. Außerdem ist von einer landwirtschaftlichen Nutzung in der Vergangenheit auszugehen.
Heute führen mehrere Wanderpfade durch das Naturschutzgebiet.
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Müglitzhang bei Schlottwitz in der World Database on Protected Areas (englisch)
Literatur
Bearbeiten- Naturschutzgebiete in Sachsen – Handbuch. (PDF; 28 MB) Freistaat Sachsen, Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft, 30. November 2008, S. 606, abgerufen am 4. November 2020.
- Jens Weber: NSG Müglitzhang bei Schlottwitz. (PDF; 2,6 MB) Grüne Liga Sachsen, 2015, abgerufen am 3. November 2020.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Mitteilung über die 14. Tagung des Bezirktages Dresden. (PDF; 723KB) S. 9, abgerufen am 3. November 2020.
- ↑ „Tausendjährige Eibe bei Schlottwitz“ im Baumregister, bei www.baumkunde.de
- ↑ Naturschutzgebiete in Sachsen - Tafelsilber der Natur: NSG Müglitzhang bei Schlottwitz. (PDF; 498 kB) Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt, 25. Juni 2019, abgerufen am 3. November 2020.