Maas-Wupper-Express

regionale Bahnlinie für den Nahverkehr in NRW

Der Maas-Wupper-Express (RE 13) ist eine Regional-Express-Linie in Nordrhein-Westfalen und der niederländischen Provinz Limburg. Sie führt von der niederländischen Grenzstadt Venlo nach Hamm in Westfalen.

RE 13 Maas-Wupper-Express
Strecke der Maas-Wupper-Express
Kursbuchstrecke (DB):485 (Venlo–Hagen)
455 (Wuppertal–Hamm)
Streckenlänge:160 km
Höchstgeschwindigkeit:160 km/h
Verkehrsunternehmen eurobahn
Bundesland (D): Nordrhein-Westfalen
Provinz (NL): Limburg
Verlauf
Kopfbahnhof Streckenanfang (Strecke außer Betrieb)
-51 Eindhoven Centraal (ab Dezember 2026) IC
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
-38 Helmond (ab Dezember 2026) IC
Kopfbahnhof Strecke bis hier außer Betrieb
0 Venlo IC
Grenze
3 Staatsgrenze Niederlande / Deutschland
Bahnhof
5 Kaldenkirchen
Bahnhof
9 Breyell
Bahnhof
13 Boisheim
Bahnhof
17 Dülken
Bahnhof
23 Viersen IC
31 Mönchengladbach Hbf ICE, IC, S
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
48 Neuss Hbf ICE, IC, U, Tram
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
57 Düsseldorf-Bilk U
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
59 Düsseldorf Hbf ICE, IC, U, Tram
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
79 Wuppertal-Vohwinkel
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
86 Wuppertal Hbf ICE, IC, Schwebebahn
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
89 Wuppertal-Barmen Schwebebahn
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
91 Wuppertal-Oberbarmen Schwebebahn
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
97 Schwelm
Haltepunkt / Haltestelle
101 Ennepetal (Gevelsberg)
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
112 Hagen Hbf ICE, IC
Bahnhof
126 Schwerte (Ruhr)
Bahnhof
135 Holzwickede
Bahnhof mit S-Bahn-Halt
142 Unna
Bahnhof
151 Bönen
Kopfbahnhof Strecke ab hier außer Betrieb
160 Hamm (Westfalen) Hbf ICE, IC
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
176 Drensteinfurt (Zielnetz 2040)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
189 Münster (Westfalen)-Hiltrup (Zielnetz 2040)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
196 Münster (Westfalen) Hbf (Zielnetz 2040) ICE, IC
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
223 Steinfurt-Borghorst (Zielnetz 2040)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
228 Steinfurt-Burgsteinfurt (Zielnetz 2040)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
241 Ochtrup (Zielnetz 2040)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
252 Gronau (Westf) (Zielnetz 2040)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
260 Enschede (Zielnetz 2040)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
268 Hengelo (Zielnetz 2040)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
283 Almelo (Zielnetz 2040)
Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
328 Zwolle (Zielnetz 2040)

Mit dem LIMAX (RE 18), Rhein-IJssel-Express (RE 19), euregioAIXpress (RE 29), Westmünsterland-Bahn (RB 51), Wiehengebirgs-Bahn (RB 61) und Euregio-Bahn (RB 64) gibt es 6 weitere internationale Regionalzug-Linien in Nordrhein-Westfalen.

Die unentgeltliche Beförderung für Schwerbehinderte gilt nicht auf dem niederländischen Streckenabschnitt.[1]

 
Ein Zug des Typs Stadler Flirt als Maas-Wupper-Express

Gemeinsam mit dem Wupper-Express (RE 4) und der S 8 stellt der Maas-Wupper-Express die Ost-West-Verbindung zwischen dem linken Niederrhein und dem östlichen Ruhrgebiet her.

Er befährt dabei die Eisenbahnstrecken Venlo–Viersen, Viersen–Mönchengladbach, Mönchengladbach–Düsseldorf, Düsseldorf–Wuppertal, Wuppertal–Hagen und Hagen–Hamm.

Auf dem normalen Linienweg zwischen Venlo und Hamm muss in Mönchengladbach Hbf ein Fahrtrichtungswechsel stattfinden, dazu kommt bei einigen Zügen das An- und Abkuppeln von Zugteilen, weshalb der Maas-Wupper-Express dort planmäßig acht bis 14 Minuten Aufenthalt hat. Der Aufenthalt besteht außerdem zur Anschlusssicherung an den Rhein-Erft-Express (RE 8) in Richtung Köln. Diese Linie fuhr bis Dezember 2002 anstelle des Maas-Wupper-Express zwischen Venlo und Mönchengladbach.

Ab Dezember 2026 erfolgt eine Verlängerung des Maas-Wupper-Express über Venlo hinaus nach Eindhoven mit Zwischenhalt in Helmond.[2] Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung war im Mai 2019 durch Vertreter der niederländischen und deutschen Ministerien und Aufgabenträger unterzeichnet worden. Am 14. September 2022 erfolgte der Vertragsabschluss des VRR hierzu mit dem künftigen Betreiber.[3] Durch die Verlängerung sollen nach Prognosen 600 Menschen zusätzlich pro Tag die Verbindung zwischen Eindhoven und Düsseldorf nutzen.[4]

Darüber hinaus sieht der NWL im Zielnetz 2040 des Projekts S-Bahn Münsterland eine weitere Verlängerung von Hamm in die Niederlande über Münster, Steinfurt, Gronau und Enschede bis Zwolle vor.[5][6]

 
Frühere Zusammenstellung des RE 13 der Deutschen Bahn in Venlo, 2005

Seit dem Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2009 wird die Linie im Stundentakt von der Eurobahn betrieben, die sich nach einer europaweiten Ausschreibung aus dem Jahr 2007 den Betrieb für eine Laufzeit von 16 Jahren sicherte.[7] Zuvor wurde sie in gleichem Rhythmus von der Deutschen Bahn betrieben.

Der Übergang auf neues Zugmaterial zur Betriebsübernahme durch die Eurobahn gestaltete sich schwierig. Für die Bedienung dieser Linie und des Rhein-Emscher-Expresses wurden über Angel Trains Europa 4 vierteilige und 14 fünfteilige Triebwagen des Typs Stadler FLIRT mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h angemietet.[8]

Das für die Zulassung von Eisenbahnfahrzeugen in Deutschland zuständige Eisenbahn-Bundesamt hatte diese für 14 fünfteilige FLIRT-Triebwagen wegen fehlender Unterlagen zunächst verweigert.[9] Aus diesem Grund hatte die Eurobahn, wie am 11. Dezember 2009 auf ihrer Homepage bekanntgegeben, den Betrieb nur mit einem Notfahrplan aufgenommen.[10] Während die Zulassung für den deutschen Teil der Strecke am 19. Februar 2010, drei Tage nach Einreichen der Unterlagen, erteilt werden konnte,[11] wurde erst am 23. Juli 2010 die Zulassung der vierteiligen Fahrzeuge für den niederländischen Bereich erteilt.[12] Seit dem 25. Juli 2010 fährt die eurobahn die komplette Strecke mit eigenen Fahrzeugen. Bevor die fünfteiligen Fahrzeuge für den niederländischen Bereich zugelassen wurden, war aus Kapazitätsgründen ein Umsteigen in Mönchengladbach notwendig. Zwischenzeitlich musste auch in Kaldenkirchen und vorher in Mönchengladbach und Hagen umgestiegen werden.

Seit dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2010 kann die Strecke durchgehend befahren werden. Auch die 14 fünfteiligen Triebwagen erhielten die Zulassung für den niederländischen Streckenabschnitt; ein Umsteigen in Mönchengladbach Hbf ist nicht mehr erforderlich.

Im August 2021 bestätigte Keolis, dass das Unternehmen Verluste macht. Als Gründe dafür gelten u. a. hohe Tarifabschlüsse und Baustellen.[13]

Im Dezember 2021 gaben die Aufgabenträger der Linie, das Ministerie van Infrastructuur en Waterstaat, der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) bekannt, dass Regionalverkehre Start Deutschland, ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn, die Ausschreibung über den Betrieb der Linie ab Dezember 2026 gewonnen habe.[14] Es sollen mehrsystem-fähige Fahrzeuge des Typs Stadler Flirt eingesetzt werden.[15]

 
Bis zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2010 wurden n-Wagen der Deutschen Bahn eingesetzt

Da der Maas-Wupper-Express das östliche Ruhrgebiet, das Bergische Land und die Region um Mönchengladbach mit der grenznahen niederländischen Stadt Venlo verbindet, bietet er eine Möglichkeit für die illegale Einfuhr von Drogen, die in den niederländischen Coffeeshops gekauft wurden. Der Maas-Wupper-Express wird deswegen gelegentlich auch als „Kiffer-Express“ bezeichnet.[16] Aufgrund des häufigen Drogenschmuggels führt der Zoll regelmäßig Kontrollen im Zug durch.

Siehe auch

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Commons: RE 13 (Maas-Wupper-Express) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Strecke Venlo-Kaldenkirchen auf oepnv-info.de, abgerufen am 1. Dezember 2021
  2. Verfahrensunterlagen für die Vergabe von Verkehrsdienstleistungen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Stationsliste Maas-Wupper-Express. Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe, Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, 12. Juni 2020, abgerufen am 15. Juni 2020.
  3. Betrieb des RE 13 nach Eindhoven vertraglich besiegelt auf vrr.de, abgerufen am 15. September 2022.
  4. Ausweitung der grenzüberschreitenden Verbindung zwischen den Niederlanden und Deutschland – direkt und ohne Umsteigen mit dem RE 13. Pressemitteilung. Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, 9. Mai 2019, abgerufen am 29. Oktober 2020.
  5. Projekt „S-Bahn Münsterland“ – Das Angebotszielkonzept. Kompetenzcenter Integraler Taktfahrplan NRW, Dezember 2019, abgerufen am 5. Juli 2020.
  6. Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe: S-Bahn Münsterland, Projektstatus (22.03.2024). 24. März 2024, abgerufen am 14. Juni 2024.
  7. Klaus-Peter Wolter: Eurobahn übernimmt RE-Linien 3 und 13. In: Westfälische Rundschau. 21. August 2009, abgerufen am 18. August 2018.
  8. Angel Trains: 18 Flirt für Keolis (Memento vom 9. Dezember 2011 im Internet Archive), Eurailpress-Meldung vom 16. November 2007
  9. EBA: Fehlende Nachweise des Herstellers verhindern Zulassung neuer Fahrzeuge des Typs „Flirt“ (Memento vom 4. August 2012 im Webarchiv archive.today). Pressemitteilung. Eisenbahn-Bundesamt, 10. Dezember 2009
  10. Notfahrplan der Eurobahn für die RE13 Mass-Wupper-Express@1@2Vorlage:Toter Link/www.eurobahn.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) (PDF; 164 KiB)
  11. Pressemitteilung des Eisenbahn-Bundesamts@1@2Vorlage:Toter Link/www.eba.bund.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)
  12. http://www.maas-rhein-lippe.de/no_cache/de/aktuelles/news-detailansicht/article/748/re-13-vier.html@1@2Vorlage:Toter Link/www.maas-rhein-lippe.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)
  13. Rheinische Post 10. August 2021, Seite B1 (Wirtschaft).
  14. "Start" frei Richtung Eindhoven! auf vrr.de, 10. März 2022, abgerufen am 15. September 2022.
  15. Vanaf 2026 rechtstreeks met de trein van Eindhoven naar Düsseldorf. Ministerie van Infrastructuur en Waterstaat, 14. Dezember 2021, abgerufen am 15. Dezember 2021 (niederländisch).
  16. Frank Schliffke: „Oase des Drogentourismus“. In: Rheinische Post. 26. Juni 2007, abgerufen am 18. August 2018.