Manuel Fischer-Dieskau
Manuel Fischer-Dieskau (* 15. Dezember 1963 in Berlin) ist ein deutscher Cellist und Komponist.
Leben
BearbeitenManuel Fischer-Dieskau wurde als dritter Sohn des Sängers Dietrich Fischer-Dieskau und der Cellistin Irmgard Poppen geboren. Seine Brüder sind der Bühnenbildner Mathias Fischer-Dieskau (* 1951) und der Dirigent Martin Fischer-Dieskau (* 1954). Er erhielt seinen ersten Cello-Unterricht im Alter von fünf Jahren.[1]
Er studierte an der Hochschule der Künste Berlin bei Wolfgang Boettcher, an der Indiana University Bloomington bei János Starker sowie bei William Pleeth in London und Arto Noras in Helsinki.[1]
Seine Laufbahn als Cellist begann er als Mitglied des Cherubini-Quartetts, mit dem er international konzertierte und zahlreiche Aufnahmen bei EMI Classics veröffentlichte.[1]
Von 1998 bis 2007 war er Erster Solocellist im Sinfonieorchester des Saarländischen Rundfunks.[1]
Als Solist konzertierte Fischer-Dieskau mit renommierten Orchestern unter der Leitung von u. a. Hans Zender, Michael Stern, Christoph Poppen, Johannes Moesus und Reinhard Goebel.[2]
Als Kammermusiker arbeitet er mit Künstlern zusammen wie u. a. Connie Shih, Sabine Meyer, Christian Zacharias, Katia Labèque, Marielle Labèque, Isabelle Faust und François Leleux.[2] Zudem wirkt er seit 1996 als Cellist im Ensemble der Geigerin Viktoria Mullova.[1]
Fischer-Dieskau lehrte von 2005 bis 2007 als Dozent für Cello an der Musikhochschule Saarbrücken[1] und ist seit 2007 Professor für Cello und Kammermusik an der Hochschule für Musik Mainz.[2] Außerdem übernahm er die künstlerische Leitung der Wiesbadener Matinée-Reihe „Amici dell’Arte“.[2]
Des Weiteren ist Fischer-Dieskau auch als Komponist und Arrangeur tätig; zu seinen Kompositionen zählt beispielsweise das "Requiem viridem" für Cello-Ensemble und Rezitation und die Suite für Cello und Saxophone „Relations“.[3][4]
Fischer-Dieskau veröffentlichte als Cellist zahlreiche Aufnahmen bei renommierten Labels, darunter auch Raritäten wie die Erst-Einspielung der Violoncello-Sonaten Carl Reineckes mit der Pianistin Connie Shih[5]. Das Magazin musicweb-international.com schrieb in einer Rezension dieser Aufnahme über sein Spiel:
„Like his father at his best, Manuel Fischer-Dieskau knows how to intervene in a way that brings the music to life, and he extracts the maximum range of expression from these scores.[6]“
Zu seinen Aufnahmen bekannter Werke zählt etwa die Gesamtaufnahme der Violoncello-Sonaten Ludwig van Beethovens, ebenfalls mit Pianistin Connie Shih, die Klassik.com folgendermaßen beschrieb:
„Selten erlebt der Hörer ein so gelungenes Zusammenspiel von technischer Brillanz, künstlerischer Meisterschaft und hörbar nachvollziehbarer Spielfreude wie bei dieser Interpretation von Beethovens Cellosonaten.[7]“
Seit Beginn 2021 tritt Fischer-Dieskau außerdem mit dem japanischen Instrument Otamatone, einem elektronischen Synthesizer mit stimmähnlichem Klang, mit Interpretationen bekannter Opernarien wie Nessun dorma in Erscheinung.[8]
Diskografie
Bearbeiten- Ludwig van Beethoven: Complete Sonatas for Violoncello & Piano. Manuel Fischer-Dieskau, Connie Shih; MDG 2018
- Singers of Songs (Music with Cello). David Baker – Manuel Fischer-Dieskau, Guy Frisch, Connie Shih, Monika Herzig, Pavel Klimashevsky, Dieter Schumacher; MDG 2014
- Franz Schubert: Oktett F-Dur D 803. Mullova Ensemble: Viktoria Mullova, Adrian Chamorro, Erich Krüger, Manuel Fischer-Dieskau, Klaus Stoll, Pascal Moraguès, Marco Postinghel, Guido Corti; Onyx classics 2013
- Carl Reinecke: Complete Violoncellosonatas. Manuel Fischer-Dieskau, Connie Shih; MDG 2011
- Olivier Messiaen: Turangalîla-Symphonie. Quatuor pour la fin du temps. Michel Béroff, Jeanne Loriod, Wolfgang Meyer, Christoph Poppen, Manuel Fischer-Dieskau, Yvonne Loriod; London Symphony Orchestra, Leitung André Previn; Warner Classics 2008
- Olivier Messiaen: Quartet for the end of Time / Theme And Variations – Loriod, Poppen, Fischer-Dieskau, Meyer; Warner Classics 2002
- Robert Schumann: Piano Quintet. String Quartets 1–3. Christian Zacharias, Cherubini-Quartett; EMI Classics 1991
- (und weitere CDs)[9]
Weblinks
Bearbeiten- Website von Manuel Fischer-Dieskau
- Literatur von und über Manuel Fischer-Dieskau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Manuel Fischer-Dieskau auf der Website der Hochschule für Musik Mainz
- Manuel Fischer-Dieskau bei Discogs
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f Thüringische Sommerakademie: Manuel Fischer-Dieskau (Violoncello). Abgerufen am 8. September 2020.
- ↑ a b c d Musikhochschule Mainz: Manuel Fischer-Dieskau. Abgerufen am 8. September 2020.
- ↑ musikmirror world: Manuel Fischer-Dieskau: Suite for Cello & Saxophone „Relations“. Abgerufen am 8. September 2020.
- ↑ Melodie des Schmerzes. Abgerufen am 20. September 2023.
- ↑ magazin.klassik.com: CD-Besprechung Reinecke Violoncello-Sonaten. Abgerufen am 14. September 2020.
- ↑ musicweb-international.com: Review Reinecke Cello-Sonatas. Abgerufen am 1. Dezember 2020.
- ↑ magazin.klassik.com: CD-Besprechung Beethoven Violoncello-Sonaten. Abgerufen am 14. September 2020.
- ↑ Otamatone-Nessun dorma:Vincero! Abgerufen am 23. Februar 2021.
- ↑ Manuel Fischer-Dieskau. Abgerufen am 8. September 2020.
Personendaten | |
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NAME | Fischer-Dieskau, Manuel |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Cellist, Professor für Violoncello und Kammermusik sowie künstlerischer Leiter von Konzertreihen |
GEBURTSDATUM | 15. Dezember 1963 |
GEBURTSORT | Berlin |