Marie Eleonore von Brandenburg

Pfalzgräfin und Regentin von Simmern

Marie Eleonore von Brandenburg (* 1. April 1607 in Cölln; † 18. Februar 1675 in Kreuznach) war eine Prinzessin von Brandenburg sowie Pfalzgräfin und von 1655 bis 1658 Regentin von Simmern.

Marie Eleonore war das einzige Kind des Kurfürsten Joachim Friedrich von Brandenburg (1546–1608) aus dessen zweiter Ehe mit Eleonore (1583–1607), Tochter des Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen. Schon im Säuglingsalter verwaist, wuchs sie bei ihrem Onkel Christian von Brandenburg-Bayreuth auf.[1]

Sie heiratete am 4. Dezember 1631 in Cölln an der Spree Pfalzgraf Ludwig Philipp von Simmern (1602–1655), einen Bruder des böhmischen Winterkönigs Friedrich von der Pfalz. Im Frühjahr 1632, nach der Befreiung durch die Schweden, konnte das Paar in die Pfalz übersiedeln. Ludwig Philipp fungierte als Administrator der Kurpfalz, wurde aber 1635 durch kaiserliche Truppen wieder vertrieben. Marie Eleonore und ihr Mann lebten einige Jahre im Exil in Metz und Sedan.

Nach Ludwig Philipps Tod beanspruchte dessen Neffe Karl Ludwig die Vormundschaft in Pfalz-Simmern. Doch die als tatkräftig beschriebene Marie Eleonore widersetzte sich mit Unterstützung ihres Großneffen Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg diesen Bestrebungen und setzte ihre Regentschaft durch. Auch Kaiser Ferdinand III. bestätigte sie am 6. Juli 1655 als Regentin des Fürstentums.[2] Marie Eleonore residierte in Kaiserslautern. Sie überlebte alle ihre Kinder. Damit erlosch Linie Pfalz-Simmern und fiel an die Kurpfalz zurück. Die Pfalzgräfin galt als Förderin des Theologen Johannes Coccejus, mit dem sie einen umfangreichen Briefwechsel führte. Ihr Hofmeister war Ludwig Philipp von Damm.

Marie Eleonore ist in der Stephanskirche in Simmern bestattet. Ihr Wahlspruch lautete: „Gott ist mein Trost und Zuversicht“.[3]

Nachkommen

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Marie Eleonore hatte sieben Kinder, von denen zwei das Erwachsenenalter erreichten:

  • Karl Friedrich (1633–1635)
  • Gustav Ludwig (1634–1635)
  • Karl Philipp (1635–1636)
  • Ludwig Kasimir (1636–1652)
  • Elisabeth Marie Charlotte (1638–1664)
⚭ 1660 Herzog Georg III. von Liegnitz (1611–1664)
⚭ 1666 Prinzessin Marie von Oranien-Nassau (1642–1688)
  • Luise Sophie Eleonore (1642–1643)

Literatur

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  • Gottschalk E. Guhrauer: Pfalzgräfin Marie Eleonore von Brandenburg. In: Friedrich Bülau (Hrsg.): Geheime Geschichten und Räthselhafte Menschen. Sammlung verborgener oder vergessener Merkwürdigkeiten. Band 2. Brockhaus, Leipzig 1850, S. 192–206.
  • Winfried Dotzauer: Geschichte des Nahe-Hunsrück-Raumes von den Anfängen bis zur Französischen Revolution. Franz Steiner, Stuttgart 2001, ISBN 3-515-07878-9, S. 319.
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Einzelnachweise

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  1. Ernst Dan. Mart. Kirchner: Die Churfürstinnen und Königinnen auf dem Throne der Hohenzollern. Theil 2: Die letzten acht Churfürstinnen. Wiegandt & Grieben, Berlin 1867, S. 173.
  2. Pauline Puppel: Die Regentin. Vormundschaftliche Herrschaft in Hessen 1500–1700 = Reihe „Geschichte und Geschlechter“. 43. Campus, Frankfurt am Main 2004. ISBN 3-593-37480-3, S. 92 (zugleich: Kassel, Universität, Dissertation, 2002/2003).
  3. Max Löbe: Wahlsprüche. Devisen und Sinnsprüche deutscher Fürstengeschlechter des XVI. und XVII. Jahrhunderts. Barth, Leipzig 1883, S. 142.