Menhir von Döben
Der Menhir von Döben, auch Der Lange Stein oder Hoher Stein genannt, ist ein vorgeschichtlicher Menhir bei Döben, einem Ortsteil von Grimma im Landkreis Leipzig.
Menhir von Döben Der Lange Stein, Hoher Stein
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Menhir von Döben | ||
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Koordinaten | 51° 14′ 8,8″ N, 12° 46′ 11,5″ O | |
Ort | Grimma, Sachsen, Deutschland |
Lage
BearbeitenDer Menhir befindet sich etwa 30 m östlich des Ortsausgangs von Döben, direkt an der Einmündung eines Feldwegs in die Straße nach Grechwitz. Er steht dort auf erhöhtem Gelände.
Beschreibung
BearbeitenDer Menhir besteht aus Braunkohlenquarzit. Er ist stark verwittert, hat einen viereckigen Querschnitt und eine schräge Spitze. Er hat eine Höhe von 180 cm, eine Breite von 70 cm und eine Tiefe von 60 cm.
Der Menhir in regionalen Sagen
BearbeitenUm den Menhir ranken sich zwei Sagen: Zum einen soll dort nachts ein Hund mit feurigen Augen umherlaufen, der Vorbeikommende bis ins Dorf begleitet. Zum anderen soll dort zur Geisterstunde ein graues Männchen erscheinen, das Vorbeikommenden auf dem Rücken aufsitzt oder sie festbannt. Johannes Groht stellte bei seiner Aufnahme des Menhirs 2005 fest, dass die Sagen bei den Anwohnern noch gut bekannt sind. So wurde ihm berichtet, dass hier nachts Geister erschienen und der Menhir den Ort beschützen würde. Außerdem stellte er fest, dass jemand die Löcher und Risse auf der Oberfläche des Steins mit Glasperlen und goldenen Klümpchen ausgefüllt hatte.
Literatur
Bearbeiten- Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Band 1). Wilkau-Haßlau 1991, S. 71.
- Johannes Felix, Max Näbe: Über Beziehungen von Steindenkmälern und erratischen Blöcken zum Kultus, zu Sagen und Volksgebräuchen. In: Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Leipzig. Band 42, 1915, S. 1–20.
- Johannes Groht: Menhire in Deutschland. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt/Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-943904-18-5, S. 375, 381.
- Horst Kirchner: Die Menhire in Mitteleuropa und der Menhirgedanke (= Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Abhandlungen der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse. Jahrgang 1955, Nr. 9). Wiesbaden 1955, S. 187.
- Waldtraut Schrickel: Westeuropäische Elemente im Neolithikum und in der frühen Bronzezeit Mitteldeutschlands. Teil 1. Katalog Leipzig 1957, S. 69ff.
- Britta Schulze-Thulin: Großsteingräber und Menhire. Sachsen-Anhalt – Thüringen – Sachsen. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2007, ISBN 978-3-89812-428-7, S. 118–120.