Menstruationsschwamm

Monatshygieneprodukt

Ein Menstruationsschwamm zählt zu den Produkten für die Monatshygiene. Die Schwämmchen werden ähnlich wie ein Tampon während der Menstruation in die Scheide eingeführt, um das Monatsblut zu absorbieren. Menstruationsschwämme haben die Größe einer Walnuss oder eines kleinen Eies.[1][2]

Softtampon aus Schaumstoff mit Verpackung
Softtampon aus Schaumstoff in Verpackung

Beschreibung

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Der Menstruationsschwamm (englisch: menstrual sponge) besteht aus einem kleinen Stück Meeresschwamm oder aus synthetischem Schwamm,[3] an dem (manchmal) eine Schnur zum Rückholen befestigt ist. Fadenlose Exemplare werden in der Hockstellung mit den Fingern aus der Vagina entfernt, indem man am Schwämmchen selber zieht.[4][2]

Menstruationsschwämme sind nicht im allgemeinen Gebrauch; Sexarbeiterinnen etwa verwenden sie, damit sie während der Menstruation weiterarbeiten können.[3][5] Einige Frauen verwenden natürliche Schwämme als Alternative zu kommerziell hergestellten Binden und Tampons, da sie frei von Bleichmitteln und Chemikalien, kostengünstiger, bequemer und ökologischer sind, da wiederverwendbar.[2][5] Nachteilig ist u. a. der hohe Anschaffungspreis. Einige Benutzer unterstützen die nachhaltigen Meeresschwämme sehr, andere wiederum berichten, dass sie sich aus dem Körper herausarbeiten können, und beim Husten können sie bei Durchnässung auslaufen.[5]

Geschichte

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Frauen benutzten von alters her natürliche Meeresschwämme als Menstruationsschwamm oder auch als Verhütungsmittel. Cleopatra soll sie schon benutzt haben.[6]

Das öffentliche Interesse an Naturprodukten war gewachsen, als das toxische Schocksyndrom (TSS) bei Anwendung von Menstruationstampons bekannt wurde. Es wurde aber auch ein Fall von TSS im Zusammenhang mit der Verwendung eines Meeresschwamms bekannt. Ende 1980 wurden „Menstruationsschwämme“ in den USA untersucht und festgestellt, dass sie Sand-, Kies-, Bakterien-, Hefe- und Schimmelpartikel enthielten. Die Schwämme wurden vom Händler freiwillig zurückgerufen. Kontrollen ergaben, dass es sich bei den Umpackern um kleine Betriebe handelte, die Schwämme in begrenzten Mengen verkauften, hauptsächlich an Reformhäuser. Die meisten Umpacker hatten sich entschieden, aus dem Schwammgeschäft auszusteigen, andere benannten sie für kosmetische Zwecke um.[7]

Umweltaspekt

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Herkömmliche Menstruationstampons aus Baumwolle sind teuer, nicht leicht abbaubar und daher nicht besonders umweltfreundlich. Heutzutage sind Meeresschwamm-Tampons als eine natürliche Alternative auf dem Markt erhältlich. Gewerbliche Hersteller können die Produkte mit einem geringeren Gehalt an Chemikalien und Kunststoff herstellen.[8] Daneben gibt es auch Bedenken, da durch die Ernte der Meeresschwämme Umweltschäden verursacht werden können.[5]

Ungebleichte Meeresschwämme halten mehrere Monate lang. Sie werden vor Gebrauch in die gewünschte Größen geschnitten, mehrfach ausgespült oder auch gekocht (jedoch nur kurz, damit sie nicht zäh werden), anschließend befeuchtet und eingelegt. Um das Entfernen zu erleichtern, kann man zuerst ein Stück Schnur oder Zahnseide darum binden. Sie können in klarem Wasser oder leichtem Essig- oder Seifenwasser ausgewaschen und an der Luft getrocknet werden.[2][3]

In den USA ist der gesetzliche Verkauf von Meeresschwämmen nur nach Durchführung klinischer Untersuchungen und nach Erlangen einer Zulassung durch die Food and Drugs Agency gestattet.[5]

Siehe auch

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Verhütungsschwamm

Einzelnachweise

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  1. Elisabeth Raith-Paula: Was ist los in meinem Körper?: Alles über Zyklus, Tage, Fruchtbarkeit. Knaur MensSana eBook, 2019, ISBN 978-3-426-45771-9.
  2. a b c d Christine Ammer: The Encyclopedia of Women's Health. 6. Auflage. Infobase Publishing, 2009, ISBN 978-1-4381-2704-0, S. 287.
  3. a b c Peter Harris, Sue Nagy, Nicholas Vardaxis: Mosby's Dictionary of Medicine, Nursing and Health Professions. Revised 3rd Edition. Elsevier Health Sciences, 2018, ISBN 978-0-7295-8691-7, S. 1083 (google.com [abgerufen am 12. Dezember 2021]).
  4. Josefine Britz, Iris Schmitt: "V" - Alles über das weibliche Geschlecht: Bodyshaming, weiblicher Orgasmus, Selbstbefriedigung, Menstruation, Verhütung u.v.m. - Alles über Vagina und Vulva. Südwest Verlag, 2021, ISBN 978-3-641-27724-6.
  5. a b c d e Sarah House, Thérèse Mahon, Sue Cavill: Menstrual hygiene matters A resource for improving menstrual hygiene around the world. In: gov.uk. WaterAid, 2018, S. 64, 71, 97, 160, abgerufen am 17. Dezember 2021 (englisch).
  6. Autumn Stanley: Mothers and Daughters of Invention: Notes for a Revised History of Technology. Rutgers University Press, 1995, ISBN 978-0-8135-2197-8, S. 251.
  7. Office of Regulatory Affairs: CPG Sec. 345.300 Menstrual Sponges. 5. Mai 2021, abgerufen am 12. Dezember 2021 (englisch).
  8. Rajanbir Kaur, Kanwaljit Kaur, Rajinder Kaur: Menstrual Hygiene, Management, and Waste Disposal: Practices and Challenges Faced by Girls/Women of Developing Countries. In: Journal of Environmental and Public Health. Band 2018, 20. Februar 2018, ISSN 1687-9805, S. 1730964, doi:10.1155/2018/1730964, PMID 29675047, PMC 5838436 (freier Volltext).