Mesum ist ein Dorf an der Ems in Westfalen. Es ist ein Stadtteil von Rheine im Kreis Steinfurt.

Mesum
Stadt Rheine
Ehemaliges Gemeindewappen von Mesum
Koordinaten: 52° 13′ N, 7° 29′ OKoordinaten: 52° 13′ 27″ N, 7° 29′ 4″ O
Höhe: 39 m ü. NN
Fläche: 23 km²
Einwohner: 8664 (31. Dez. 2016)
Bevölkerungsdichte: 377 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1975
Postleitzahl: 48432
Vorwahl: 05975
Mesum (Nordrhein-Westfalen)
Mesum (Nordrhein-Westfalen)
Lage von Mesum in Nordrhein-Westfalen
Mesum, katholische Pfarrkirche Sankt Johannes Baptist
Mesum, katholische Pfarrkirche Sankt Johannes Baptist
Auszug aus dem Buch: „Stadt und Amt Rheine“ Heinrich Vollmer, 1903, Seite 30

Geographie

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Im Süden grenzt Mesum an die Stadt Emsdetten, im Westen an den Rheiner Ortsteil Hauenhorst. Östlich der Ems schließt sich der Stadtteil Elte an.

Geschichte

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Ortsgeschichte

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Das heutige Mesum entwickelte sich aus der seit 1373 selbständigen Kirchengemeinde St.Johannes Baptist Mesum.

Am 1. Januar 1975 wurde Mesum durch das Münster/Hamm-Gesetz in die Stadt Rheine eingemeindet.[1]

In der Zeit des Nationalsozialismus gab es in Mesum ein Zwangsarbeiterlager.[2]

„In Silber (Weiß) über einem geflochtenen grünen Weidenzaun im Schildfuß eine golden (gelb), blau, schwarze Meise.“ Es handelt sich hier um ein „redendes“ Wappen. Mesum bedeutet so viel wie „Meisenheim“.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1498 159
1814 649
1925 2274
1935 3128
1950 4416
1964 5072
1971 6067
2011 ca. 8600
2020 8683

Der Anteil von Menschen ausländischer Herkunft an der Bevölkerungszahl liegt 2011 bei 1,9 % (163 Einwohner). 90 % der Einwohner sind Christen, davon 79 % römisch-katholisch und 11 % evangelisch-lutherisch.

In Mesum stehen drei Kirchen, zwei davon sind römisch-katholisch und eine evangelisch. Die sog. Alte Kirche auf dem Friedhof ist das älteste Bauwerk der Stadt Rheine. Sie ist um 1350 entstanden und wird noch heute zu verschiedenen Anlässen von der Pfarrgemeinde St. Johannes Baptist genutzt. Die Pfarrkirche St. Johannes Baptist im Ortskern von Mesum wurde von Hilger Hertel 1887 bis 1890 im neugotischen Stil errichtet und ist mit 56,50 Meter[3] das höchste Mesumer Bauwerk.

Nachdem die evangelische Gemeinde einige Jahre die alte Kirche auf dem Friedhof als Versammlungsort nutzte, konnte der Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus erst 1956 mit dem Bau der Samariterkirche erfüllt werden.

Grundschulen

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  • Franziskusschule
  • Johannesschule Mesum/Elte

Weiterführende Schule

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Kindergärten

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  • Kindergarten St. Josef
  • Kindergarten St. Marien
  • Kindergarten Lummerland
  • Kita Kunterbunt Mesum
  • Kita Hohe Heide Mesum

Veranstaltungen

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  • jeden Donnerstag: Wochenmarkt im Ortskern
  • Wochenende zwischen Pfingsten und Fronleichnam: Schützenfest (Bürgerschützenverein Mesum-Feld 1910 e. V.)
  • erstes Wochenende im Juli: Kirmes
  • erste Augustwoche (bis 2019): Open-Air-Festival (Trosse Kult)[6]
  • zweites Wochenende im August: Schützenfest (Schützenvereinigung 1877 Mesum-Dorf e. V.)
  • Silvester: Feuerwerk für Kinder am Spielplatz Hasenhöhle[7]
  • jährlich: Wettkampf um den Beach-Volleyball-Dorfpokal in den Anlagen Hassenbrock[8]
  • jährlich: Sportlicher Wettkampf um den Feldklause-Cup auf dem Platz an der Moorstraße (FC Feldklause e. V.)

Freizeit

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Am südwestlichen Dorfrand befindet sich die Golfanlage „Gut Winterbrock“ mit dem 18-Loch-Meisterschaftsplatz (Südkurs) sowie einem öffentlichen 9-Loch-Platz (Nordkurs).[9] Des Weiteren sind in Mesum vier Sportvereine, mehrere Chöre und zwei Spielmannszüge[10][11] aktiv. Für die Jugend besteht außer in den Sportvereinen beispielsweise noch die Möglichkeit der Mitwirkung in der Messdienergemeinschaft Mesum.[12]

Schmachtlappen und Feldpoggen

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Statuen des Schmachtlappens und der Feldpogge im Ortskern

Eine Zweiteilung des Ortes Mesum lässt sich ungefähr an der Bahnstrecke Münster–Rheine festmachen. Westlich der Bahngleise befindet sich Mesum-Feld, auf der östlichen Seite der Teil Mesum-Dorf, welcher das Versorgungszentrum des Ortes darstellt. Die Bewohner der beiden inoffiziellen Ortsteile tragen den Ortsnecknamen Feldpoggen bzw. Schmachtlappen. Dies wurde in Form zweier Bronze-Figuren des Bildhauers Werner Bruning auf dem Platz gegenüber der Kirche dargestellt.

Die Titulierung der Feldpoggen und Schmachtlappen ist auf das 19. Jahrhundert zurückzuführen. Schon damals gab es eine Rivalität der beiden Ortsteile. Auf der einen Seite die Dorfgemeinschaft, die überwiegend aus einfachen Arbeitern und Tagelöhnern bestand und wegen ihres schmalen Geldbeutels von den reicheren Bauern als Schmachtlappen beschimpft worden sind, und auf der anderen Seite die eben erwähnten wohlhabenden Bauern, die von den Tagelöhnern verächtlich Feldpoggen genannt wurden, da es in dieser Gegend sehr viele Frösche (Poggen) gab. Diese Rivalität findet auch heute noch unterschwellig im Brauchtum Mesums ihren Platz.

 
Haltepunkt Rheine-Mesum

Der Haltepunkt Rheine-Mesum liegt an der Bahnstrecke Münster–Rheine und wird von der RB 65 bedient, zusätzlich halten einzelne Züge des RE 15.

Linie Verlauf Takt Betreiber
RE 15 Emsland-Express:
(Emden Außenhafen –) (nur bei Schiffsverkehr) Emden Hbf – Leer (Ostfriesl) – Papenburg (Ems) – Aschendorf – Dörpen – Lathen – Haren (Ems) – Meppen – Geeste – Lingen (Ems) – Leschede – Salzbergen – Rheine – (Rheine-Mesum –)* Emsdetten – (Reckenfeld –)* Greven (← (Münster Zentrum Nord –)* Münster (Westf) Hbf
* nur einzelne Züge
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2023
60 min WestfalenBahn
RB 65 Ems-Bahn:
Rheine – Rheine-Mesum – Emsdetten – Reckenfeld – Greven – Münster-Sprakel – Münster Zentrum Nord – Münster (Westf) Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min
25/35 min (HVZ)
Eurobahn

Sehenswürdigkeiten

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Straße „Im Klosterhook“ in Rheine-Mesum, Kornspeicher aus dem Mittelalter auf einem Bauernhof

In der Liste der Baudenkmäler in Rheine sind für Mesum 19 Baudenkmale aufgeführt.

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Commons: Mesum – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 317 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  2. Adresse: Mesum Lager Dorf 304, heute: Wohngebiet gegenüber dem Altenpflegeheim, Nasigerstraße 29, Gedenkstätte für die Zwangsarbeiter auf dem Alten Friedhof, Alte Kirchgasse 22, Liste der Zwangsarbeiter mit Bild
  3. Rudolf Breuing, Karl-Ludwig Mengels (unter Mitarbeit von Wolfgang Knitschky, Herbert Ebeling, Jürgen Gaffrey, Franz Greiwe, Karl Harenbrock, Gaby Hülsmann und Jörg Niemer): Die Kunst- und Kulturdenkmäler in Rheine. Teil III/IV, IVD GmbH&Co.KG, 2011
  4. Schulen/Bildungseinrichtungen. Mesum.de; abgerufen am 15. Februar 2020
  5. Alexander von Humboldt Schule. Sah-rheine.de; abgerufen am 15. Februar 2020
  6. Trosse Kult Mesum e. V. Abgerufen am 29. Januar 2022.
  7. Großes Silvester-Feuerwerk auf der Hasenhöhle. Abgerufen am 29. Januar 2022.
  8. Beachvolleyball — TV Mesum 1950 e. V. Volleyball. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. Oktober 2018; abgerufen am 29. Januar 2022.
  9. Golfanlage – Golfhotel Rheine-Mesum – Gut Winterbrock. Abgerufen am 29. Januar 2022.
  10. Spielmannszug – Schützenvereinigung 1877 Mesum-Dorf e. V. Abgerufen am 29. Januar 2022.
  11. Junger Spielmannszug. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 30. Juli 2015; abgerufen am 29. Januar 2022.
  12. Messdienergemeinschaft Mesum. Abgerufen am 29. Januar 2022.