Von dieser Seite gibt es keine gesichteten Versionen.

Michael Bartel (* 28. Mai 1959 in Bremen; † 21. Januar 2019 in Hamburg) war ein deutscher Dialogbuchautor, Dialogregisseur, Musiker und Filmproduzent.

Die ersten Jahre nach seiner Geburt verbrachte Michael Bartel zu einem Teil bei seinen Großeltern in Delmenhorst, bis die Familie Mitte der Sechzigerjahre nach Hannover umgezogen ist. Nach dem Abitur absolvierte er erfolgreich die Aufnahmeprüfung an der Fachhochschule Hannover, wo er Industriedesign studieren wollte. Sein eigentliches Interesse galt aber der Musik, der Musikproduktion und der Tontechnik. Auf diesen Gebieten war er erfahrener Autodidakt, da er zuvor bereits an einigen Musik-Alben beteiligt war und gemafreie Filmmusik produziert hatte. Das Studium an der Fachhochschule hat er nie begonnen, nahm stattdessen eine Tätigkeit als Subunternehmer in einem hannoverschen Tonstudio an, in dem unter anderem Synchronfassungen englischsprachiger Zeichentrickserien produziert wurden. Direkte Kontakte zu den Auftraggebern ermöglichten ihm bald, die Subunternehmerschaft aufzugeben und als freier Dialogbuchautor und Dialogregisseur zu arbeiten. 1993 eröffnete er sein erstes eigenes Tonstudio in Langenhagen in der Region Hannover. Nach der Jahrtausendwende zog er nach Hamburg, um näher an den auftraggebenden Unternehmen zu sein, später wechselte er aus dem gleichen Grund seinen Wohnsitz zeitweise nach Berlin. Die letzten Monate vor seinem Tod lebte er wieder in Hannover.

Neben seiner Arbeit als Dialogbuchautor und Dialogregisseur betätigte sich Michael Bartel als Hörspiel- und Independent-Filmproduzent, vor allem aber als Musikschaffender. Er veröffentlichte mehrere Solo-Alben und wirkte als Bassist und Gitarrist für den Produzenten Mousse T. und dessen Label Peppermint Jam auf international bekannten Remixen mit. Als Musiker verwendete Michael Bartel meist Pseudonyme, darunter Moon Module Max 2, FanFan La Tulipe, Polyboi oder Magnetissimus Elektro. 2009 und 2010 schrieb, produzierte und veröffentlichte er auf seinem eigenen Label "fuenf59" die "Satchmo-Trilogy", eine Mischung aus Musik-Album und Science-Fiction-Hörspiel mit bekannten Sprechern aus Film und Fernsehen (unter anderem Volker Hanisch, Sascha Draeger). In jeder Folge steuerte er unter einem jeweils anderen Pseudonym als "featured artist" auch den musikalischen Part bei. Zuletzt arbeitete er im Peppermint Park Studio als Songwriter und Produzent am Debutalbum von Tay Schmedtmann, Gewinner der sechsten Staffel der ProSieben-Castingshow "The Voice of Germany". Noch während der Produktionsarbeiten verstarb Michael Bartel in einem Krankenhaus in Hamburg an den Spätfolgen einer Krebserkrankung.

Dialogbuch und Dialogregie (Auszug)

Bearbeiten

Diskografie (Auszug)

Bearbeiten
  • Mousse T. – Gourmet De Funk (2002, Bass, Gitarre als "FanFan La Tulipe")[1]
  • Moloko – Sing It Back (1999, Bass auf Boris Musical Mix, Bmr Club Cut Mix als "FanFan La Tulipe")[2]
  • Magnetissimus Elektro – Flankensteilheit (2010)[3]
  • FanFan La Tulipe – Realise Your Dream (1994)[4]

Filmproduktionen

Bearbeiten
  • Schpack (2005)[5]
  • Das Menschliche Elend von 9:00 bis 17:00 Uhr (2003)[6]
  • Die Tarnpille des Dr. Weisenheimer (2003)[7]
  • Fuckin' in Heaven (2002)[8]
Bearbeiten

Michael Bartel Filmografie in der Deutschen Synchronkartei

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Mousse T. – Gourmet De Funk. In: Discogs. Abgerufen am 22. Januar 2025.
  2. Moloko – Sing It Back. In: Discogs. Abgerufen am 22. Januar 2025.
  3. Steve Braun: Elektromagnetissimus ist das, was den Ton der Elektrogitarre in den Verstärker reinfrunselt. In: Rocktimes. Abgerufen am 22. Januar 2025.
  4. FanFan La Tulipe – Realise Your Dream. In: Discogs. Abgerufen am 22. Januar 2025.
  5. Schpack. In: Crew United. Abgerufen am 22. Januar 2025.
  6. Das Menschliche Elend von 9:00 bis 17:00 Uhr. In: OFDb. Abgerufen am 22. Januar 2025.
  7. Die Tarnkappe des Dr. Weisenheimer. In: Crew United. Abgerufen am 22. Januar 2025.
  8. Fuckin in Heaven. In: Crew United. Abgerufen am 22. Januar 2025.