Michaelskirche (Bensheim)

Kirchengebäude in Bensheim, Hessen

Die evangelische Michaelskirche in Bensheim an der Bergstraße ist ein 1863 fertiggestelltes und unter Denkmalschutz stehendes Kulturdenkmal. Die Kirchengemeinde gehört zum Dekanat Bergstraße in der Propstei Starkenburg der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.

Die Michaelskirche in Bensheim (Ostseite). Links die Apsis.
Das Hauptportal an der Westseite (Darmstädter Straße)

Planung und Bau

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Pläne für den Bau der ersten evangelischen Kirche in Bensheim gab es bereits 1846. Der damalige Kreisbaumeister Michael Mittermayer hatte sie angefertigt. 1845 wurde für 1200 Gulden ein halber Morgen des Weinberges des Weinhändlers Franz Feigel als Bauplatz erworben. Mit dem Bau des Gotteshauses wurde aber erst nach einer Überarbeitung der Pläne 1860 begonnen. Im Grundriss war ein kreuzförmiger Zentralbau mit einem Oktogon als Kuppel und einem seitlichen Kirchturm vorgesehen. Während des Baus der Kirche stürzte im 14. Oktober 1860 das Vierungsgewölbe ein. Da dieser Tag auf einen Sonntag fiel, wurde durch den Einsturz glücklicherweise keiner der Bauarbeiter verletzt.[1][2]

Der Weiterbau wurde für 18 Monate unterbrochen. In der Zwischenzeit hatte Mittermayers Nachfolger, Kreisbaumeister Christian Horst, die Pläne grundlegend geändert. Es war der erste Kirchenbau von Christian Horst, der ein Schüler von Georg Moller und Heinrich Hübsch war. Später erbaute er noch die Kirchen von Lampertheim, Biblis und Langen. Am 10. November 1863 wurde die Michaelskirche feierlich eingeweiht.[3]

Die Michaelskirche ist im spätklassizistischen Rundbogenstil erbaut, der sich an der Karlsruher Bauschule orientiert. Der Bau ist in gelben Sandsteinen mit roter Sandsteingliederung ausgeführt. Die Kirche besteht aus einem kurzen Schiff mit einem flachen Satteldach. Die halbkreisförmige Apsis ist nach Osten eingezogen. An den Seiten befinden sich niedrigere, kurze Anbauten, die ebenfalls mit Satteldächern versehen sind. Der viergeschossige Turm an der Nordwestseite hat einen quadratischen Grundriss und trägt einen spitzen Helm.

 
Orgel

1965 erhielt die Kirche eine neue Orgel. Sie wurde von Werner Bosch Orgelbau (Kassel) erbaut und von dem Bensheimer Orgelbauer Andreas Ott 1998 erweitert. Sie besitzt eine elektrische Register- und mechanische Spieltraktur.[4]

I Hauptwerk C–a3
1. Quintadena 16′
2. Prinzipal 8′
3. Rohrflöte 8′
4. Oktave 4′
5. Koppelflöte 4′
6. Quinte 223
7. Superoktav 2′
8. Mixtur IV-VI 2′
9. Trompete 8′
II Brustwerk C–a3
10. Holzgedackt 8′
11. Hohlflöte 4′
12. Prinzipal 2′
13. Sesquialtera II 223′ + 135
14. Quinte 113
15. Zimbel III 1′
16. Krummhorn 8′
Tremulant
III Schwellwerk C–a3
17. Holzflöte 8′
18. Gambe 8′
19. Schwebung 8′
20. Prinzipal 4′
21. Rohrflöte 4′
22. Nasat 223
23. Waldflöte 2′
24. Terzflöte 135
25. Scharff IV 113
26. Basson 16′
27. Oboe 8′
28. Clairon 4′
Tremulant
Pedal C–f1
29. Quintuntersatz (32′) 1023
30. Subbaß 16′
31. Prinzipalbaß 8′
32. Gemshorn 8′
33. Choralbaß 4′
34. Mixtur V 223
35. Posaune 16′
36. Trompete 8′

Die Kirchenbänke wurden 1974/75 durch Stühle ersetzt. Ein neues Geläut aus Bronze wurde 1980 in Betrieb genommen. Die alten Stahlglocken wurden in der Nähe des Hauptportals in einer Grünanlage aufgestellt.[3]

Einzelnachweise

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  1. Geschichte der Gemeinde, abgerufen am 2. November 2014.
  2. Schlagzeilen aus Bensheim zum 1175-jährigen Bestehen des „Bergsträßer Anzeigers“ 2007. (PDF 8,61 MB) Die Kuppel der Kirche stürzte ein. S. 33, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Oktober 2016; abgerufen am 28. Dezember 2014.
  3. a b Landesamt für Denkmalpflege Hessen: Ev. Michaelskirche, abgerufen am 16. Mai 2008
  4. Näheres zur Boschorgel auf der Website der Kirchengemeinde
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Commons: St. Michael (Bensheim) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 49° 41′ 6,3″ N, 8° 37′ 19″ O