Miku Sophie Kühmel

deutsche Schriftstellerin

Miku Sophie Kühmel (* 1992 in Gotha) ist eine deutsche Schriftstellerin.

Miku Sophie Kühmel (2019)

Leben und Werk

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Miku Sophie Kühmel wuchs als jüngste von drei Schwestern in ihrer Geburtsstadt Gotha auf. 2010 zog sie nach Berlin.[1] Sie studierte bis 2017 Literatur- und Medienwissenschaft an der dortigen Humboldt-Universität,[2] sowie an der New York University.[2] Während ihrer Studienzeit zählte sie u. a. Roger Willemsen und Daniel Kehlmann zu ihren Dozenten.[3]

Ab 2012 begann Kühmel parallel zum Studium für das Uni- und Lokalradio als Autorin, Sprecherin, Moderatorin und Redakteurin zu arbeiten. Von 2016 bis 2017 war sie Mitarbeiterin des Podcast-Programms des Online-Hörbuchanbieters Audible.[2]

Als Autorin produzierte Kühmel eigene Radiostücke und Podcasts. Seit 2013 erschien Kurzprosa von ihr auch in Zeitschriften und Anthologien.[4] 2018 gelangte Kühmel mit ihrem ersten, bislang unveröffentlichten Manuskript Fellwechsel auf die Shortlist des Blogbuster-Literaturpreises.[5][6][7]

Der Durchbruch als Schriftstellerin folgte mit dem ersten Roman Kintsugi, der im Herbst 2019 vom S. Fischer Verlag veröffentlicht wurde. Das Buch, betitelt nach der gleichnamigen japanischen Reparaturmethode für Keramik, stellt ein schwules Paar in den Mittelpunkt, dessen Beziehung nach 20 gemeinsamen Jahren an einem Winterwochenende mit Freunden auf eine harte Probe gestellt wird. Kintsugi gelangte auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2019 und brachte Kühmel im selben Jahr den aspekte-Literaturpreis sowie den Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung ein. Die Jury der Stiftung verglich das Buch mit Goethes Die Wahlverwandtschaften und Hanya Yanagiharas A Little Life und lobte Kühmel für ihre große „Menschenkenntnis und Beobachtungsgabe“. „Ein überaus beeindruckend konzentriert verfasstes Debüt [...] Der Roman Kintsugi entwickelt einen neuen, zeitgemäßen Blick auf Lebens- und Liebeskonzepte und überzeugt als Ensemble-Roman mit äußerst differenzierter Figurenpsychologie“, so die Jury.[8]

Kühmels zweiter Roman Triskele (2022, S. Fischer Verlag) war 2022 für den Clemens-Brentano-Preis 2023 nominiert.[9] 2024 erschien Kühmels erste Anthologie Brüste, die sie mit Linus Giese herausgab und die Beiträge von u. a. Antje Rávik Strubel, Daniela Dröscher und Angela Lehner enthält.

In der Spielzeit 2024/2025 ist sie Atelierautorin am Deutschen Theater Berlin.[10]

Kühmel ist Gründungsmitglied des PEN Berlin.[11]

Einzeltitel (Auswahl)

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Auszeichnungen

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Literatur

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  • Theo Breuer: Zwanzig Tage – Zwanzig Romane : Ein Buchspiel. In: Matrix. Zeitschrift für Literatur und Kunst, 58. Ausgabe, Pop Verlag, Ludwigsburg 2019, S. 7–167.
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Commons: Miku Sophie Kühmel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Schreiben & Lesen. In: frlnkhml.com (abgerufen am 20. August 2019).
  2. a b c Podcasting & Audioproduktion. In: frlnkhml.com (abgerufen am 20. August 2019).
  3. FELLWECHSEL Leseprobe. In: textmagazin.wordpress.com, 3. März 2018 (abgerufen am 22. August 2019).
  4. Miku Sophie Kühne. In: fischerverlage.de (abgerufen am 20. August 2019).
  5. Portrait Miku Sophie Kühmel. In. blogbuster-preis.de, 8. März 2018 (abgerufen am 22. August 2019).
  6. Huttel, Guhr und Kühmel auf der Shortlist. In: boersenblatt.net, 24. April 2018 (abgerufen am 22. August 2019).
  7. Sebastian Guhr gewinnt den Blogbuster-Preis 2018. In: keinundaber.ch, 28. September 2018 (abgerufen am 22. August 2019).
  8. Literatur. In: juergen-ponto-stiftung.de. Abgerufen am 21. Juni 2024.
  9. Clemens-Brentano-Preis 2023: Die Nominierungen stehen fest. 8. Februar 2023, abgerufen am 21. Juni 2024.
  10. Berlin: Das Deutsche Theater gibt die neuen Atelier-Autor:innen für die Spielzeit 2024/25 bekannt. In: Theater der Zeit. 18. Juni 2024, abgerufen am 21. Juni 2024.
  11. Mitgründer:innen. Archiviert vom Original am 18. Juli 2022; abgerufen am 9. Juli 2022.