Die drei Musketiere

Roman von Alexandre Dumas (1844)
(Weitergeleitet von Milady de Winter)
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Die drei Musketiere (französisch: Les Trois Mousquetaires) ist ein Roman von Alexandre Dumas dem Älteren in Zusammenarbeit mit Auguste Maquet. Er wurde 1844 veröffentlicht und ist der erste Teil einer Trilogie über d’Artagnan und seine drei Freunde Athos, Porthos und Aramis, die zu den Musketieren der Garde gehören. Die Folgebände heißen Zwanzig Jahre danach und Der Vicomte von Bragelonne oder Zehn Jahre später.

Publikationsgeschichte

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D’Artagnan und die drei Musketiere, Illustration von 1894

Der Roman basiert auf Les Mémoires de d’Artagnan (D’Artagnans Erinnerungen) (1700) von Gatien de Courtilz de Sandras.[1] Er wurde vom 14. März bis zum 14. Juli 1844[2] kapitelweise in der Zeitung Le Siècle veröffentlicht und erschien im Jahr darauf erstmals als Buch. Dumas hatte zunächst den Romantitel „Athos, Porthos & Aramis“ vorgesehen, der dem Feuilleton-Redakteur Desnoyers von Le Siècle jedoch zu kompliziert erschien. Er schlug den Namen „Die drei Musketiere“ vor, der von Dumas auch wegen des absurden Umstands akzeptiert wurde, dass der Roman eigentlich die Geschichte des vierten Musketiers erzählt. Der Roman wurde vielfach ins Deutsche übertragen, zuerst 1844 von Wilhelm Ludwig Wesché.[3] Im 20. Jahrhundert war er die Vorlage für zahlreiche Verfilmungen.

Im Jahr 1845 verfasste Dumas die Fortsetzung Vingt ans après (Zwanzig Jahre danach). Sie spielt während des Bürgerkriegs der Fronde, in dem die vier Freunde auf verschiedenen Seiten kämpfen. Im Jahr 1847 erschien schließlich der dritte Teil, Le Vicomte de Bragelonne ou Dix ans plus tard (Der Vicomte von Bragelonne oder Zehn Jahre später), der die Geschichte vom Mann mit der eisernen Maske erzählt. Im Roman ist der Unbekannte Philippe, der Zwillingsbruder des Königs, der in der Bastille gefangen gehalten wird und dessen wahre Identität die Maske verbergen soll. Auch dieses Werk wurde mehrfach verfilmt.

Handlung

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Im April des Jahres 1625 bricht der junge Gascogner d’Artagnan nach Paris auf, um Mitglied der Musketiere der Garde zu werden. In der Stadt Meung macht sich Rochefort, ein Spion des Kardinals Richelieu, über d’Artagnans Pferd lustig, was zu einer Auseinandersetzung führt. D’Artagnan wird verprügelt, und Rochefort stiehlt ihm sein Empfehlungsschreiben. Doch d’Artagnan sieht, wie Rochefort einer Frau, Lady de Winter, Anordnungen Richelieus überbringt. Lady de Winter ist ebenfalls eine Spionin des Kardinals.

In Paris wird d’Artagnan bei dem Hauptmann der Musketiere, Monsieur de Tréville, vorstellig, doch dieser kann ihm keinen Platz in der Musketiersgarde geben, denn man muss besondere Verdienste dafür vorweisen oder in einer anderen Kompanie gedient haben. Vom Fenster Trévilles aus bemerkt d’Artagnan Rochefort auf der Straße und stürzt aus dem Hauptquartier, um seinen „Mann aus Meung“ einzuholen. Auf der Treppe prallt er gegen die verletzte Schulter von Athos, verwickelt sich draußen in dem Mantel von Porthos und zieht vor einer Taverne ein kompromittierendes Taschentuch unter Aramis’ Fuß hervor, was ihm drei Duelle mit diesen Musketieren einbringt.

Duelle sind durch ein Edikt des Königs Ludwig XIII. verboten, und so versuchen die Kardinalsgarden, als sie die vier Duellanten überraschen, die Musketiere festzunehmen. Die Musketiere ergeben sich nicht, obwohl sie in der Minderheit sind. D’Artagnan schlägt sich auf die Seite der Musketiere, und nach einem hart erkämpften Sieg wird er von Athos, Porthos und Aramis als Freund angenommen. Tréville vermittelt d’Artagnan einen Platz in der Kompanie von Monsieur des Essarts im Régiment des Gardes françaises.

Die Diamantspangen

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Der junge Gascogner verliebt sich in die Frau seines Vermieters, Constance Bonacieux. Diese ist Kammerfrau bei der Königin Anna von Österreich und vermittelt zwischen der Königin und dem Herzog von Buckingham, der aufgrund eines von Richelieu gefälschten Briefes nach Paris kommt. Buckingham und die Königin treffen sich zu einem Stelldichein und Anna überreicht Buckingham zwölf Diamantspangen als Andenken. Um Anna des Ehebruchs zu überführen und weitere Informationen zu erlangen, lässt Richelieu Monsieur Bonacieux verhaften. Als dieser vor den Augen der Musketiere abgeführt wird, erkennen sie die Größe der Intrige, in die sie geschlittert sind, und schwören sich „Einer für alle, alle für einen“.

Richelieu überzeugt den König, ein Fest zu geben, an dem die Königin die Diamantspangen tragen soll. Gleichzeitig schickt er Lady de Winter nach England, um Buckingham zwei der Spangen zu stehlen, so dass er sicher sein kann, dass die Königin die Spangen am Fest nicht tragen kann. Die Königin beauftragt Constance Bonacieux, jemanden zu finden, der die Broschen zurückbringt. Constance versucht zuerst, ihren Mann dafür zu gewinnen, aber dieser, von Richelieu inzwischen als Spion angeworben, verrät ihr Vorhaben dem Kardinal. Und so werden die vier Freunde, die den Auftrag übernehmen, von den Schergen des Kardinals verfolgt.

Unterwegs unterliegt Porthos im Duell einem scheinbar Betrunkenen, Aramis wird angeschossen und Athos als Falschmünzer angeklagt. Nur d’Artagnan kann sich bis nach England durchschlagen. Er erreicht den Herzog von Buckingham, dieser lässt binnen einer Nacht zwei Spangen nachmachen, und d’Artagnan kehrt mit den Diamantspangen gerade noch rechtzeitig nach Paris zurück.

In der Zwischenzeit ist Constance von Richelieu entführt worden. Bevor d’Artagnan sich jedoch auf die Suche nach ihr macht, versucht er, seine Freunde wiederzufinden. Diese befinden sich noch dort, wo er sie verließ: Porthos ist verletzt, Aramis bereit, in ein Kloster einzutreten – wovon ihn d’Artagnan aber dank eines Briefes seiner (= Aramis´) Geliebten, Madame de Chevreuse, abbringt –, und Athos stark betrunken in einem Keller eingesperrt. Sie kehren zusammen nach Paris zurück, wo Monsieur de Tréville ihnen eröffnet, dass ihre jeweiligen Truppen an der Belagerung von La Rochelle teilnehmen werden. Während die drei Musketiere und die Garde sich auf die Jagd nach ihrer Ausrüstung machen, trifft d’Artagnan den Schwager von Milady, Lord de Winter, mit dem er sich duelliert. Er lässt ihm das Leben, und Lord de Winter lädt ihn zu seiner Schwägerin ein. D’Artagnan macht Milady den Hof, sie verhält sich zunächst freundlich. Da nutzt d’Artagnan die Dunkelheit und gibt sich als ihr Geliebter, de Wardes, aus. Er verbringt eine Nacht mit ihr, will aber auch unter seinem Namen ihre Liebe erhalten und fälscht deswegen einen Brief de Wardes´. Daraufhin verbringt Milady mit d’Artagnan die Nacht und versucht, ihn zur Rache an de Wardes aufzustacheln. Doch d’Artagnan gesteht ihr die Beischlaferschleichung, woraufhin Milady versucht, ihn zu töten. Im Kampf zerreißt ihr Nachthemd, und d’Artagnan sieht das Brandmal der Lilie auf ihrer Schulter.

Er erkennt, dass Milady Athos’ Ehefrau ist, die dieser vor mehreren Jahren eigenhändig erhängt zu haben glaubte, als er nach ihrer Hochzeit die Lilie auf ihrer Schulter entdeckte.

La Rochelle

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Zunächst befindet sich d’Artagnan ohne seine drei Kameraden, die als Musketiere immer in der Nähe des Königs zu sein haben, bei seinem Regiment vor La Rochelle. Der König war erkrankt und kann deswegen noch nicht an der Belagerung teilnehmen. D’Artagnan findet fast den Tod in einem Hinterhalt, den Milady als Rache angezettelt hat. Auch einem zweiten Mordanschlag mit vergiftetem Wein entkommt er nur knapp, doch einer der Handlanger Miladys stirbt daran, im selben Moment, in dem auch die Musketiere endlich das Lager erreichen. Sie erkennen, wie gefährlich Lady de Winter ist.

Eines Abends folgen Athos, Porthos und Aramis Richelieu zu einer Herberge, in der er Lady de Winter trifft. Der Kardinal verlangt von ihr, sie solle mit Buckingham Verhandlungen aufnehmen, um das Eingreifen der Engländer in die Kriegshandlungen zu verhindern, und wenn der Herzog nicht dazu bereit sei, solle sie ihn töten. Dazu gibt er ihr einen Freibrief. Sie verlangt als Gegenleistung d’Artagnans Kopf. Die Musketiere hören das Gespräch durch ein kaputtes Ofenrohr mit, und Athos erkennt die Stimme seiner Frau. Als der Kardinal die Herberge wieder verlassen hat, kehrt Athos zu Lady de Winter zurück und verlangt von ihr die Herausgabe des Freibriefs.

Da sie im Lager nicht offen reden können, veranstalten die drei Musketiere und d’Artagnan ein vom Kampf umtobtes Picknick in einer Bastion nahe bei La Rochelle. Unter dem Feuer der Feinde beschließen sie, an Lord de Winter, den Schwager Miladys, zu schreiben und ihm Lady de Winters Pläne zu offenbaren, damit er sie bei ihrer Ankunft in England festnimmt. Außerdem schreibt Aramis einen Brief an seine Geliebte, damit sie sich bei der Königin nach dem Verbleib von Constance Bonacieux erkundigt. Zurück im Lager werden sie als Helden gefeiert, und d’Artagnan wird endlich Musketier.

Constance

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Lady de Winter wird bei ihrer Ankunft in England tatsächlich von ihrem Schwager festgenommen, doch sie kann ihren Wärter John Felton verführen und ihn dazu bringen, Buckingham zu erstechen. Sie kehrt nach Frankreich zurück und versteckt sich in demselben Kloster, in dem auch Constance Bonacieux Schutz gesucht hat. Nach der Belagerung von La Rochelle machen sich die Musketiere – die jetzt vier sind – auf die Suche nach Constance, deren Aufenthaltsort sie von Madame de Chevreuse erfahren haben. Doch sie kommen zu spät, Lady de Winter hat die junge Frau aus Rache an d’Artagnan vergiftet und ist geflohen. Constance stirbt in d’Artagnans Armen.

Athos schwört Rache und beauftragt den Henker von Lille, Lady de Winter zu töten. Als Beweis, dass er das Recht hat, über sie zu richten, zeigt er dem Henker den Freibrief des Kardinals. Die Musketiere und Lord de Winter, der Lady de Winter nachgereist ist, finden die Mörderin in Armentières und sprechen sie einstimmig schuldig. Der Henker schlägt ihr den Kopf ab und versenkt ihren Körper in der Lys. Richelieu will die Musketiere für ihre Taten bestrafen, doch d’Artagnan zeigt auch ihm seinen eigenen Freibrief. Daraufhin übergibt der Kardinal ihm ein Leutnantspatent für eine Stelle bei den Musketieren. Der Name ist noch frei. Nachdem seine Freunde auf d’Artagnans Fragen hin ablehnen, schreibt endlich Athos d’Artagnans Namen in das Papier.

D’Artagnan duelliert sich drei Mal mit Rochefort und befreundet sich schließlich mit ihm. Die Wege der Freunde jedoch trennen sich: Porthos heiratet eine reiche Witwe, Aramis tritt in ein Kloster ein, und Athos zieht sich auf eine Grafschaft zurück, die er geerbt hat. Nur d’Artagnan bleibt als Leutnant bei den Musketieren.

Zwanzig Jahre danach

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Die Suche nach den verlorenen Freunden

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Zwanzig Jahre nach den Ereignissen, die in den drei Musketieren geschildert wurden, macht sich d’Artagnan, immer noch Leutnant der Musketiere, auf Geheiß Mazarins auf, um seine Freunde zu suchen. Es ist die Zeit der Fronde und Mazarin versucht, sich mit treuen und vor allem kampferprobten Männern zu umgeben. Doch nur Porthos, Chevalier du Vallon de Bracieux et de Pierrefonds, willigt ein, d’Artagnan zu folgen. Er ist inzwischen Witwer und langweilt sich auf seinen Besitztümern, jede Abwechslung ist ihm willkommen, umso mehr, da d’Artagnan ihm den Titel eines Barons verspricht, wenn er Mazarin treu dient. Aramis, Chevalier d’Herblay und Abbé in einem Kloster in Noisy-le-Sec, erklärt, er sei zu weltabgewandt, um die Waffen wieder zu ergreifen, doch d’Artagnan entdeckt, dass er der Geliebte von Madame de Longueville, einer Frondeuse, ist, mit der er am Ende des Romans auch einen Sohn haben wird. Athos, Comte de la Fère et de Bragelonne, lebt mit seinem Sohn, Raoul de Bragelonne, auf dem Gut, das er geerbt hat. Auch er weigert sich, in den Dienst Mazarins zu treten, verschweigt d’Artagnan aber, dass er und Aramis von Rochefort für die Fronde und die Befreiung des Herzogs von Beaufort angeworben wurden.

Mordaunt

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Die vier Freunde finden sich also in verschiedenen Lagern wieder und es kommt nach der Befreiung des Herzogs von Beaufort zu einem ersten, wenig freundschaftlichen Zusammentreffen, denn d’Artagnan und Porthos waren ursprünglich von Mazarin ausgesandt worden, um den Herzog wieder einzufangen. Dies wird von Athos und Aramis vereitelt. Nach einigem Hin und Her söhnen sich die Freunde bei einem Abendessen jedoch aus, bleiben aber in den verschiedenen Lagern. Ihr Versöhnungsmahl wird zudem durch Grimaud unterbrochen, der ihnen mitteilt, dass der Sohn von Milady nach Frankreich gekommen sei. Er habe auf seinem Weg schon den ehemaligen Henker von Lille erdolcht und trachte nun wohl den Freunden nach dem Leben. Dieser Sohn heißt Mordaunt, was die Freunde aber nicht wissen. Er war von Cromwell zu Mazarin gesandt worden, um Hilfe bei dem Kampf gegen Karl I. zu erbitten.

In Paris grollt die Bewegung der Fronde, es werden Barrikaden errichtet und die Drohungen gegen Mazarin werden immer fordernder, so dass dieser schließlich mit der Königin nach St. Germain flieht. Ihre Flucht wird von Porthos und d’Artagnan tatkräftig unterstützt. Zur gleichen Zeit bittet Henriette d’Angleterre um Hilfe für ihren Mann, König Karl I., der von Cromwell und dem englischen Parlamentsheer bedroht wird. Sie wendet sich an Lord de Winter, Athos und Aramis, die den Auftrag annehmen und nach England reisen. Athos’ Sohn Raoul ist seinerseits mit 15 Jahren in den Dienst des Prinzen von Condé getreten und auf einem Feldzug.

In St. Germain, wohin sich der Hof zurückgezogen hat, übergibt Mazarin d’Artagnan eine Depesche mit dem Auftrag, diese erst dann zu öffnen, wenn er in London sei. Er solle, um dorthin zu gelangen, sich nach Boulogne begeben und in die Dienste Mordaunts treten. Mordaunt, dem d’Artagnan und Porthos von Anfang an misstrauen, führt sie zu Cromwell und schließlich in die Schlacht von Newcastle. Dort steht das schottische königliche Heer mit Karl I., Athos, Aramis und Lord de Winter den Rebellen Cromwells gegenüber. Doch der König wird von seinem Heer im Stich gelassen und für die Hälfte des Soldes, der ihm noch ausgezahlt werden sollte, verkauft. Die ehemaligen Musketiere und de Winter schmieden einen Plan, um den König zu retten, aber er misslingt und der König wird gefangen genommen. Athos und Aramis sind ebenfalls Kriegsgefangene, aber glücklicherweise in den Händen von d’Artagnan und Porthos, die mit Mordaunt ebenfalls auf dem Schlachtfeld waren. Lord de Winter wird von seinem Neffen, Mordaunt, erschossen und die vier Freunde erkennen den Sohn von Lady de Winter in diesem grausamen Rächer.

Mordaunt ist nun ihr gemeinsamer Feind und d’Artagnan und Porthos wenden sich gegen den Befehl Mazarins, indem sie Athos und Aramis aus dem englischen Lager Cromwells befreien. Nun sind die vier Freunde wieder vereint und Athos gelingt es, sie zu überzeugen, eine Rettungsaktion für Karl I. zu planen. Ein erster Versuch auf dem Weg nach London misslingt, deswegen verdingen sie sich als Arbeiter für das Gerüst, auf dem Karl I. enthauptet werden soll. Doch auch dieser Versuch wird vereitelt, und zwar von Mordaunt, der sich als Henker anbietet – denn ein Teil des Planes sah vor, dass der Henker von London entführt werden sollte. Nach dem Tod Karls I. folgen die Freunde dem vermeintlichen Henker und fordern ihn in seinem Haus zum Duell, doch Mordaunt kann entkommen. Erschöpft und traurig machen sich Athos, Aramis, Porthos und d’Artagnan nun auf den Heimweg nach Frankreich, aber die Besatzung des Bootes, das sie für die Überfahrt mieteten, wurde von Mordaunt bestochen. Er schifft sich mit ihnen und mehreren Tonnen voll Pulver ein.

Mitten auf dem Meer bemerken die Freunde, dass das Schiff voller Pulver ist, und können sich im letzten Moment in eine Barkasse retten. Das Schiff explodiert, in Brand gesteckt von Mordaunt, der als einziger der Besatzung noch rechtzeitig ins Wasser springt. Dort versucht er Athos zu überzeugen, ihn an Bord der Barkasse aufzunehmen. Doch als der Graf die Hand ausstreckt, um ihm zu helfen, zieht Mordaunt ihn ins Wasser. Athos bleibt keine andere Wahl, als ihn zu erdolchen.

Gefangenschaft und Geiselnahme

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Wieder in Frankreich, trennen sich die Freunde, denn Athos und Aramis sind Frondeure und d’Artagnan und Porthos Rebellen – sie haben sich dem Willen Mazarins widersetzt. Athos und Aramis reisen nach Paris, um Henriette die schlechte Nachricht mitzuteilen, dann machen sie sich auf die Suche nach Porthos und d’Artagnan, die verschwunden sind. Tatsächlich wurden sie von Mazarin verhaftet und in das Gefängnis von Rueil gesteckt. Athos bittet um eine Audienz bei der Königin, um die Freilassung seiner Freunde zu erbitten – mit dem Ergebnis, dass auch er inhaftiert wird. Doch zu dritt können sie sich befreien und sie schaffen es, den Kardinal, der in Rueil gerade sein gehortetes Geld inspizierte, als Geisel zu nehmen. Für seine Freilassung erhält d’Artagnan von Mazarin das Kapitänspatent, Porthos den Titel eines Barons, Aramis, dass der König der Pate des Sohnes von Madame de Longueville wird – und Athos Chevalier de l’ordre auf Antrag von Porthos, denn Athos hatte für sich selbst nichts verlangt.

Danach trennen sich ihre Wege, Athos kehrt nach Bragelonne zurück, d’Artagnan als Kapitän zu den Musketieren, Porthos auf seine Baronie und Aramis in sein Kloster.

Der Vicomte von Bragelonne oder Zehn Jahre später

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Im dritten Band hat Ludwig XIV. bereits den Thron bestiegen. D’Artagnan als sein Hauptmann langweilt sich in Versailles, wo sein Gebieter ein Fest nach dem anderen feiert. Aramis spinnt inzwischen im Hintergrund eine Intrige: In seiner neuen Funktion als Generaloberer der Jesuiten will er den verantwortungslosen König durch seinen Zwillingsbruder austauschen. Hierzu sichert er sich die Mithilfe Porthos’ und des Finanzministers Fouquet, der jedoch im entscheidenden Moment versagt und den Plan zunichtemacht. Letztlich kostet ihn dies sein Amt und seine Freiheit; sein Nachfolger wird der intrigante Colbert. Ein weiterer Handlungsfaden umfasst Athos’ Sohn Raoul, der eine Hofdame, Louise de la Vallière, liebt. Leider macht der König sie jedoch zu seiner Mätresse und bringt Vater und Sohn, gleichermaßen treu und voller Respekt vor seiner Person, in einen Gewissenskonflikt. Nachdem der König Aramis’ Plan aufgedeckt hat, befiehlt er d’Artagnan, die Verantwortlichen aufzuspüren; diesem gelingt es jedoch zuletzt, seine Freunde zu rehabilitieren. Drei der vier Helden der Geschichte sterben am Ende des dritten Bandes. Porthos wird durch den Einsturz einer Höhle getötet, in die er sich mit Aramis vor den feindlich gesinnten Männern des Königs geflüchtet hat, kann aber Aramis zuvor noch das Leben retten. Athos stirbt vor Kummer, als sein Sohn in Afrika getötet wird. D’Artagnan kommt in Holland bei der Belagerung von Maastricht durch einen Querschläger ums Leben, kurz nachdem ihn der König zum Marschall von Frankreich ernannt hat. Am Ende der Geschichte ist nur noch Aramis, nun spanischer Botschafter und Träger höchster Orden, am Leben.

Die Figuren und ihr historischer Hintergrund

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D’Artagnan

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Dumas macht aus Portau einen treuen Kameraden, bärenstark, manchmal etwas rau und sehr impulsiv, der sich nicht so gepflegt auszudrücken weiß wie zum Beispiel Athos, auch nicht über dessen oder Aramis’ Klugheit verfügt, aber ein gutes Herz hat.

Dumas machte aus Athos einen geheimnisvollen, sehr ruhigen und überlegten Mann mit einer großen Vergangenheit. In dem Roman Die drei Musketiere stammt Athos aus einer großen adeligen Familie, welche Ländereien in Berry besitzt. Er schreibt ihm außerdem einen Sohn zu, Raoul, den Vicomte de Bragelonne, der aus einer unehelichen Liebesaffäre mit Madame de Chevreuse hervorgeht.

Verfilmungen

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Sämtliche Teile wurden mehrfach verfilmt, von denen folgende hervorzuheben sind:

  • Die drei Musketiere (The Three Musketeers) von 1933 aus den USA, mit John Wayne als einer von drei Fremdenlegionären, die in Arabien einen Aufstand verhindern und ihren Freund retten; 12 Folgen.

Fernsehen

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Vertonungen

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Operette

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2003 feierte das Musical 3 Musketiers, de Musical in Rotterdam seine Premiere. Rob & Ferdi Bolland steuerten Musik und Texte dazu bei. Paul Eenens übernahm die Regie für das Musical, das in leicht abgewandelter Form von d’Artagnans Abenteuern erzählt. Weitere Aufführungsorte waren Berlin, Stuttgart und Tecklenburg. Die österreichische Erstaufführung fand am 23. Juli 2010 auf der Felsenbühne Staatz statt.

Hörspiel

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Hörbücher

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Rezeption in der Literatur

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Athos, Porthos und d’Artagnan, oder Die drei Musketiere. Historisches Schauspiel in 4 Akten und einem Vorspiel: „Der Mönch“. Dem Französischen; „Vingt ans après“ des Alexandre Dumas frei nachgebildet von A. Theobald. erschien 1856 in Berlin beim Verlag Hayn in der Reihe Bühnen-Repertoir des Auslandes, Bd. 179;[4]

Eigenen Angaben zufolge verfasste Ernst Anton Zündt 1879 Die drei Musketiere. Drama in drei Akten.[5]

1976 bis 1977 veröffentlichte der Pabel-Verlag eine 65 Folgen umfassende Heftromanserie Die vier Musketiere. Sie wurde von Susanne und Udo Wiemer frei nach Dumas geschrieben und unter dem Pseudonym Jean Lafitte veröffentlicht.

Die drei Musketiere. Ein Spektakel nach dem Roman von Alexandre Dumas von Jérôme Savary hatte unter der Regie von Peter Jordan und Leonhard Koppelmann am 5. Juni 2014 am Hamburger Thalia-Theater Premiere.[6]

2011 veröffentlichte der Carlsen-Verlag die Graphic Novel Die drei Musketiere – Aufzeichnungen des jungen D’Artagnan von Nicolas Juncker, der die Geschichte aus der persönlichen Innensicht von D’Artagnan erzählt.

2019 erschien das Theaterstück D’Artagnans Tochter und die drei Musketiere nach Alexandre Dumas von Volker Ullmann und Thomas Finn.[7]

Das Motto der drei Musketiere „Einer für alle, alle für einen“ (französisch Un pour tous, tous pour un) wurde in vielen Bereichen zitiert, zum Beispiel in der Politik (besonders mit Bezug auf Sozialpolitik), im Mannschaftssport, als Kinderbuch-Titel, in Klimaschutz-Initiativen, Selbsthilfegruppen, Militärbündnissen, Versicherungen und in der Werbung. Es ist der (inoffizielle) Wahlspruch der Schweizerischen Eidgenossenschaft und steht in der lateinischen Version Unus pro omnibus, omnes pro uno in der Kuppel des Berner Bundeshauses.

2008 kam der mit acht Oscars ausgezeichnete Film Slumdog Millionär in die Kinos, in dem der 18-jährige Held des Films, Jamal Malik, in der Sendung Who Wants to Be a Millionaire? die alles entscheidende Frage beantworten muss, wer neben Athos und Porthos der dritte Musketier war. Aus den vier möglichen Antworten wählt er zufällig Aramis und gewinnt 20 Millionen Rupien.

Die Akteure der US-amerikanischen Fernsehsendung Mickey Mouse Club oder die Mitglieder in den lokalen MM Clubs wurden Mouseketeer genannt (Wortspiel, in Deutsch etwa „Mausketier“).

Motive aus der Geschichte der drei Musketiere, angeregt durch erfolgreiche Verfilmungen, sind häufig für Werbefilme eingesetzt worden. Beispiel: Die Wicküler-Brauerei warb in den 1960ern mit einem Spot und dem Motto „Männer wie wir – Wicküler Bier“. Bis heute (2022) ist eine Zeichnung der drei auf jeder Bierflasche zu sehen.

 
Die drei Musketiere, ein markanter Teil der Iguazú-Wasserfälle

Ein Abschnitt der Iguazú-Wasserfälle, wo das Wasser in drei annähernd regelmäßigen Säulen herabstürzt, wurde nach den drei Musketieren benannt („Salto tres Mosqueteros“).

Im Frühstyxradio gibt es eine Parodie der Drei Musketiere. Die Folgen dieser Serie bestehen aus zumeist ca. einminütigen Kalauern.[8][9]

Einzelnachweise

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  1. Gatien de Courtilz de Sandras: Mémoires de Monsieur d’Artagnan, capitaine lieutenant de la première compagnie des Mousquetaires du Roi, Chez Pierre Marteau, Köln 1700, Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. Vincent Fröhlich: Der Cliffhanger und die serielle Narration: Analyse einer transmedialen Erzähltechnik. transcript, 2015, ISBN 3-8376-2976-7, S. 270.
  3. Literarische Zeitung 1844 (Titelseite, rechte Spalte: unter „Schöne Literatur und Kunst“). Nr. 53. Berlin 3. Juli 1844.
  4. Digitalisat bei Google Books
  5. nicht belegt; lt. Verzeichniß meiner sämmtlichen dramatischen Arbeiten in: Ebbe und Fluth (1894), S. 533.
  6. Die drei Musketiere auf thalia-theater.de.
  7. Buchvorschau auf Google Books.
  8. Frühstyxradio vom 31. Juli 1988 auf fsr-shop.de
  9. Die drei Musketiere auf fsr-shop.de
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Commons: Die drei Musketiere – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Les Trois Mousquetaires – Quellen und Volltexte (französisch)