Das Segelschulschiff Mir (russisch Мир, deutsch Frieden) wurde als Teil einer aus insgesamt sechs Schiffen bestehenden Baureihe (Schwesterschiffe: Nadeschda [Надежда], Pallada, Khersones [Херсонес], Druschba [Дружба] und Dar Młodzieży) 1987 auf der Danziger Werft nach Plänen des polnischen Segelschiffkonstrukteurs Zygmunt Choreń erbaut. Sie gehört mit ihren Abmessungen zu den größten Segelschiffen der Welt.

Mir
Schiffsdaten
Flagge Russland Russland
Schiffstyp Segelschulschiff
Rufzeichen UFPV
Heimathafen Sankt Petersburg
Bauwerft Leninwerft, Danzig
Baunummer b810/02
Stapellauf 31. März 1987
Indienststellung November 1987
Verbleib in Fahrt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 109,6 m (Lüa)
Breite 14,0 m
Tiefgang (max.) 6,6 m
Verdrängung 2.275 t
Vermessung 2257 BRZ / 677 NRZ
 
Besatzung 55 Mann Stamm, 140 Kadetten
Maschinenanlage
Maschine 2 Hilfsdiesel
Maschinen­leistung 1.140 PS (838 kW)
Höchst­geschwindigkeit 11,5 kn (21 km/h)
Takelung und Rigg
Takelung Vollschiff
Anzahl Masten 3
Anzahl Segel 28
Segelfläche 2.771 m²
Geschwindigkeit
unter Segeln
max. 19,4 kn (36 km/h)
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 761 tdw
Sonstiges
Klassifizierungen Russian Maritime Register of Shipping
Registrier­nummern IMO-Nr. 8501701
Die Mir im Hafen

Eigner der Mir ist die staatliche Admiral-Makarow-Akademie (Hochschule für Marineingenieure) in Sankt Petersburg. An dieser Hochschule wird seemännischer Nachwuchs für die russische Handelsmarine ausgebildet. Die Studenten der Fachrichtungen Nautik, Schiffsbetriebstechnik, Radar- und Funkwissenschaften müssen während ihres Studiums ein Praxissemester an Bord dieses Segelschulschiffes absolvieren. Dieser Törn auf dem Großsegler dient nicht nur zum Erlernen klassischer Seemannschaft (inklusive Charakterbildung). Begleitet werden sie dabei von Professoren der Universität, die ihnen unter anderem auch Englischunterricht erteilen.

Die Stammbesatzung des Schiffes beträgt circa 55 Personen. Es können circa 140 Kadetten an Bord genommen werden; bei einer geringeren Kadettenzahl besteht auch die Möglichkeit, als zahlender Mitsegler (sog. „Trainee“) an Bord zu kommen. Bei maritimen Veranstaltungen oder Hafenfesten ist die Mir oft Gast in deutschen Gewässern. Nicht zuletzt, um Geld für den weiteren Betrieb des Schiffes zu verdienen, werden zahlende Gäste zu Tagestouren oder Übernachtungen an Bord genommen.

Unter Führung von Kapitän Antonov erwarb sich die Mir ihren Ruf als aktuell schnellster Großsegler der Welt (lt. eigenen Angaben 19,4 kn Höchstgeschwindigkeit unter Segeln). So wurde sie 1992 Gesamtsieger in der „Grand Regatta Columbus 92-Quincentenary“ zur 500-jährigen Entdeckung Amerikas. Sie setzte sich auch mehrfach auf den Großsegler-Regatten „Tall Ships’ Races“ (früher „Cutty Sark Tall Ships’ Races“) gegen ihre Konkurrenz durch. 2003 und 2004 gewann die Besatzung der Mir auf den Tall Ships’ Races außerdem die „Friendship Trophy“ dafür, während der Regatta am meisten zu internationaler Verständigung und Freundschaft beigetragen zu haben.

Bildergalerie

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Commons: Mir – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien