Mommie Schwarz

niederländischer Maler

Mommie Schwarz (eigentlich Samuel Leser Schwarz; geb. 28. Juli 1876 in Zutphen; gest. 19. November 1942 im KZ Auschwitz-Birkenau) war ein niederländischer Maler.

Mommie Schwarz: Selbstporträt. um 1935–1940
Mommie Schwarz: Sarphatipark (eines seiner letzten Werke), um 1942

Schwarz wurde als zehntes von elf Kindern von Leser Schwarz und Julia Winter geboren. Er lebte 1897 bis 1899 in New York, 1903 in Madrid. Von 1895 bis 1897 studierte er Malerei an der Kunsthochschule von Antwerpen.

1905 kam er nach Berlin, um den deutschen Expressionismus näher zu studieren. Dort traf er seine zukünftige Ehefrau, die Malerin Else Berg aus Ratibor. 1911 kamen sie beide in die Niederlande und ließen sich in Schoorl nieder. Dort knüpften sie Kontakte mit der Bergener Schule an.

1920 heirateten Schwarz und Else Berg. Beide zogen nach Amsterdam. Gemeinsam besuchten sie Mallorca, Länder des damaligen Jugoslawiens, die Türkei und Spanien. Zu Beginn der Besetzung der Niederlande durch die Wehrmacht 1939 verweigerten sie das Tragen des Judensterns. Sie wurden im Durchgangslager Westerbork inhaftiert, nach Auschwitz gebracht und im KZ Auschwitz-Birkenau am 19. November 1942 ermordet.

Schwarz’ Werke zeigen Einflüsse der Bergener Schule, besonders von Leo Gestel und Charley Toorop. Er schuf hauptsächlich Landschaften, Akte, Porträts und Stillleben. Einige Werke malte er gemeinsam mit Elsa Berg. Viele seiner Bilder befinden sich im Jüdischen Museum in Amsterdam.

Er beschäftigte sich auch mit Gebrauchsgrafik, wie Buchumschlägen und Plakaten.

Literatur

Bearbeiten
  • Linda Horn: Else Berg en Mommie Schwarz – Kunstenaarspaar in Amsterdam 1910–1942. ISBN 978-94-91196-18-8
  • Piet Spijk, De Bergense School en Piet Boendermaker. Kunstverzamelaar in Amsterdam en Bergen. Waanders, Zwolle 1997
  • Heinz R. Böhme (Hrsg.): Wir haben uns lange nicht gesehen. Kunst der Verlorenen Generation – Sammlung Böhme. München 2020
Bearbeiten
Commons: Mommie Schwarz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien