Monterrey

Millionenstadt in Mexiko

Monterrey liegt im Nordosten von Mexiko und ist die Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates Nuevo León. Die Stadt hatte 2010 etwa 1,2 Millionen Einwohner (2014), die Agglomeration, bezeichnet als Área Metropolitana de Monterrey (AMM), etwa 4,6 Millionen Einwohner (2017). Monterrey ist der Sitz einer römisch-katholischen Erzdiözese.

Monterrey
Monterrey (Nuevo León)
Monterrey (Nuevo León)
Monterrey
Monterrey auf der Karte von Nuevo León
Koordinaten 25° 40′ 56″ N, 100° 18′ 40″ WKoordinaten: 25° 40′ 56″ N, 100° 18′ 40″ W
Basisdaten
Staat Mexiko
Bundesstaat Nuevo León
Municipio Monterrey
Stadtgründung 20. September 1596
Einwohner 1.173.600 (2014)
– im Ballungsraum 4,6 Millionen
Stadtinsignien
Detaildaten
Fläche 860 km2
Bevölkerungsdichte 1318 Ew./km2
Höhe 537 m
Postleitzahl 64000 - 64998
Vorwahl (+52) 81
Zeitzone UTC−6
Stadtvorsitz Adrián de la Garza
Website www.monterrey.gob.mx
Campestre de Monterrey
Campestre de Monterrey
Campestre de Monterrey

Geographie Bearbeiten

 
Der Cerro de la Silla in Monterrey

Monterrey liegt im mexikanischen Bundesstaat Nuevo León am meist ausgetrockneten Fluss Santa Catarina. Dieser teilt Gebiete der Metropolregion in zwei Bereiche (Nord/Süd). Die Stadt befindet sich circa 150 km südwestlich der US-amerikanischen Grenze.

Monterrey hat den Spitznamen la Ciudad de las Montañas („Stadt der Berge“), da die Stadt von Bergen umgeben ist und sich ihr südlicher Vorort San Pedro Garza García schon im Gebirge Sierra Madre Oriental befindet. Zwei kleine, erloschene Vulkane, Sierra del Topo und Topo Chico, befinden sich im Vorort San Nicolás de los Garza. Im Westen der Stadt erhebt sich der Sierra de las Mitras, der so heißt, weil sein Profil der Mitra eines Bischofs ähnelt. Im Osten dominiert der unverwechselbare Cerro de la Silla, dessen nördlicher Gipfel 1.820 m hoch ist. Südlich des Flusses Santa Catarina trennt der Loma Larga Monterrey von dem Vorort San Pedro Garza García. Nördlich des Flusses befindet sich der Sierra del Obispado, dessen Gipfel Standort des Bischofspalastes (Obispado) ist. An dieser Stelle fand eine der wichtigsten Schlachten des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges statt.

Das Klima ist bis auf gelegentlich auftretende, heftige Regengüsse weitestgehend trocken. Die Jahresmitteltemperatur beträgt 22 Grad Celsius, in den Wintermonaten kann es zu starken Temperaturschwankungen innerhalb weniger Stunden kommen.

Monterrey
Klimadiagramm
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9
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: WMO; wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Monterrey
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 20,8 23,6 27,7 30,2 32,2 33,5 34,2 34,1 31,2 27,2 24,4 21,5 28,4
Mittl. Tagesmin. (°C) 8,0 10,0 14,2 17,3 20,3 22,0 22,0 22,1 20,7 17,1 13,0 9,0 16,3
Niederschlag (mm) 16,5 10,9 15,5 28,2 70,5 85,7 57,5 86,8 148,1 82,5 19,5 15,3 Σ 637
Sonnenstunden (h/d) 4,5 4,9 4,6 5,2 5,5 6,8 7,8 6,9 5,4 5,0 4,0 3,8 5,4
Regentage (d) 3,8 2,8 2,6 4,4 6,6 6,2 4,2 6,5 8,8 7,0 3,4 3,6 Σ 59,9
Luftfeuchtigkeit (%) 66 65 61 63 66 66 63 65 70 71 70 68 66,2
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34,2
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21,5
9,0
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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86,8
148,1
82,5
19,5
15,3
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Geschichte Bearbeiten

Die Ciudad Metropolitana de Nuestra Señora de Monterrey wurde 1596 von Diego de Montemayor gegründet. Namensgebend war die spanische Stadt Monterrey. Zuvor waren an dieser Stelle bereits zweimal Siedlungen entstanden, die nicht lange existierten. Die erste hieß Santa Lucía und wurde 1577 durch den portugiesischen Konquistador Alberto del Canto gegründet. Die zweite Siedlung war San Luis Rey de Francia und wurde 1582 durch den Portugiesen Luis de Carvajal y de la Cueva angelegt, der von Philipp II. von Spanien mit der Gründung des vom Vizekönigreich Neuspanien unabhängigen Nuevo Reino de León beauftragt worden war. Nuevo León wurde später als Provinz Teil des Vizekönigreichs Neuspanien und bildet heute den gleichnamigen mexikanischen Bundesstaat. Monterrey war schon zu spanischen Kolonialzeiten Sitz des Gouverneurs.

Während des größten Teils seiner Geschichte war Monterrey eine Kleinstadt, die aber durch die Industrialisierung seit dem Ende des 19. Jahrhunderts zur Großstadt wurde. Noch 1905 hatte Monterrey lediglich 80.000 Einwohner. Wegen seiner Entfernung von den kolonialen und nationalen Zentren war Monterrey von den verschiedenen Konflikten der Geschichte Mexikos nur schwach betroffen. Dennoch wurde es im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg am 24. Mai 1846 von US-amerikanischen Truppen eingenommen und bis 1848 besetzt gehalten. Vom 3. April bis zum 5. August 1864 war Monterrey gar durch ein Dekret des Präsidenten Benito Juárez Hauptstadt von Mexiko. Juárez war, verfolgt von den Truppen Kaiser Maximilians und dem französischen Heer, nach Monterrey geflüchtet.

Im Jahr 2007 fand in Monterrey das Internationale Forum der Kulturen statt, welches vier Millionen Besucher anzog.

Bevölkerungsentwicklung der Stadt

Jahr Einwohnerzahl[1]
1990 1.068.996
1995 1.088.023
2000 1.110.909
2005 1.133.070
2010 1.135.512
2014 1.173.600

Bevölkerungsentwicklung der Metropolregion

Jahr Einwohnerzahl[2]
1950 396.000
1960 735.000
1970 1.299.000
1980 2.049.000
1990 2.691.000
2000 3.405.000
2010 4.112.000
2017 4.633.000

Städtepartnerschaften Bearbeiten

Monterrey unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:[3]

Stadt Staat seit
Aguascalientes Mexiko  Mexiko
Arequipa   Peru  Peru
Arica Chile  Chile
Barcelona   Spanien  Katalonien, Spanien 2001
Barquisimeto Venezuela  Venezuela
Bethlehem Palastina Autonomiegebiete  Westjordanland, Palästina 1999[4]
Bilbao   Spanien  Baskenland, Spanien 1993
Canberra   Australien  Capital Territory, Australien
Canton   Vereinigte Staaten  Ohio, Vereinigte Staaten 2011
Chicago Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten, Illinois
Concepción   Chile  Biobío, Chile 1997
Corpus Christi   Vereinigte Staaten  Texas, Vereinigte Staaten 1993
Dallas   Vereinigte Staaten  Texas, Vereinigte Staaten 1992
Dubai Vereinigte Arabische Emirate  Vereinigte Arabische Emirate
Dublin Irland  Irland
Fort Worth   Vereinigte Staaten  Texas, Vereinigte Staaten
General Santos Philippinen  Philippinen
Guadalajara Mexiko  Mexiko
Guatemala-Stadt   Guatemala  Guatemala 1998
Haifa   Israel  Israel
Hamilton   Kanada  Ontario, Kanada 1993
Holguín Kuba  Kuba
Houston   Vereinigte Staaten  Texas, Vereinigte Staaten 1992
Iași   Rumänien  Moldova, Rumänien 1993
Juchitán de Zaragoza Mexiko  Mexiko
Kapstadt   Sudafrika  Westkap, Südafrika 2016
Lansing Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten, Michigan
Linz   Osterreich  Österreich
Marikina Philippinen  Philippinen
McAllen Vereinigte Staaten  Texas, Vereinigte Staaten 1999
Medellín   Kolumbien  Antioquia, Kolumbien 2014
Mendoza   Argentinien  Argentinien
Mexiko-Stadt Mexiko  Mexiko
Monterrei   Spanien  Galicien, Spanien 1999
Montreal   Kanada  Québec, Kanada
Olongapo City Philippinen  Luzon, Philippinen 1993
Orlando   Vereinigte Staaten  Florida, Vereinigte Staaten 1995
Pilsen   Tschechien  Čechy, Tschechien 2002
Porto   Portugal  Norte, Portugal
Riohacha Kolumbien  Kolumbien
Rosario   Argentinien  Santa Fe, Argentinien 1994
Saltillo Mexiko  Mexiko
San Antonio   Vereinigte Staaten  Texas, Vereinigte Staaten 1953
San Pedro Sula   Honduras  Cortés, Honduras 2008
San Salvador   El Salvador  El Salvador
São Paulo   Brasilien  Brasilien
Seraing   Belgien  Wallonie, Belgien
Shawinigan Kanada  Kanada
Shenyang China Volksrepublik  Mandschurei, Volksrepublik China 2015
Sofia Bulgarien  Bulgarien
Surabaya   Indonesien  Java, Indonesien 2001
Trujillo Peru  Peru
Udine   Italien  Friaul-Julisch Venetien, Italien
Valledupar Kolumbien  Kolumbien
Valencia Venezuela  Carabobo, Venezuela

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Baudenkmäler
 
Alfonso Reyes, Denkmal, Monterrey
  • El Palacio del Obispado, der Bischofspalast, der ein Heimatmuseum beherbergt
  • La Gran Plaza oder Macroplaza, der Hauptplatz und einer der größten der Welt (doppelt so groß wie der Rote Platz in Moskau, 6× so groß wie der Zocalo in Mexiko-Stadt, 5,5 mal so groß wie der Platz vor dem Petersdom)
  • La Bandera Monumental, 250 kg schwere Flagge Mexikos weht über dem Cerro del Obispado
  • El Faro del Comercio, der „Leuchtturm“ der Handelskammer
  • La Basílica del Roble, eine der drei Basiliken der Stadt
  • El Palacio de Gobierno, Amtssitz des Gouverneurs
  • Das Geschichtsmuseum (El Museo de Historia), mit einer großen Sammlung von Kunstwerken aus der präkolumbischen Zeit bis heute
  • MARCO, Museum der zeitgenössischen Kunst
  • die Brauerei La Cervecería Cuauhtémoc Moctezuma mit ihren Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert, Ort der mexikanischen Baseball-Ruhmeshalle

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

 
Monterrey ist ein wichtiges Wirtschaftszentrum

Laut einer Studie aus dem Jahr 2014 erwirtschafte der Großraum Monterrey ein Bruttoinlandsprodukt von 122,9 Milliarden US-Dollar in Kaufkraftparität. In der Rangliste der wirtschaftsstärksten Metropolregionen weltweit belegte er damit den 110. Platz und den zweiten Platz in Mexiko. Das BIP pro Kopf lag bei 28.290 US-Dollar (KKP).[5] In einer Rangliste der Städte nach ihrer Lebensqualität belegte Monterrey im Jahre 2018 den 112. Platz unter 231 untersuchten Städten weltweit. Monterrey erreichte eine bessere Platzierung als die Hauptstadt Mexiko-Stadt, die den 129. Platz belegte.[6] Trotz dieser Umstände sind die reichsten Familien des Landes in Mexiko-Stadt wohnhaft und nicht in Monterrey. Monterrey ist einer der bedeutendsten Industriestandorte Lateinamerikas (u. a. mit den Produkten Bier, Glas, Stahl, Baustoffe und Finanzwesen). Carta Blanca, Bohemia, Sol, Casta, Indio, XX und Nochebuena sind Biersorten, die in Monterrey von der Cervecería Cuauhtémoc Moctezuma hergestellt werden. Vitro betreibt hier eine der wichtigsten Glasfabriken Nordamerikas. Cemex, ein weltweit tätiger Großkonzern, der Zement, Beton und andere Baustoffe herstellt, hat seine Zentrale in der Stadt genauso wie Banorte, die einzige Großbank in Mexiko, die von Mexikanern geführt wird. Ein führender Stahlkonzern war die Compañía Fundidora de Fierro y Acero de Monterrey, bekannter unter dem Namen Fundidora, dieser brach jedoch Mitte der 80er-Jahre zusammen. Die Gebäude der Fundidoria-Werke wurden in den attraktiven Fundidoria-Park umgewandelt, in dem jedes Jahr ein Champ-Car-Rennen stattfindet.

Weitere internationale Unternehmen mit Hauptsitz in Monterrey sind u. a. Magna Powertrain,[7] und Femsa.

Monterrey gilt als eine der attraktivsten Universitätsstädte Mexikos mit internationalen Hochschulen wie z. B. die Tec (Institut für Technologische und Höhere Studien Monterrey) und die Universidad Autonoma de Nuevo León (UANL), die Autonome Universität von Nuevo León.

Der internationale Flughafen General Mariano Escobedo liegt 24 km nordöstlich der Stadt.

 
Monterreys Stadtbahn ist das Rückgrat im Nahverkehr der Stadt.

Im Öffentlichen Personennahverkehr wird Monterrey durch die nach deutschen Parametern errichtete StadtbahnMetrorrey“ (Monterrey Metro) mit drei Linien erschlossen.

Kriminalität Bearbeiten

Söhne und Töchter der Stadt Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Monterrey – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Mexiko: Bundesstaaten und Großstädte - Einwohnerzahlen in Karten und Tabellen. Abgerufen am 26. Juli 2018.
  2. World Urbanization Prospects - Population Division - United Nations. Abgerufen am 23. Juli 2018.
  3. Programa Operativo Anual 2018 de la Secretaria de Desarrollo Economico. Palacio Municipal de Monterrey, abgerufen am 12. Dezember 2022 (spanisch).
  4. Bethlehem Twinning cities (englisch)
  5. Alan Berube, Jesus Leal Trujillo, Tao Ran, and Joseph Parilla: Global Metro Monitor. In: Brookings. 22. Januar 2015 (brookings.edu [abgerufen am 19. Juli 2018]).
  6. Mercer's 2018 Quality of Living Rankings. Abgerufen am 18. August 2018 (englisch).
  7. MPT. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. August 2016; abgerufen am 5. August 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.magna.com
  8. Mexico violence: Monterrey police find 49 bodies. In: BBC News. 13. Mai 2012 (bbc.com [abgerufen am 28. März 2022]).