Muglhof

Ortsteil der Stadt Weiden in der Oberpfalz, Bayern, Deutschland

Muglhof ist ein Ortsteil der kreisfreien Stadt Weiden in der Oberpfalz in Bayern. Ab 1818 war es eine eigenständige Gemeinde zu der die Orte Muglhof, Matzlesrieth, Mitterhöll, Oedenthal, Trauschendorf und Unterhöll gehörten. Am 1. Juli 1972 wurde Muglhof nach Weiden eingemeindet[1] und hat heute etwas unter 100 Einwohner. Neben dem Ort Muglhof gibt es eine Gemarkung Muglhof.[2]

Muglhof
Koordinaten: 49° 39′ N, 12° 14′ OKoordinaten: 49° 39′ 16″ N, 12° 13′ 45″ O
Höhe: 590 m ü. NN
Fläche: 5 ha
Einwohner: 95 (2011)
Bevölkerungsdichte: 1.900 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 92637
Vorwahl: 09614
Luftbild Muglhof Weiden in der Oberpfalz
Luftbild Muglhof Weiden in der Oberpfalz

Geografie

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Geografische Lage

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Die Gemarkung Muglhof und der Ort liegt im östlichen Stadtgebiet von Weiden. Sie sind Teil des Stadtteils Weiden-Land, welches etwa die ehemalige Gemeinde Muglhof darstellt. Die sehr nah an Muglhof gelegenen Dörfer waren alle Teil der Gemeinde Muglhof. Im Norden sind dies Unterhöll und Mitterhöll, im Osten ist es Matzlesrieth und im Süden Oedenthal und Trauschendorf. Der Ort Bechtsrieth im Westen liegt nicht mehr im Stadtgebiet Weidens, sondern stellt eine eigene Gemeinde da. Der Stadtteil grenzt bis auf den Norden von allen Seiten an den Landkreis Neustadt an der Waldnaab. Die nahegelegenen Gemeinden sind Theisseil, Vohenstrauß, Irchenrieth und Bechtsrieth.

Topographie

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Muglhof liegt auf einer Hochfläche südöstlich des Hölltals. Die höchsten Punkte dieser Hochfläche sind der 631 m ü. NN hohe Heiligdreifaltigkeitsberg und der 635 m ü. NN hohe Hochbehälter. Beide befinden sich zwischen Muglhof und dem nahegelegene Ort Matzlesrieth, der nur 500 Meter[3] von entfernt ist. Genau zwischen diesen beiden höchsten Punkten ist eine Senke die nach Westen ins Gleisbachtal verläuft. Sie fällt bis etwa 600 m ü. NN leicht ab und ist danach aber deutlich steiler. Genacu an diesem Punkt liegt Muglhof. Der Dorfkern liegt in der Senke auf 590 m ü. NN. Der westliche Rand des Dorfes liegt weiter oberhalb in der Senke und erreicht maximal 607 m ü. NN Höhe. Im Südwesten liegt innerhalb der Senke das tiefste Haus mit 576 m ü. NN Höhe. Da der Ort ungefähr in U-Form um die Senke herum entstand, sind dennoch viele Häuser etwa auf der gleichen Höhe.

Muglhof liegt in der warmgemäßigten Klimazone (effektive Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger: Cfb). Das ganze Jahr über gibt es deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die Jahresdurchschnittstemperatur in Massenricht liegt bei 8,7 °C. Jährlich fallen durchschnittlich etwa 883 mm Niederschlag.[4]

Ortsaufbau

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Das Dorf wird komplett von der Kreisstraße 29 durchzugen. Diese kommt von Westen und dreht an einer Kurve nach Süden. An dieser Kurve ist eine Kreuzung, an welcher unter anderem die nach Osten führende Straße nach Matzlesrieth abzweigt. Außerdem läuft von dieser ein Weg nach Norden zum Hölltal über den Spielplatz und einer nach Süden zum im Tal gelegenen Dorfweiher. Derselbe verläuft anschließend wieder bergauf zum Feuerwehrhaus, wo neben der Kreisstraße ein parallel verlaufender Weg ist. Außerdem gibt es noch einige Häuser an der Talseite unterhalb der Straße nach Oedenthal.

Naturräumliche Zuordnung

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Muglhof liegt im Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald und somit im Oberpfälzer Wald. Der Ort ist auf einem Höhenzug des vorderen Oberpfälzer Waldes, die als Abgrenzung zum Weidener Becken dient.

Geschichte

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Entstehung

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In einer Urkunde aus dem Jahr 1043 ist dokumentiert, dass Heinrich III. vier Königshufen in Trauschendorf, Matzlesrieth und Mogenriut an einen Berenger verschenkte. Der Ort Mogenriut lag nahe des heutigen Ortskerns. Er ist im Spätmittelalter verfallen. Von ihm sind heute keine Spuren mehr erkennbar. Die Echtheit dieser Urkunde wird allerdings von verschiedenen Historikern bezweifelt. Dieser Berenger (auch Beringer, Beringerio, Beringar) war Vasall der Königinmutter Gisela und Stammvater der Grafen von Sulzbach.[5] Das Gebiet zwischen Luhe und Gleitsbach war ein ehemaliges Königsgut.

Gemeinde Muglhof

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Seit 1628 gehört zu Bayern. Von 1818 bis 1830 bestand die Gemeinde Muglhof aus Muglhof, Ober-, Mitter- und Unterhöll. 1830 wurde die Gemeinde Trauschendorf mit Oedenthal nach Muglhof eingemeindet. 1838 wurde die Gemeinde Matzlesrieth nach Muglhof eingemeindet.[5]

 
Standort des damaligen Schlosses Muglhof

Muglhof war die Landsasserei des abgegangenen Schlosses Muglhof. Die politische Gemeinde Muglhof mit den Gemeindeteilen Muglhof, Matzlesrieth, Mitterhöll, Oedenthal, Trauschendorf und Unterhöll wurde 1818 durch das Gemeindeedikt in Bayern errichtet.

Am 1. Juli 1972 wurde Muglhof nach Weiden eingemeindet.

Einwohnerentwicklung in Muglhof von 1838 bis 2011

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1838–1913[6]
Jahr Einwohner Gebäude
1838 128 17[7]
1861 163 k. A.[8]
1871 144 58[9]
1885 163 21[10]
1900 127 20[11]
1913 107 21[12]
1925–2011[6]
Jahr Einwohner Gebäude
1925 125 22[13]
1950 93 18[14]
1961 80 21[15]
1970 84 k. A.[16]
1987 99 29[17]
2011 95 k. A.[18]
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Commons: Muglhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 538.
  2. https://geoindex.io/gemarkungen/094362
  3. https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=ba&bgLayer=atkis&catalogNodes=11&E=733389.06&N=5505372.39&zoom=12
  4. https://de.climate-data.org/europa/deutschland/bayern/muglhof-356649/
  5. a b Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss, S. 6, 8, 11, 15, 28, 29, 123, 124, 200, 202, 210, 219, 228
  6. a b https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/landesbeschreibungen-orte
  7. Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 168 (Digitalisat).
  8. Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 47: Neustadt an der Waldnaab, Weiden, S. 441, 442
  9. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 912, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  10. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 859 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 891 (Digitalisat).
  12. Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 332 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 899 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 765 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 565 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 118 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 242 (Digitalisat).
  18. ZENSUS2011 - Zensusatlas. In: atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 15. September 2019.