Museum Buurtspoorweg

Museumseisenbahn in den Niederlanden

Die Stichting Museum Buurtspoorweg (MBS) betreibt eine Museumseisenbahn zwischen Haaksbergen und Boekelo in den Niederlanden. Der Verein wurde 1967 gegründet und besitzt seit dem 23. Juni 1989 als erste Eisenbahngesellschaft in den Niederlanden neben der NS eine Bahnkonzession.

Museum Buurtspoorweg
Dampflok 7853 mit Personenzug
Dampflok 7853 mit Personenzug
Streckenlänge:7,5 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Haaksbergen–Boekelo
Strecke (außer Betrieb)
von Groenlo
Kopfbahnhof Strecke bis hier außer Betrieb
22,7 Haaksbergen (Hbg)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
25,8 Ladestelle Stepelo (seit 2001)
Brücke über Wasserlauf
26,4 Hagmolenbeek
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
27,1 Koninklijke Nederlandse Zoutindustrie (Anst, 1919–1958)
Bahnhof
27,8 Zoutindustrie (Zie)
Brücke über Wasserlauf
28,8 Boekelerbeek
Bahnhof
29,5 Boekelo (Bko)
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
29,6 Texoprint (Anst, bis 2002)
Brücke über Wasserlauf
30,0 Teesinkbeek
Verschwenkung nach rechts und ehemals nach links
Strecke (außer Betrieb)
Nördliches Streckenende seit Bau der A35 (1975)
Strecke (außer Betrieb)Strecke (außer Betrieb)
A35
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)Strecke (außer Betrieb)
Usselo
Strecke (außer Betrieb)Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Twekkelo
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)Strecke (außer Betrieb)
Enschede Rembrandtlaan
Strecke nach rechts (außer Betrieb)Strecke (außer Betrieb)
nach Enschede Noord/Zuid
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heutiges, südliches Streckenende
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Abzweig geradeaus und nach links
AkzoNobel (Anst)
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Brücke über Wasserlauf
Twentekanaal
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
Hengelosche Bad- en Zweminrichting
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Abzweig ehemals geradeaus und nach rechts
Verbindung zur Bahnstrecke Zutphen–Glanerbeek
Lua-Fehler in Modul:Vorlage:BS/Alt-Text, Zeile 114: attempt to perform arithmetic on local 'split1' (a nil value)Kopfbahnhof Streckenende (Strecke außer Betrieb)
36,0 Hengelo GOLS

Geschichte

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Eine Gruppe von Straßenbahnfreunden gründete im Jahr 1964 das Comité Vrienden van het Trammuseum (CvTM). Nach der Einstellung des Personenverkehrs auf der Strecke der Ahaus-Enscheder Eisenbahn (AEE) erwarb das CvTM im Jahr 1966 mit deren Triebwagen T 10 ein erstes Fahrzeug. Zur Unterbringung wurde das Anschlussgleis des ehemaligen Gaswerks am AEE-Endbahnhof Enschede Zuid genutzt. Im folgenden Jahr wurde das CvTM in eine Stiftung umgewandelt und in „Stichting Museum Buurtspoorweg“ umbenannt. Man plante die Errichtung einer Museumslinie auf der im gleichen Jahr stillgelegten AEE-Strecke von Enschede zur Staatsgrenze bei Broekheurne, um die dortige Nebenbahnatmosphäre zu erhalten[1]. In den folgenden Jahren wurden weitere Klein- und Nebenbahnfahrzeuge, überwiegend aus Deutschland, übernommen, darunter auch eine Dampflok und ein Wismarer Schienenbus von der Delmenhorst-Harpstedter Eisenbahn. Mit diesen Fahrzeugen erfolgten ab dem 10. Mai 1969 einzelne Fahrten auf dem Streckenabschnitt zwischen Enschede und Broekheurne. Die Strecke wurde jedoch im Jahr 1970 vom neuen Eigentümer NS endgültig stillgelegt und abgebrochen.

Seitdem verkehrten die Museumsfahrten des MBS auf der 1884/85 von der GOLS errichteten Lokalbahn zwischen den Bahnhöfen Enschede Noord und Haaksbergen. Die Strecke wurde ab 1971 regelmäßig befahren; bis 1973 verlief hier parallel der Güterverkehr der NS. Der Betriebsmittelpunkt der Museumsbahn wurde schrittweise von Enschede nach Haaksbergen verlegt.

Mit dem Bau der Autobahn A35 im Jahr 1974 wurde die Strecke zwischen Boekelo und Usselo unterbrochen. Seitdem verkehren die Museumszüge auf dem Reststück zwischen Haaksbergen und Boekelo, das keine Verbindung mehr zum NS-Netz besitzt.

 
Das Empfangsgebäude Haaksbergen

Der Bahnhof Haaksbergen wurde in den folgenden Jahren sukzessive ausgebaut und zu einem Lokalbahnmuseum ausgestaltet; neben der Restaurierung des Empfangsgebäudes aus dem Jahr 1884 wurden Lokschuppen und Werkstatt errichtet, die Gleisanlagen stark erweitert (u. a. mit einer aus Goor erworbenen Drehscheibe) und ein Wasserturm nach alten Plänen gebaut. In Boekelo wurde die ursprünglich zur Unterbringung der Fahrzeuge aufgestellte Wellblechhalle durch ein Ausstellungsgebäude ersetzt und weitere Gegenstände aus dem historischen Bahnbetrieb wie ein Läutewerk installiert. Auch ein Bohrturm zur Salzgewinnung erinnert an die Geschichte des Ortes, ebenso wurde einige Kilometer südlich am ehemaligen Gelände der Koninklijke Nederlandse Zoutindustrie (Königlichen Niederländischen Salzindustrie) ein Bahnhof angelegt. Ein kompletter Neubau ist die Ladestelle bei Stepelo, die an frühere ähnlich gestaltete Ladestellen entlang der Lokalbahnen erinnert.

Bereits seit den 1990er Jahren existierten Pläne, die Bahnstrecke von Boekelo aus in Richtung Hengelo zu verlängern. Auch hier handelt es sich um eine ehemalige GOLS-Strecke, die jedoch bereits im Zweiten Weltkrieg abgebaut wurde. Ein Teil der Strecke auf dem Stadtgebiet Hengelo ist jedoch noch als Anschlussgleis in Betrieb, weshalb neben der erforderlichen Brücke über die A35 nur eine relativ kurze Strecke neu gebaut werden müsste. Wegen fehlender Finanzen und Protesten von Anwohnern wird das Projekt aber nicht weiter verfolgt.[2]

Bildergalerie

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Literatur

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  • Gijs Brefeld, Ben Heerink, Jeroen Lieverdink und Martijn Thush (Hrsg.): Stichting Museum Buurtspoorweg, Museum Gids. Haaksbergen 2001
  • Evert Heusinkveld, Ludger Kenning: AAE. Ahaus-Alstätter Eisenbahn. Nebenbahndokumentation, Band 7. Verlag Kenning, Nordhorn 1993, S. 34f., ISBN 3-927587-16-8

Einzelnachweise

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  1. Vgl. hierzu: Evert Heusinkveld, Ludger Kenning: AAE. Ahaus-Alstätter Eisenbahn. Nebenbahndokumentation, S. 34f
  2. Guus Ferrée: Deutsche Veteranen im niederländischen Exil. In: eisenbahn-magazin. Nr. 9, 2017, ISSN 0342-1902, S. 52.
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Commons: Museum Buurtspoorweg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 52° 9′ 30,7″ N, 6° 44′ 21,7″ O