Nachfrageschock
Nachfrageschocks sind von außen verursachte Veränderungen der Nachfrage, die sich auf das Produktionsvolumen, das Preisniveau und zumeist auf das Beschäftigungsniveau auswirken.
Negativer Nachfrageschock
BearbeitenEin negativer Nachfrageschock kann z. B. durch einen Rückgang der Exporte wegen einer Aufwertung der Währung oder eine nachlassende Investitionstätigkeit aufgrund nachlassenden Vertrauens in die Wirtschaftskraft verursacht sein. Ein Beispiel aus der neueren Geschichte ist die Weltfinanzkrise 2007–2008. Bei einem negativen Nachfrageschock sinkt das Preisniveau (Deflation) zusammen mit der Gesamtproduktion, dies hat in der Regel negative Auswirkungen auf die Beschäftigung. Negative Nachfrageschocks werden in der Europäischen Union durch expansive Geldpolitik bekämpft.[1][2]
Positiver Nachfrageschock
BearbeitenEin positiver Nachfrageschock (von außen verursachter Nachfrageanstieg) führt zu einer Ausweitung der Produktion und der Beschäftigung. Die erhöhte Beschäftigung erhöht die Verhandlungsmacht der Beschäftigten und sie können einen höheren Nominallohnanstieg durchsetzen. Die Unternehmen erhöhen ihrerseits die Preise. Die Inflationsrate erhöht sich. Wenn sich das Verhalten der Marktteilnehmer perpetuiert, kann ein initialer positiver Nachfrageschock zu einem wiederholten Anstieg der Inflationsrate führen. Die Ursache ist der ungelöste Verteilungskonflikt zwischen Löhnen und Profiten, der zu einer Lohn-Preis-Spirale führen kann.[3]
Siehe auch
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Peter Bofinger: Die Geldpolitik der EZB nach Artikel 105 des Unionsvertrags. In: Europaparlament. 1. April 1999, abgerufen am 30. Dezember 2024.
- ↑ Michael Hüther: „Drei Maßnahmen gegen den Absturz“ in: iwd, Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Jg. 35, 1. Januar 2009; Herbstgutachten 2008 „Die Finanzkrise meistern – Wachstumskräfte stärken“
- ↑ Franz Prante, Alessandro Bramucci, Eckhard Hein, Achim Truger: Einführung in die Makroökonomik: plural und interaktiv. 1. September 2024, abgerufen am 6. Januar 2025. ; Kapitel 10.2 Nachfrageschocks und Lohn-Preis-Spiralen