Nahal Oz
Der Kibbuz Nachal Oz (hebräisch נחל עוז) liegt im Nordwesten des Negev, weniger als einen Kilometer von der Grünen Linie an der Ostgrenze zum Gazastreifen entfernt und war 1953 gegründet worden.[1][2] 2022 lebten 479 Personen im Kibbuz. Der Militärposten trägt den gleichen Namen wie das Kibbuz.
Massaker von Nachal Oz
BearbeitenZum Zeitpunkt des Terrorangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 befand sich nördlich des Kibbuz ein Außenposten der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) mit einem Überwachungskontrollzentrum der überwiegend aus weiblichen Soldaten bestehenden Einheit 414 des Feldaufklärungskorps.[3][4][5] Terroristen der Hamas waren nach Durchbrechen der Sperranlagen um den Gazastreifen in die Siedlung sowie den IDF-Außenposten eingedrungen. Sie töteten mindestens 13 Zivilisten, über 60 Soldaten und verschleppten 16 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen. 44 Soldaten wurden auf dem Gelände des Armeepostens ermordet oder im Kampf getötet, darunter 19 Frauen im Alter von 18 bis 22 Jahren; 7 weitere Soldatinnen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.[6]
Am 20. Oktober 2024 ließ die Hamas zwei Frauen mit US-amerikanisch-israelischer Doppelstaatsbürgerschaft frei, die aus Nachal Oz in den Gazastreifen entführt worden waren.[7] Am 30. Oktober gaben die IDF bekannt, die aus Nachal Oz entführte Soldatin Ori Megidish im Zuge der in der Nacht vom 27./28. Oktober 2023 eröffneten Bodenoffensive des israelischen Militärs aus dem Gazastreifen befreit und nach Israel zurückgebracht zu haben.[8] Eine weitere entführte Soldatin, Noa Marciano, wurde nach IDF-Angaben am 16. November 2024 tot im Gazastreifen aufgefunden.[9] Am 26. November 2024 kam es im Zuge eines Waffenstillstandsabkommens zur Freilassung von 14 Geiseln aus dem Gazastreifen, davon drei aus Nachal Oz.[10][11]
Am 4. Januar 2025 veröffentlicht die Hamas ein Video mit einer entführten 19-jährigen Soldatin Liri Albag. Sie war in Nahal Oz am Grenzzaun zum Gazastreifen entführt worden und gehörte zu Beobachtertruppen, die vor dem Hamas-Angriff vergeblich Vorgesetzte vor Angriffsvorbereitungen gewarnt hatten. Im Video wurde nur ein Standbild der Soldatin veröffentlicht; auf Arabisch stand dort: „Ich bin seit mehr als 450 Tagen eine Gefangene in Gaza.“ Die Bildunterschrift legt nahe, dass die Aufnahme vor Kurzem gemacht wurde. Videos von Geiseln wurden von der Hamas bereits wiederholt veröffentlicht, was Israel als psychologische Kriegsführung anprangert. Verhandlungen in Katar über eine Waffenruhe kommen Berichten zufolge nur langsam voran. Die Politik des israelischen Ministerpräsidente, Benjamin Netanjahu, blieb jedoch auch nach früheren Geiselvideos unverändert und hat bisher nicht zu einer Freilassung der von der Hamas genommenen Geiseln geführt.[12]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ To the Last Furrow: The Blood, Sweat and Tears of Nahal Oz. blog.nli.org.il, abgerufen am 8. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ Kibbuz Nahal Oz. kibbutzvisit.com, abgerufen am 8. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ 'We've spent 15 years preparing; now let's see if Hamas is ready for us'. israelhayom.com, abgerufen am 8. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ IDF rescue female soldier from Hamas in 'overnight operation'. thejc.com, abgerufen am 8. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ המג"ד שאיבד 41 לוחמים ביום אחד: "חשבתי רק על היישובים". 13tv.co.il, abgerufen am 9. Dezember 2023 (hebräisch).
- ↑ Mapping the Massacre. In: oct7map.com. Abgerufen am 7. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ Hamas releases two hostages, mother and daughter Judith and Natalie Raanan. timesofisrael.com, abgerufen am 8. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ IDF says captured soldier rescued from Gaza during overnight operation. timesofisrael.com, abgerufen am 8. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ Cpl. Noa Marciano, 19: Soldier known for ‘dimples and smiles’. timesofisrael.com, abgerufen am 8. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ RELEASED: Sisters Ela and Dafna Elyakim; witnessed murder of father and his partner. timesofisrael.com, abgerufen am 9. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ RELEASED: Elma Avraham, 84, freed from Gaza after 51 days. timesofisrael.com, abgerufen am 9. Dezember 2023 (englisch).
- ↑ Kampf gegen Hamas: Israels Militär meldet Angriffe auf mehr als 100 „Terrorziele“ in Gaza. Abgerufen am 5. Januar 2025.