Niederbiel
Niederbiel ist ein Ortsteil der Stadt Solms im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis. Es liegt rechts der Lahn. Die nächste große Stadt ist Wetzlar.
Niederbiel Stadt Solms
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Koordinaten: | 50° 33′ N, 8° 24′ O |
Höhe: | 170 m ü. NHN |
Fläche: | 8,23 km²[1] |
Einwohner: | 2246 (31. Dez. 2013)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 273 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1977 |
Postleitzahl: | 35606 |
Vorwahl: | 06442 |
Lage von Niederbiel in Solms
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Geographische Lage
BearbeitenDer Ort liegt im Lahn-Dill-Gebiet in Mittelhessen an der Lahn, kurz nach der Mündung der Dill. Der Ort liegt am südöstlichen Rand des Westerwalds. Direkter Nachbarort von Niederbiel ist Oberbiel (lahnaufwärts).
Die Gemarkung von Niederbiel erstreckt sich auf 821 ha, davon sind 434 ha bewaldet.
Geschichte
BearbeitenOrtsgeschichte
BearbeitenDie Ortschaft liegt zusammen mit Oberbiel in der sogenannten Bieler Mark, welche zum ersten Mal 802 als Bielle in einem Besitzregister und im Lorscher Codex erwähnt wird.[2] Im 14. Jahrhundert wird Niederbiel dann getrennt erwähnt. Kirchlich blieb der Ort eine Filiale von Oberbiel. 1796 wurde der Ortskern stark durch Truppen der Französischen Revolution verwüstet.[3]
Hessische Gebietsreform
BearbeitenNiederbiel war bis zum 1. Januar 1977 eine eigenständige Gemeinde, die im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetze mit den Gemeinden Bielhausen (mit den Ortsteilen Albshausen und Oberbiel) und Solms zur neuen Großgemeinde Solms zusammengeschlossen wurde.[4] Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet.
Verwaltungsgeschichte im Überblick
BearbeitenDie folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Niederbiel angehört(e):[1][5]
- vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Solms-Braunfels, Anteil der Grafschaft Solms, Amt Leun
- ab 1806: Herzogtum Nassau,[Anm. 2] Amt Braunfels
- ab 1816: Königreich Preußen,[Anm. 3] Provinz Großherzogtum Niederrhein, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Braunfels[Anm. 4]
- ab 1822: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar[Anm. 5]
- ab 1867: Norddeutscher Bund,[Anm. 6] Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1918: Deutsches Reich (Weimarer Republik), Freistaat Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Kreis Wetzlar
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone,[Anm. 7] Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Wetzlar.
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis
Einwohnerentwicklung
BearbeitenNiederbiel: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2018 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 356 | |||
1840 | 409 | |||
1846 | 465 | |||
1852 | 519 | |||
1858 | 558 | |||
1864 | 590 | |||
1871 | 660 | |||
1875 | 634 | |||
1885 | 712 | |||
1895 | 700 | |||
1905 | 690 | |||
1910 | 717 | |||
1925 | 750 | |||
1939 | 771 | |||
1946 | 1.037 | |||
1950 | 1.084 | |||
1956 | 1.088 | |||
1961 | 1.119 | |||
1967 | 1.224 | |||
1970 | 1.378 | |||
1976 | 1.800 | |||
1987 | 2.065 | |||
2000 | ? | |||
2011 | 2.187 | |||
2013 | 2.246 | |||
2015 | 2.740 | |||
2018 | 2.313 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; Zensus 2011[6]; Stadt Solms:2013:[7], (2015[8], 2018[9] mit Nebenwohnsitzen) |
Historische Religionszugehörigkeit
BearbeitenQuelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1834: | 339 evangelische, 10 katholische, 9 jüdische Einwohner |
• 1961: | 916 evangelische (= 81,86 %), 192 katholische (= 17,16 %) Einwohner |
Kulturdenkmäler
BearbeitenWirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenNiederbiel liegt an der Bundesstraße 49. Am südlichen Ortsrand führt die L3020 (in Niederbiel als Oberbieler Straße geführt). Der nächste Bahnhof befindet sich in Burgsolms an der Lahntalbahn.
In Niederbiel befindet sich die für Solms zuständige Straßenmeisterei. Der Ort verfügt über Grundschule, Kindergarten, einen städtischen Jugendraum und Freiwillige Feuerwehr.
Zwischen Nieder- und Oberbiel ist seit 2013 das Gewerbegebiet Mittelbiel entstanden, das sich über beide Gemarkungen erstreckt.
Weblinks
Bearbeiten- Stadtteile. In: Internetauftritt. Stadt Solms
- Niederbiel, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Niederbiel nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Anmerkungen und Einzelnachweise
BearbeitenAnmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
- ↑ Infolge der Beschlüsse des Wiener Kongresses.
- ↑ Abtrennung der Justiz (standesherrliches Justizamt Braunsels).
- ↑ 1849: Endgültige Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Wetzlar) und Verwaltung.
- ↑ Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
- ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Niederbiel, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juni 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Die Stadtteile im Internetauftritt der Stadt Solms ( des vom 11. April 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen im August 2016.
- ↑ Ortsinformationen beim Landesamt für Denkmalpflege Hessen
- ↑ Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 14 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Stadtteile. In: Internetauftritt. Stadt Solms, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. April 2021; abgerufen im Februar 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Haushaltsplan 2017, Vorbericht. (PDF; 629 kB) Stadt Solms, S. 45, archiviert vom ; abgerufen am 19. Juni 2018.
- ↑ Haushaltsplan 2020, Vorbericht, Statistische Angaben. (PDF; 9,27 MB) Stadt Solms, S. 1 des pdf-Docs, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 18. Dezember 2020; abgerufen im Dezember 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.