Niedergeckler
Niedergeckler ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Südeifel an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 58′ N, 6° 18′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Südeifel | |
Höhe: | 346 m ü. NHN | |
Fläche: | 1,39 km2 | |
Einwohner: | 54 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 39 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54675 | |
Vorwahl: | 06522 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 089 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Pestalozzistraße 7 54673 Neuerburg | |
Website: | vg-suedeifel.de | |
Ortsbürgermeisterin: | Laura Vogt | |
Lage der Ortsgemeinde Niedergeckler im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Geographie
BearbeitenNiedergeckler liegt im Naturpark Südeifel und unmittelbar an der Bundesstraße 50 Bitburg–Diekirch unweit von Mettendorf. Zur Gemeinde gehört auch der Wohnplatz Brückenhof.[2]
Nachbarorte von Niedergeckler sind die Ortsgemeinden Sinspelt im Osten, Mettendorf im Südosten und Obergeckler im Nordwesten.
Geschichte
BearbeitenUrkundliche Erwähnung des Ortes 1453 als Nieder Jeckler, 1477 Nyeder Gecklair, 1762 Niedergeckler. Mit fünf Stockgütern gehörte Niedergeckler 1615 zur Meierei Obergeckler in der luxemburgischen Grafschaft Vianden.
Mit der Besetzung der Österreichischen Niederlande (1794), zu denen das Herzogtum Luxemburg gehörte, durch französische Revolutionstruppen wurde der Ort französisch und von 1795 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs. Verwaltungstechnisch wurde Niedergeckler in dieser Zeit der Mairie Lahr im Kanton Neuerburg zugeordnet, der wiederum zum Arrondissement Bitburg im Departement der Wälder gehörte. Nach der Niederlage Napoleons wurde das ehemals luxemburgische Gebiet östlich der Sauer und der Our 1815 auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Damit kam Niedergeckler 1816 zum Kreis Bitburg im Regierungsbezirk Trier und wurde zunächst von der Bürgermeisterei Lahr und später von der Bürgermeisterei Neuerburg verwaltet.[3]
Nach dem Ersten Weltkrieg zeitweise französisch besetzt, und nach dem Zweiten Weltkrieg der französischen Besatzungszone zugeordnet, ist der Ort seit 1946 Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Die Filialkirche wurde 1570 erbaut, 1728 umgebaut und 1919 erweitert.
- Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Niedergeckler, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[4][1]
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Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Niedergeckler besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.[5]
In der vorangegangenen Wahlperiode musste am 5. März 2023 eine Neuwahl stattfinden.[6] Diese war notwendig geworden, da der gesamte bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 gewählte Ortsgemeinderat,[7] sowie der bisherige Ortsbürgermeister, mit Wirkung zum 31. Mai 2022 geschlossen ihre Ämter niedergelegt hatten.[8]
Bürgermeister
BearbeitenLaura Vogt wurde am 5. August 2024 Ortsbürgermeisterin von Niedergeckler.[9] Da für die Direktwahl am 9. Juni 2024 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde,[10] oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß rheinland-pfälzischer Gemeindeordnung dem Rat der Gemeinde, der sich auf seiner konstituierenden Sitzung für Laura Vogt entschied.[9]
Vogts Vorgänger Ewald Böwer hatte das Amt 2009 übernommen.[11] Zuletzt bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 75,68 % (= rd. 40 Stimmen) für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[12] Mit Wirkung zum 31. Mai 2022 legte er jedoch – gemeinsam mit dem Gemeinderat – sein Amt vorzeitig nieder.[8] Da für eine am 5. März 2023 angesetzte Direktwahl kein Wahlvorschlag eingereicht wurde, musste zeitweise Alexander Schaal als Beauftragter der Kommunalverwaltung eingesetzt werden.[13]
Böwers Vorgänger Martin Houscht hatte das Amt von 1999 bis 2009 ausgeübt.[14]
Sehenswertes
Bearbeiten- Die katholische Filialkirche Sankt Martin von Niedergeckler wurde 1570 erbaut. Der Chorraum der Kapelle und das Kirchenschiff stammen noch aus dieser Zeit. 1733 beim Umbau wurden im Zuge einer umfassenden Renovierung auch rundbogige Fenster eingebaut. Der jetzige Turm stammt von 1877. Eine Sakristei (1910) und ein neues Querschiff (1930) waren die Erweiterungen im 20. Jahrhundert.
- Im Inneren der Kirche sind drei wertvolle Holzfiguren zu sehen. Neben der Madonna mit Kind und dem Heiligen Martin, ist auch die Heilige Odilia, die bei Augenkrankheiten helfen soll, dargestellt.
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Hochaltar (18. Jh.)
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Marien-Statue
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St. Odilia
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St. Martin-Statue
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Innenraum mit Empore
Siehe auch:
Veranstaltungen
Bearbeiten- Kirmes: 1. Wochenende nach dem 3. Mai
Verkehr
BearbeitenDurch Niedergeckler führt die Bundesstraße 50 Bitburg – Diekirch.
Literatur
Bearbeiten- Leonard Palzkill: Ourtal ohne Grenzen. Wanderungen im deutsch-luxemburgischen Grenzraum. Neuerburg 2006, ISBN 3-00-018095-8.
Weblinks
Bearbeiten- Zur Ortsgemeinde Niedergeckler gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Niedergeckler in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 95 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Standesamtszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden. (PDF) Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 30. Juli 2021, S. 19, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Juni 2022; abgerufen am 25. März 2023.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 6. August 2019.
- ↑ Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Ortsgemeinderat Niedergeckler am 9. Juni 2024. In: Mitteilungsblatt Südeifel, Ausgabe 27/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 12. Juni 2024, abgerufen am 23. August 2024.
- ↑ Alexander Schaal, Wahlleiter: Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Gemeinderat Niedergeckler. In: Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Südeifel, Ausgabe 10/2023. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 5. März 2023, abgerufen am 25. März 2023.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 6. August 2019.
- ↑ a b Rücktritt des Ortsbürgermeisters und des gesamten Gemeinderates. In: Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Südeifel, Ausgabe 22/2022. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 25. März 2023.
- ↑ a b Bekanntmachung über die Wahl des Ortsbürgermeisters und der Beigeordneten in der Gemeinde Niedergeckler. In: Mitteilungsblatt Südeifel, Ausgabe 33/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 23. August 2024.
- ↑ Niedergeckler, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Niedergeckler. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 23. August 2024.
- ↑ Alle bis auf einen. Niedergeckler: Ewald Böwer 20 Stimmen, Josef Zeyen 12 Stimmen. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 8. Juni 2009, abgerufen am 21. November 2021 (Nur Artikelanfang freizugänglich).
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Südeifel, Verbandsgemeinde, 42. Ergebniszeile. Abgerufen am 21. November 2021.
- ↑ Alexander Schaal, Beauftragter der Ortsgemeinde und Wahlleiter: Bekanntmachung für die Wahl der Ortsbürgermeisterin/des Ortsbürgermeisters in der Ortsgemeinde Niedergeckler. In: Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Südeifel, Ausgabe 4/2023. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 17. Januar 2023, abgerufen am 25. März 2023.
- ↑ Wer will´s noch einmal wissen? TV-Umfrage unter den Ortsbürgermeistern der VG Neuerburg. Martin Houscht aus Niedergeckler zieht sich aus der Politik zurück. Zehn Jahre lang war er Ortschef. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 12. Mai 2009, abgerufen am 21. November 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).