Niederjoch (Schnalskamm)
Das Niederjoch ist ein 3017 m s.l.m. hoher Übergang im Schnalskamm der Ötztaler Alpen zwischen Nord- und Südtirol. Da die seit dem Inkrafttreten des Vertrags von Saint-Germain 1920 hier verlaufende österreichisch-italienische Staatsgrenze nicht exakt der Wasserscheide folgt, liegt die Passhöhe rund 150 Meter von der Grenze entfernt auf Südtiroler Gebiet.
Niederjoch | |||
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Schaftrieb vor der Similaunhütte am Niederjoch | |||
Himmelsrichtung | Nord | Süd | |
Passhöhe | 3017 m s.l.m. | ||
Land | Tirol | Südtirol | |
Wasserscheide | Niederjochbach → Niedertalbach → Venter Ache → Ötztaler Ache → Inn → Donau | Tisentalbach → Schnalser Bach → Etsch | |
Talorte | Vent | Unser Frau | |
Ausbau | Saumpfad | ||
Gebirge | Ötztaler Alpen | ||
Karte | |||
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Koordinaten | 46° 46′ 20″ N, 10° 51′ 17″ O |
Der Zugang von Norden erfolgt vom Ötztal durch das Venter Tal und das Niedertal, aus dem Süden vom Vinschgau durch das Schnalstal und das Tisental. Wenige Meter oberhalb der Passhöhe steht die Similaunhütte. Über das Niederjoch führt eine Route der Via Alpina. Richtung Südosten setzt sich der Verlauf des Schnalskamms über den Niederjochferner zum Similaun (3599 m) hin fort, Richtung Nordwesten zum Tisenjoch (3208 m) und zur Fineilspitze (3514 m). Die Südtiroler Anteile am Übergang sind im Naturpark Texelgruppe unter Schutz gestellt.
Wie archäologische Funde zeigen, dient das Niederjoch vermutlich seit fast 10.000 Jahren den Menschen als Übergang vom Schnalstal ins Ötztal. Unweit des Niederjochs wurde die rund 5300 Jahre alte Mumie des Mannes vom Tisenjoch gefunden. Auf eine lange Tradition geht der Schaftrieb vom Schnalstal über das Niederjoch auf die sommerlichen Weiden im Niedertal und Rofental zurück.[1]
Der Name des Jochs hat nichts mit „niedrig“ (etwa im Vergleich zum – tatsächlich niedrigeren – Hochjoch) zu tun, sondern kommt von der alten Bezeichnung die Nieder für einen Pass.[2][3]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Hannes Schlosser: Seit 10.000 Jahren über die Jöcher. In: Alpingeschichte kurz und bündig: Vent im Ötztal. Österreichischer Alpenverein, 2., aktualisierte Auflage, Innsbruck 2020, S. 15–19 (PDF; 2,3 MB (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2024. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.)
- ↑ Ludwig Steinberger: Kreuz und quer durch Tirols Ortsnamenwelt. In: Veröffentlichungen des Museum Ferdinandeum, Band 8 (1928), S. 559–632, zobodat.at [PDF; 3,8 MB]
- ↑ Otto Lanser: Paß-Bezeichnungen in den Alpen. In: Veröffentlichungen des Museum Ferdinandeum, Band 31 (1951), S. 493–500, zobodat.at [PDF; 964 kB]