Niederlauken

Ortsteil von Weilrod im Hochtaunuskreis

Niederlauken ist ein Ortsteil der Gemeinde Weilrod im hessischen Hochtaunuskreis.

Niederlauken
Gemeinde Weilrod
Wappen der ehemaligen Gemeinde Niederlauken
Koordinaten: 50° 21′ N, 8° 26′ OKoordinaten: 50° 20′ 41″ N, 8° 25′ 58″ O
Höhe: 295 m ü. NHN
Fläche: 7,67 km²[1]
Einwohner: 443 (1. Jan. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 58 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 61276
Vorwahl: 06083
Karte
Lage von Niederlauken in Weilrod

Geographie

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Niederlauken liegt im östlichen Hintertaunus im Sattelbachtal. Direkter Nachbarort ist das einen Kilometer entfernte Oberlauken. Mit einem Abstand von jeweils drei km sind Merzhausen und Neuweilnau Nachbarorte. Höchste Erhebungen bei Niederlauken sind der Hohlberg mit 345 Metern über NN und der Hühnerküppel mit 400 Meter über NN.

Nächste Städte sind Usingen, Bad Camberg und Limburg an der Lahn.

Geschichte

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Ortsgeschichte

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Kirche von Niederlauken

Erste Spuren der menschlichen Besiedelung waren Jungsteinzeitliche Funde auf dem Gemeindegebiet. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Niederlauken erfolgte unter dem Namen Lukere im Jahr 1213.[1] Die nächste Erwähnung Niederlakens findet sich in einer Urkunde von 1249. Das damalige Lauken war Besitz des Grafen Gerhard von Diez. Mit der Trennung der beiden Linien der Grafschaft Diez 1326 wurde Niederlauken nassauisch. Im 16. Jahrhundert gehörte Niederlauken zum Stockheimer Gericht und kam 1659 zu Nassau-Usingen.

Seit etwa 1500 besaß das Dorf eine Kapelle. Bis 1669 gehörte Niederlauken kirchlich zu Altweilnau. Heute bilden die Kirchen in Niederlauken und Oberlauken zusammen die Evangelische Kirchengemeinde Lauken. Die Kirche des Ortes wurde Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbständigen Gemeinden Niederlauken im Landkreis Usingen zum 1. August 1972 kraft Landesgesetz mit weiteren Gemeinden zur Gemeinde Weilrod zusammengeschlossen. Damit verbunden war der Wechsel in den neu gegründeten Hochtaunuskreis.[3] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Weilrod wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Niederlauken angehört(e):[1][5]

Bevölkerung

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Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Neuweilnau 432 Einwohner. Darunter waren 21 (4,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 72 Einwohner unter 18 Jahren, 171 zwischen 18 und 49, 105 zwischen 50 und 64 und 81 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 180 Haushalten. Davon waren 45 Singlehaushalte, 63 Paare ohne Kinder und 54 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 39 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 126 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

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Im Jahre 1628 wurden 38 Häuser gezählt. Bedingt durch die Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges sank die Zahl der Häuser bis 1640 auf 4 Häuser. Danach stieg die Einwohnerzahl bis 1696 auf 135 an.

Niederlauken: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
232
1840
  
243
1846
  
246
1852
  
242
1858
  
236
1864
  
238
1871
  
236
1875
  
231
1885
  
226
1895
  
236
1905
  
251
1910
  
265
1925
  
222
1939
  
247
1946
  
352
1950
  
343
1956
  
313
1961
  
320
1970
  
334
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2007
  
462
2011
  
432
2015
  
432
2020
  
462
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Weilrod[7]; Zensus 2011[6]

Historische Religionszugehörigkeit

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Jugendzeltplatz Kammerforst direkt neben dem Sportgelände der SG Niederlauken
 
Sportlerheim der SG Niederlauken

Das Laubmännchen wird zu Pfingsten als Frühlings- und Fruchtbarkeitsfest gefeiert. Es handelt sich um einen vorchristlichen Brauch.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Die Wirtschaft des Ortes war früher sehr landwirtschaftlich geprägt. Heute pendeln viele Einwohner in den Vordertaunus oder das Rhein-Main-Gebiet zur Arbeit. Größter Arbeitgeber vor Ort ist die Firma Canton. Die Spar- und Darlehenskasse Niederlauken fusionierte im Jahr 1972 mit der Raiffeisenbank Grävenwiesbach.

Das Dorf verfügt über ein Dorfgemeinschaftshaus und ein Jugendzentrum. Um die Nahversorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs sicherzustellen, betreibt der Verein „Unser Laden Niederlauken“ einen Nachbarschaftsladen, der jedoch ohne Zuschüsse nicht am Leben erhalten werden kann.[8]

Im Rahmen der Dorferneuerung wurde auch das alte Backhaus saniert. Einige restaurierte Fachwerkhäuser sind Schmuckstücke des Ortes.

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Commons: Niederlauken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Rheinbundakte.
  3. Abtrennung der Justiz Justizamt Usingen bis 1854.
  4. Infolge des Deutschen Krieges.
  5. Endgültige Trennung zwischen Justiz (Amtsgericht Usingen) und Verwaltung.
  6. Infolge des Zweiten Weltkriegs.
  7. Am 1. August 1972 als Ortsbezirk zur Gemeinde Weilrod.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Niederlauken, Hochtaunuskreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 10. Oktober 2021). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Einwohnerzahl & Fläche. In: Webnetauftritt. Gemeinde Weilrod, abgerufen im Januar 2022.
  3. Gesetz zur Neugliederung des Obertaunuskreises und des Landkreises Usingen (GVBl. II 330-18) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 227, §§ 1 und 13 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Hauptsatzung. (PDF; 332 kB) § 9. In: Webauftritt. Gemeinde Weilrod, abgerufen im Dezember 2021.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 76, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  7. Einwohnerzahlen aus Webarchiv: 2007, 2015, 2020
  8. Ein Dorfladen ist keine „Cashcow“. (Memento vom 31. Mai 2015 im Internet Archive) FAZ vom 12. Juli 2007