Winden (Weilrod)
Winden ist ein Ortsteil der Gemeinde Weilrod im südhessischen Hochtaunuskreis.
Winden Gemeinde Weilrod
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Koordinaten: | 50° 23′ N, 8° 23′ O |
Höhe: | 220 m ü. NHN |
Fläche: | 1,27 km²[1] |
Einwohner: | 201 (1. Okt. 2023)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 158 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Eingemeindet nach: | Rod an der Weil |
Postleitzahl: | 61276 |
Vorwahl: | 06083 |
Lage von Winden in Weilrod
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Geographie
BearbeitenWinden liegt im Weiltal des östlichen Hintertaunus direkt an der Grenze des Hochtaunuskreises und des Landkreises Limburg-Weilburg im Naturpark Taunus. Die Landesstraße L3025 führt durch den Ort.
Nachbarorte sind Langenbach (nordwestlich), Audenschmiede (nördlich), Heinzenberg (östlich) und Emmershausen (südwestlich).
Geschichte
BearbeitenOrtsgeschichte
BearbeitenDie älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Winden erfolgte im Jahr 1370.[1] Bereits im Jahr 1302 fand Winden jedoch Erwähnung als zur Altweilnauer Herrschaft zugehörend. Der Ort war Teil des frühen Eisenverarbeitungsquartiers an der Weil: Für das 15. Jahrhundert ist dort eine Waldschmiede als Lehen des Grafen von Diez nachgewiesen.[3]
- Hessische Gebietsreform (1970–1977)
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 31. Dezember 1971 die Gemeinde Rod an der Weil mit den bis dahin ebenfalls selbstständigen Gemeinden Cratzenbach, Gemünden und Winden zur erweiterten Gemeinde Rod an der Weil.[4][5] Am 1. August 1972 wurde sie kraft Landesgesetz mit mehreren anderen Gemeinden zur Gemeinde Weilrod zusammengeschlossen. Damit verbunden war der Wechsel in den neu gegründeten Hochtaunuskreis.[6] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Weilrod wurde je ein Ortsbezirk gebildet.[7]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
BearbeitenDie folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Winden angehört(e):[1][8]
- vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft/ Fürstentum Nassau-Usingen, Amt Usingen
- ab 1806: Herzogtum Nassau,[Anm. 2] Amt Usingen
- ab 1849: Herzogtum Nassau, Kreisamt Idstein[Anm. 3]
- ab 1854: Herzogtum Nassau, Amt Usingen
- ab 1867: Königreich Preußen,[Anm. 4] Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis[Anm. 5]
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
- ab 1918: Deutsches Reich (Weimarer Republik), Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
- ab 1886: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Usingen
- ab 1932: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Obertaunuskreis
- ab 1933: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Usingen
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Landkreis Usingen
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone,[Anm. 6] Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Usingen
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Usingen
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Landkreis Usingen
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Usingen
- ab 1971: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Landkreis Usingen, Gemeinde Rod an der Weil[Anm. 7]
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Hochtaunuskreis, Gemeinde Weilrod[Anm. 8]
Bevölkerung
BearbeitenEinwohnerstruktur 2011
BearbeitenNach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Winden 180 Einwohner. Darunter waren 6 (3,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 24 Einwohner unter 18 Jahren, 84 zwischen 18 und 49, 45 zwischen 50 und 64 und 24 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 72 Haushalten. Davon waren 18 Singlehaushalte, 27 Paare ohne Kinder und 21 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 9 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 57 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenWinden: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 97 | |||
1840 | 81 | |||
1846 | 93 | |||
1852 | 94 | |||
1858 | 92 | |||
1864 | 85 | |||
1871 | 70 | |||
1875 | 75 | |||
1885 | 69 | |||
1895 | 76 | |||
1905 | 72 | |||
1910 | 79 | |||
1925 | 108 | |||
1939 | 85 | |||
1946 | 164 | |||
1950 | 162 | |||
1956 | 125 | |||
1961 | 119 | |||
1967 | 119 | |||
1970 | 124 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
1999 | 181 | |||
2007 | 189 | |||
2011 | 180 | |||
2015 | 162 | |||
2020 | 197 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Weilrod[10]; Zensus 2011[9] |
Historische Religionszugehörigkeit
Bearbeiten• 1885: | 69 evangelische (= 100 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 108 evangelische (= 90,76 %), 9 katholische (= 7,56 %) Einwohner[1] |
Politik
Bearbeiten- Ortsbeirat
Für Winden besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Winden) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[7] Der Ortsbeirat besteht aus drei Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 57,93 %. Dabei wurden gewählt: ein Mitglied der SPD und zwei Mitglieder der „Freien Wählergemeinschaft“ (FWG).[11] Der Ortsbeirat wählte Klaus Fischer (FWB) zum Ortsvorsteher.[12]
Infrastruktur
BearbeitenDer Ort wird durch die Weiltalstraße in das Ober- und Unterdorf geteilt. Direkt an der Weiltalstraße im Oberdorf befindet sich das Schützenhaus. Weiter oberhalb befindet sich das Feuerwehrhaus sowie das Dorfgemeinschaftshaus. Ein gusseiserner Brunnen aus dem Jahr 1895 schmückt den Platz vor dem Feuerwehrhaus.
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Feuerwehrhaus
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Brunnen
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Brunnen
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Schützenhaus
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Fachwerkhaus im Unterdorf
Literatur
Bearbeiten- Literatur über Winden (Usingen) nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Literatur über Weilrod-Winden nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
Weblinks
Bearbeiten- Ortsteil Winden. In: Webauftritt der Gemeinde Weilrod.
- Winden, Hochtaunuskreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 28. März 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Anmerkungen und Einzelnachweise
BearbeitenAnmerkungen
- ↑ Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
- ↑ Infolge der Rheinbundakte.
- ↑ Abtrennung der Justiz Justizamt Usingen bis 1854.
- ↑ Infolge des Deutschen Krieges.
- ↑ Endgültige Trennung zwischen Justiz (Amtsgericht Usingen) und Verwaltung.
- ↑ Infolge des Zweiten Weltkriegs.
- ↑ Am 31. Dezember 1971 als Ortsteil zur Gemeinde Rod an der Weil.
- ↑ Am 1. August 1972 als Ortsbezirk zur Gemeinde Weilrod.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Winden, Hochtaunuskreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Einwohnerzahl & Fläche. In: Webnetauftritt. Gemeinde Weilrod, abgerufen im Januar 2024.
- ↑ Ortsteil Winden. In: Webnetauftritt. Gemeinde Weilrod, abgerufen im Dezember 2020.
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 22. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 2, S. 47, Punkt 50 Abs. 31 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 379 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Gesetz zur Neugliederung des Obertaunuskreises und des Landkreises Usingen (GVBl. II 330-18) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 227, §§ 1 und 13 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- ↑ a b Hauptsatzung. (PDF; 332 kB) § 9. In: Webauftritt. Gemeinde Weilrod, abgerufen im Dezember 2021.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 76, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021 .
- ↑ Einwohnerzahlen aus Webarchiv: 1999, 2007, 2015, 2020
- ↑ Ortsbeiratswahl Winden. In: Votemanager. Gemeinde Weilrod, abgerufen im Januar 2024.
- ↑ Ortsbeirat Winden. In: Webauftritt. Gemeinde Weilrod, abgerufen im Januar 2024.