Nietwerder

Ortsteil der Kreisstadt Neuruppin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg

Nietwerder ist ein Ortsteil der Kreisstadt Neuruppin im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg.

Nietwerder
Stadt Neuruppin
Koordinaten: 52° 55′ N, 12° 51′ OKoordinaten: 52° 55′ 23″ N, 12° 51′ 13″ O
Höhe: 51 m ü. NN
Fläche: 6,4 km²
Einwohner: 310 (31. Dez. 2017)
Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner/km²
Eingemeindung: 6. Dezember 1993
Postleitzahl: 16816
Vorwahl: 03391
Nietwerder (Brandenburg)
Nietwerder (Brandenburg)
Lage von Nietwerder in Brandenburg
Dorfkirche Nietwerder (2012)

Geografie

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Das Angerdorf Nietwerder liegt ca. 3,5 Kilometer östlich der Kernstadt Neuruppin unweit des Ruppiner Sees und grenzt westlich an Gildenhall. Die Bundesstraße 167 führt nördlich am Ortsteil vorbei.

Geschichte

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Der wohl im 13. Jh. gegründete Ort wurde erstmals 1420 als „villa Nietwerde“ erwähnt. Nietwerder wird in historischen Urkunden auch Nietdtwer, Nietwirge, Nietwehrde und Nydtwerder genannt und gehörte zum Amt Alt Ruppin. Bis auf zwei kurfürstlichen Lehenshöfe, die 1566 der Familie Kriel gehörten und im Jahre 1661 zur Hälfte an General Albrecht Christoph von Quast zu Gartz veräußert wurde, der wiederum dem Kurfürsten im Jahre 1662 diesen Besitz für Erlöse (Ravenüen) aus Gartz verkaufte. Zu dieser Zeit gab es im Ort einen Lehnschulzen 11 Ganzbauern (Vollhüfner), 6 Ganzkossäten und 2 Halbkossäten, die 32 Hufen gutes Ackerland bewirtschafteten und es gab 2 freie (abgabenfreie) Pfarrhufen.

Die Nachwirkungen des Dreißigjährigen Krieges spürte man noch 1687, da 6 Höfe zerstört lagen. In den Jahren 1734, 1750 und 1768 dezimierten Viehseuchen die Tierbestände.[1]

Im Jahre 1798 hatte Nietwerder 30 Wohnstätten (Feuerstellen) und 195 Einwohner, unter diesen befanden sich 2 Hirten, 1 Schmidt, Leinweber und Schäfer, 3 Zimmerleute, 1 Büdner und 7 Einlieger. Das Dorf war zu dieser Zeit eine kirchliche Filiale des Kaplans von Alt Ruppin, vormals zur Reformation 1517 zu Wulkow gehörig.[2]

Die Dorfkirche

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Die Dorfkirche wurde in den Jahren 1867/68 neu errichtet. Es handelt sich um einen neugotischen Backsteinbau von Friedrich August Stüler, einem Schüler Karl Friedrich Schinkels. Die aus hellgelben Ziegeln errichtete Saalkirche zeigt sich mit Westturm und einer eingezogenen, polygonalen Apsis an der östlichen Seite.

Der gesamte Bau ruht auf einem hohen Sockel aus Feldsteinmauerwerk aus dem Jahre 1420 (Ersterwähnung). Für den Neubau trug man im Jahre 1867 die barocke Vorgängerkirche ab. Im Jahre 1703 hatten Sturmböen den Kirchturm niedergerissen.[1]

Die Dorfkirche wurde 2018 saniert und als Besonderheit dieser Kirche erstrahlt in der Apsis ein restaurierter Sternenhimmel. Die Kirche besitzt eine in der Region selten erhaltene Orgel von Albert Hollenbach aus dem Jahre 1899.[3]

Eingemeindungen

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Am 6. Dezember 1993 wurden die Gemeinden Buskow, Gnewikow, Gühlen-Glienicke, Karwe, Krangen, Lichtenberg, Molchow, Nietwerder, Radensleben, Stöffin, Wulkow und Wuthenow sowie der Stadt Alt Ruppin in die Stadt Neuruppin eingemeindet. Seither ist Nietwerder ein Ortsteil der Stadt Neuruppin.

Einwohnerentwicklung

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Einwohnerentwicklung in Nietwerder[2]
Jahr 1766 1785 1798 2017
Einwohner 179 162 195 310

Historische Landwirtschaft

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Aussaat und Tierbestand Nietwerder im Jahre 1798[2]
Aussaat Weizen Roggen Gerste Hafer Erbsen Wicken Hirse Kartoffeln Leinsamen Buchweizen
Menge 10 Scheffel 21 Winspel 2 Scheffel 8 Winspel 22 Scheffel 8 Winspel 22 Scheffel 1 Winspel 19 Scheffel 12 Scheffel 12 Metze 5 Winspel 12 Scheffel 23 Scheffel 1 Wispel
Tierbestand Pferde Rinder Schweine Schafe
Stück 63 169 69 307

Nietwerder besitzt einen Ortsbeirat.

  • Ortsvorsteher Wolfram Händel
  • Ortsbeiratsmitglieder Doreen Bree, Martin Krebs

Sehenswürdigkeiten

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Nietwerder Vierseithof Dorfstraße 4
  • Die evangelische Dorfkirche
  • Wohnhaus (Chausseehaus) mit Nebengebäude (Ausbau 10, Wulkower Chaussee)
  • Stallspeicher und Stallscheune (Dorfstraße 4), ein Vierseithof, nicht von innen zu besichtigen
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Commons: Nietwerder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Friedrich Wilhelm August Bratring: Die Grafschaft Ruppin in historischer, statistischer und geographischer Hinsicht ein Beitrag zur Kunde der Mark Brandenburg. Haym, Berlin 1799, S. 434 (google.de).
  2. a b c Friedrich Wilhelm August Bratring: Die Grafschaft Ruppin in historischer, statistischer und geographischer Hinsicht ein Beitrag zur Kunde der Mark Brandenburg. Haym, Berlin 1799, S. 433 (google.de).
  3. Stadt Neuruppin: Ortsteil Nietwerder. In: Ortsteil Neuruppin. neuruppin.de, 2022, abgerufen am 21. Dezember 2022.