Nipkendey

Ortschaft in Deutschland

Nipkendey ist ein Ortsteil der Gemeinde Wallstawe im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Nipkendey
Gemeinde Wallstawe
Koordinaten: 52° 48′ N, 10° 56′ OKoordinaten: 52° 47′ 47″ N, 10° 55′ 56″ O
Höhe: 61 m ü. NHN
Einwohner: 43 (31. Dez. 2023)[1]
Eingemeindung: 17. Oktober 1928
Eingemeindet nach: Deutschhorst
Postleitzahl: 29413
Vorwahl: 039031
Nipkendey (Sachsen-Anhalt)
Nipkendey (Sachsen-Anhalt)

Lage von Nipkendey in Sachsen-Anhalt

Teich in Nipkendey
Teich in Nipkendey

Geographie

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Der Wohnplatz Nipkendey liegt etwa zwei Kilometer östlich von Dähre und sechs Kilometer westlich von Wallstawe sowie 16 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark.[2]

Nachbarorte sind Dähre im Westen, Deutschhorst im Norden, Wiersdorf im Nordosten, Ellenberg im Osten, Hilmsen im Südosten und Fahrendorf im Südwesten.[2]

Geologie

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Unterhalb von Nipkendey befindet sich in etwa 1300 Meter Tiefe der Zechstein Salzstock Peckensen. Er erstreckt sich von Henningen im Norden bis südlich von Wüllmersen über 15 Kilometer.[3]

Geschichte

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Im Jahre 1711 wird der Ort erstmals als Nimckenthey mit einem Pachtschäfer und einem Knecht erwähnt.[4] Im Jahre 1775 wird erstmals auch Jägerhaus erwähnt. Auf dem Urmesstischblatt von 1823 ist die Schäferei Niepkendey eingezeichnet.

Von 1871 bis 1931 wird in den Gemeindelexika der Wohnplatz Vorwerk Nipkendey genannt. Danach entfällt der Zusatz Vorwerk.

Der Wüstungsforscher Wilhelm Zahn berichtete im Jahr 1902, dass ungefähr 200 Meter nordöstlich von dem heutigen Ort früher „die Dorfstelle“ lag. Niepkendey könnte seinen Namen vom untergegangenen Dorf erhalten haben.[5]

Erdgasspeicher Peckensen

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Das erste Erdgas wurde 1968 in 3000 Meter Tiefe entdeckt. Bereits ein Jahr später begann die Förderung. In seinen besten Zeiten hatte der Erdgasförderbetrieb 1500 Angestellte. Nach der Wende änderte sich die Situation. Seit 2002 steht die Erdgas-Lagerung im Mittelpunkt. Der Name Erdgasspeicher Peckensen wurde beibehalten, obwohl er zwischen Ellenberg und Nipkendey liegt. Dies hängt damit zusammen, dass die einstige Lagerstätte bis nach Peckensen reicht. Der Untergrundspeicher besteht aus fünf Kavernen mit fast 400 Millionen m³ Speicherkapazität.[6][7]

Eingemeindungen

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Nipkendey gehörte ursprünglich zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Von 1807 bis 1813 lag es im Kanton Diesdorf auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen kam es 1816 in den Kreis Salzwedel, den späteren Landkreis Salzwedel im Regierungsbezirk Magdeburg in der Provinz Sachsen in Preußen.[8]

Das Vorwerk Nipkendey gehörte anfangs zum Gutsbezirk Deutschhorst, dessen Vorgänger das landtagsfähige Rittergut Deutschhorst war.[9] Am 17. Oktober 1928 wurde der Gutsbezirk Deutschhorst mit der Landgemeinde Deutschhorst im Landkreis Salzwedel vereinigt.[10] So kam Nipkendey vom Gutsbezirk Deutschhorst als Ortsteil zur Landgemeinde Deutschhorst. Am 1. April 1935 wurden Deutschhorst (mit dem Ortsteil Nipkendey) und Wiersdorf im Landkreis Salzwedel zu einer Gemeinde mit dem Namen Wiershorst zusammengeschlossen.[11]

Am 1. Juni 1973 wurde dann die Gemeinde Wiershorst aus dem Kreis Salzwedel in die Gemeinde Ellenberg eingemeindet.[12] So kam der Wiershorster Ortsteil Nipkendey zu Ellenberg.

Durch den Zusammenschluss von Ellenberg mit anderen Gemeinden zur neuen Gemeinde Wallstawe am 1. Juli 2009 kam Nipkendey schließlich zu Wallstawe.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1774 8
1789 6
1798 6
1801 7
1818 6
1871 9
Jahr Einwohner
1885 08
1895 06
1905 05
2015 [00]41[13]
2018 [00]42[13]
2020 [00]40[14]
Jahr Einwohner
2021 [00]39[14]
2022 [00]44[15]
2023 [0]43[1]

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 1905:[8]

Religion

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Die evangelischen Christen aus Nipkendey gehören zur Kirchengemeinde Deutschhorst, die früher zur Pfarrei Dähre gehörte[16] und heute betreut wird vom Pfarrbereich Osterwohle-Dähre im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[17]

Wirtschaft

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  • Obertageanlage Erdgasspeicher Peckensen

Literatur

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  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1590–1591, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 135 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 330, 42. Deutschhorst.

Einzelnachweise

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  1. a b Anke Pelczarski: 65 Geburten und 190 Sterbefälle. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 17. Januar 2024, DNB 1047268213, S. 15.
  2. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  3. Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt: Tektonische Übersichtskarte C3530. Abgerufen am 25. Februar 2018.
  4. Altmärkische Hufen- und Giebelschoßrechnungen des Kreises Salzwedel BLHA, Rep. 23 A, C, Nr. 615, fol 15b
  5. Wilhelm Zahn: Die Wüstungen der Altmark. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 43. Hendel, Halle a.S. 1909, S. 381 (uni-jena.de).
  6. Anke Pelczarski: Richtkrone schwebt über dachloser Verdichterhalle. Die Firma Storengy Deutschland GmbH investiert etwa 60 Millionen Euro in die Erweiterung. In: Volksstimme Magdeburg. 16. Oktober 2012 (volksstimme.de [abgerufen am 31. März 2018]).
  7. Erdgasspeicher Peckensen auf storengy.com. In: storengy.de. Abgerufen am 2. Juni 2023.
  8. a b Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1590–1591, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  9. Gemeindelexikon für die Provinz Sachsen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft VII, 1909, DNB 365941735, ZDB-ID 1046036-6, S. 125.
  10. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 232.
  11. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1939, ZDB-ID 3766-7, S. 7.
  12. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 357, 363 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  13. a b Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
  14. a b Anke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 15. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 17.
  15. Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 14. Januar 2023, DNB 1047268213, S. 17.
  16. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 97 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  17. Pfarrbereich Osterwohle-Dähre. In: ekmd.de. Abgerufen am 2. Juni 2023.