Non mi avete fatto niente

Lied von Ermal Meta und Fabrizio Moro

Non mi avete fatto niente (italienisch für „Ihr konntet mir nichts anhaben“) ist ein Lied von Ermal Meta und Fabrizio Moro, mit dem diese das Sanremo-Festival 2018 gewannen.

Non mi avete fatto niente
Ermal Meta, Fabrizio Moro
Veröffentlichung 7. Februar 2018
Länge 3:28
Genre(s) Pop
Autor(en) Ermal Meta, Fabrizio Moro, Andrea Febo
Verlag(e) Warner Chappell Music Italiana
Label Sony
Album Non abbiamo armi • Parole rumori e anni

Hintergrund

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Sowohl Meta als auch Moro waren bereits mehrfach beim Sanremo-Festival ins Rennen gegangen: Ersterer 2006 (Newcomer, mit der Band Ameba), 2010 (Newcomer, mit der Band La fame di Camilla), 2016 (Newcomer, solo) und 2017, letzterer hingegen 2000 (Newcomer), 2007 (Sieg in der Newcomer-Kategorie), 2008, 2010 und ebenfalls 2017. Nach dem Festival 2017 trafen sich die Cantautori erneut im Sommer während ihrer jeweiligen Tourneen. Moro erhielt nach dem Terroranschlag in Manchester am 22. Mai 2017 besorgte Rückmeldungen von Fans, was ihn auf die Idee brachte, ein Lied gegen die Angst und den Terror zu schreiben. In der Folge kontaktierte er Meta, dessen Auftritte Eindruck auf ihn gemacht hatten, und gemeinsam mit dem Songwriter Andrea Febo, mit dem Moro schon mehrmals zusammengearbeitet hatte, entstand das Lied Non mi avete fatto niente, ursprünglich nicht mit dem Gedanken, es für Sanremo einzureichen.[1]

Sanremo-Teilnahme

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Am 15. Dezember 2017 wurde die Teilnahme von Meta und Moro am Festival 2018 offiziell bekannt gegeben. Schon vor Beginn der Veranstaltung und Veröffentlichung des Liedes lag der Beitrag in den Wettquoten auf dem ersten Platz.[2] Nachdem das Lied am 7. Februar 2018, Eröffnungsabend des Festivals, erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurde, kam es zu einer Kontroverse, nachdem online darauf hingewiesen wurde, dass der Refrain des Liedes große Ähnlichkeit mit Silenzio von Ambra Calvani und Gabriele De Pascali aufwies: Letzteres, ebenfalls aus der Feder von Andrea Febo, war 2016 für die Newcomer-Kategorie des Festivals 2017 eingereicht worden, ohne es jedoch durch die Vorauswahl zu schaffen; außerdem war es nie kommerziell veröffentlicht, allerdings bereits bei der Veranstaltung Musicultura in Macerata aufgeführt worden.[3] Mit diesen Vorwürfen konfrontiert, wurde Metas und Moros Teilnahme zunächst ausgesetzt, bis die Musikkommission des Festivals entschied, das Lied wieder zuzulassen, da die übernommenen Teile des Refrains insgesamt nicht mehr als ein Drittel des Liedes ausmachten, wie es das Regelwerk vorsah.[4]

Am vierten Abend des Festivals traten Meta und Moro zusammen mit Simone Cristicchi auf. Schließlich konnte sich das Lied im Finale mit 44,66 % deutlich gegen Lo Stato Sociale (28,40 %) und Annalisa (26,94 %) durchsetzen. Zusätzlich wurde es von TIM mit einem Sonderpreis als meistgehörtes Sanremo-Lied der Streaming-App TIMmusic ausgezeichnet.

Eurovision Song Contest

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Am Ende des Sanremo-Festivals wurde auch Metas und Moros Teilnahme am Eurovision Song Contest 2018 für Italien angekündigt.[5] Das Lied wurde dort leicht gekürzt, ansonsten aber unverändert vorgetragen. Zur Verdeutlichung des italienischen Textes wurden zusätzlich wechselnde Übersetzungen in 15 Sprachen eingeblendet.[6] Im Finale am 12. Mai 2018 erhielt der Beitrag 59 Punkte von den nationalen Jurys, landete beim Televoting jedoch auf dem dritten Platz und konnte mit 308 Punkten insgesamt den fünften Platz belegen.[7]

Punktevergabe für Italien[8]
Punkte Land
Jury Televoting
12 Punkte Albanien Deutschland, Malta, Albanien
10 Punkte Malta Frankreich, Österreich, Portugal, Slowenien, Kroatien
8 Punkte Zypern, Serbien Schweiz, Griechenland, Moldau, Montenegro, San Marino
7 Punkte Spanien, Zypern, Niederlande, Estland, Litauen
6 Punkte Belgien, Finnland, Mazedonien, Ungarn, Lettland, Rumänien, Russland, Bulgarien, Serbien
5 Punkte Israel, Polen, Aserbaidschan, Ukraine, Georgien
4 Punkte Portugal, Finnland, Montenegro, San Marino Belarus
3 Punkte Spanien Armenien
2 Punkte Tschechien
1 Punkt Griechenland, Russland

Im Liedtext geht es um die Angst vor Terror; Erwähnung finden der Terroranschlag in Barcelona am 17. August 2017, der Anschlag im Bataclan-Theater im November 2015, der Anschlag in Nizza im Juli 2016 sowie die Terroranschläge am 11. September 2001 und die am 7. Juli 2005. Der Titel des Liedes, „Ihr konntet mir nichts anhaben“, nimmt Bezug auf einen offenen Brief, den der Ehemann eines Opfers des Bataclan-Anschlags auf Facebook veröffentlicht hatte, mit der Überschrift „Ihr werdet meinen Hass nicht bekommen“. Teile dieses Briefs rezitierte Simone Cristicchi beim gemeinsamen Auftritt am vierten Abend des Festivals als Einleitung des Liedes.[9] Weitere Themen sind die Gleichheit der Religionen und die Sinnlosigkeit von Gewalt, perché tutto va oltre le vostre inutili guerre („denn alles geht weit über eure sinnlosen Kriege hinaus“).

Das Lied beginnt mit der ersten Strophe, gesungen von Ermal Meta, auf die unmittelbar die zweite von Fabrizio Moro folgt. Nach dem ersten Refrain von Meta setzen Schlagzeug und Rhythmusgitarre ein und Moro und Meta singen je eine Hälfte der dritten Strophe, bis Moro mit dem zweiten Refrain einsetzt. Die Bridge stellt melodiös eine Fortspinnung der Strophe dar, gefolgt von einer von Meta mit Kopfstimme gesungenen Überleitung. Gemeinsam wiederholen die Sänger zuletzt erneut den Refrain, der in einem Schlusssatz der beiden ausklingt. Musikalisch hat das Lied Folk-Anklänge.[1]

Musikvideo

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Das Musikvideo zum Lied zeigt Bilder von Krieg, Zerstörung und Trauer, unterbrochen durch Nahaufnahmen von Kindern sowie (gegen Ende) der beiden Sänger. Es ist durchgehend untertitelt, wobei der Liedtext abwechselnd in eine Vielzahl von Sprachen übersetzt wird. Während der letzten Wiederholung des Refrains werden die Kriegsaufnahmen rückwärts abgespielt und die Sänger und Kinder beginnen, zu tanzen. Zum Schluss ist eine Ultraschall-Aufnahme eines Kindes im Mutterleib mit schlagendem Herzen zu sehen.

Kommerzieller Erfolg

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Das Lied stieg in der Woche vor dem Sanremo-Finale auf Platz 19 der italienischen Charts ein.

ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
  Italien (FIMI)[10]2 (16 Wo.)16
  Schweiz (IFPI)[11]16 (3 Wo.)3
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Einzelnachweise

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  1. a b Andrea Laffranchi: Sanremo 2018, Meta e Moro: «Una canzone contro la paura nata dopo l’attentato di Manchester». In: Corriere.it. 26. Januar 2018, abgerufen am 11. Februar 2018 (italienisch).
  2. Meta-Moro in testa per i bookmaker Anche Ron e Gazzè tra i favoriti. In: Corriere.it. 5. Februar 2018, abgerufen am 11. Februar 2018 (italienisch).
  3. Gianni Santoro: Sanremo 2018, Meta-Moro e il rischio squalifica. La replica: “La canzone rispetta il regolamento”. In: Repubblica.it. 7. Februar 2018, abgerufen am 11. Februar 2018 (italienisch).
  4. Alessandro Alicandri: Ermal Meta e Fabrizio Moro spiegano com’è nata «Non mi avete fatto niente». In: Sorrisi.com. Arnoldo Mondadori Editore, 8. Februar 2018, abgerufen am 11. Februar 2018 (italienisch).
  5. Victor M. Escudero, Paul Jordan: Ermal Meta & Fabrizio Moro win Sanremo 2018 in Italy. In: Eurovision.tv. EBU, 11. Februar 2018, abgerufen am 11. Februar 2018 (englisch).
  6. Evert Groot: Italy translates ‘Non Mi Avete Fatto Niente’ into 15 languages. In: Eurovision.tv. EBU, 4. Mai 2018, abgerufen am 13. Mai 2018.
  7. Silvia Gianatti: Ermal Meta e Fabrizio Moro: «L’Eurovision? È un palco che crea dipendenza». In: VanityFair.it. 13. Mai 2018, abgerufen am 14. Mai 2018 (italienisch).
  8. Grand Final – Scoreboard: Italy. In: Eurovision.tv. EBU, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Juni 2018; abgerufen am 13. Mai 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/eurovision.tv
  9. Sanremo 2018, Simone Cristicchi: ecco la lettera letta prima del duetto con Ermal Meta e Fabrizio Moro. In: 105.net. 10. Februar 2018, abgerufen am 11. Februar 2018 (italienisch).
  10. Archivio classifiche Top Digital. FIMI, abgerufen am 16. Februar 2018 (italienisch).
  11. Chartquellen: CH
VorgängerBeitragNachfolger
Occidentali’s Karma
(Francesco Gabbani)
 
Italien beim Eurovision Song Contest

2018
Soldi
(Mahmood)