Numerus Nidensium
Der Numerus Nidensium war eine römische Auxiliareinheit, deren Existenz aus lateinischen Inschriften, die im Kastell Kapersburg gefunden wurden, erschlossen wird. Der Beiname Nidensium wird umstritten diskutiert.
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Zu der Einheit gehörten Reiter (veredarii), so dass es sich bei dem Numerus zumindest um eine teilberittene Einheit gehandelt hat. Die Reiter wurden vermutlich für Patrouillen entlang der Grenze eingesetzt.[1]
Namensbestandteile
BearbeitenGeschichte
BearbeitenDer Numerus war in der ersten Hälfte des 3. Jh. n. Chr. in der Provinz Germania superior stationiert. Erstmals ist er durch die Inschrift (CIL 13, 07441 (4, p 125)) belegt, die auf 209 datiert wird. Die Einheit entstand vermutlich aus einer Vexillation, die aus abkommandierten Soldaten von anderen Auxiliareinheiten gebildet wurde.[5]
Standorte
BearbeitenStandorte des Numerus in Germania superior waren:
- Kastell Kapersburg: Zwei Inschriften, die sich eindeutig auf den Numerus beziehen, wurden hier gefunden.[6]
Angehörige des Numerus
BearbeitenEin Kommandeur des Numerus, Aiacius Modestus, ist durch die Inschrift (CIL 13, 07441 (4, p 125)) bekannt.[7] Sein Dienstgrad wird in der Inschrift nicht genannt.
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Siehe Marcus Reuter: Studien zu den numeri des Römischen Heeres in der Mittleren Kaiserzeit, Dissertation, In: Berichte der Römisch-Germanischen Kommission 80, 1999, S. 359–569, hier S. 516–519.
- ↑ So Louis Jacobi: Das Kastell Kapersburg. In: Der Obergermanisch-Raetische Limes B II 2, 1906, S. 19 mit Hinweis, dass schon Felix Hettner an diese Auflösung des epigraphisch belegten Numerus N(---) gedacht habe.
- ↑ Siehe Marcus Reuter: Studien zu den numeri des Römischen Heeres in der Mittleren Kaiserzeit, Dissertation, In: Berichte der Römisch-Germanischen Kommission 80, 1999, S. 359–569, hier S. 516–519.
- ↑ Von Numerus N(...) spricht z. B. Markus Scholz: Keramik und Geschichte des Limeskastells Kapersburg. Eine Bestandsaufnahme. In: Saalburg Jahrbuch 53/53, 2002/2003 (2006), S. 9–281, hier: S. 95 Anm. 528, der somit Marcus Reuter folgt; Numerus N(idensium?) bei Thomas Becker/Markus Scholz: Eine Scheibenfibel aus Hungen-Inheiden (Lkr. Gießen) und die Besatzungen der Numerus-Kastelle am Taunus- und Wetteraulimes in Severischer Zeit. In: Römisch-Germanisches Zentralmuseum (Hg.): HONESTA MISSIONE. Festschrift für Barbara Pferdehirt (= Monographien des Römisch-Germanischen Zentralmuseums 100), Mainz 2014, S. 169–196, hier: S. 191. Ohne Zweifel am Beinamen Nidensium Thomas Becker: Ein Inschriftenfragment vom Wachturm 1/8 bei Rheinbrohl. Zur „Inschriftenausstattung“ der Wachtürme am Obergermanisch-Raetischen Limes. In: Andreas Thiel (Hg.): Neue Forschungen am Limes, 4. Fachkolloquium der Deutschen Limeskommission 27./28. Februar 2007 in Osterburken (= Beiträge zum Welterbe Limes 3), Stuttgart 2008, S. 42–57, hier: S. 46, 53.
- ↑ Siehe Marcus Reuter: Studien zu den numeri des Römischen Heeres in der Mittleren Kaiserzeit, Dissertation, In: Berichte der Römisch-Germanischen Kommission 80, 1999, S. 359–569, hier S. 516–519.
- ↑ CIL 13, 07439; CIL 13, 07441 (4, p 125).
- ↑ So Marcus Reuter: Studien zu den numeri des Römischen Heeres in der Mittleren Kaiserzeit, Dissertation, In: Berichte der Römisch-Germanischen Kommission 80, 1999, S. 359–569, hier S. 516–519.