Oberheldrungen

Gemeinde in Deutschland

Oberheldrungen ist eine Gemeinde im thüringischen Kyffhäuserkreis. Zur Gemeinde Oberheldrungen gehört der Ortsteil Harras.

Wappen Deutschlandkarte
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Oberheldrungen
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Oberheldrungen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 17′ N, 11° 15′ OKoordinaten: 51° 17′ N, 11° 15′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Kyffhäuserkreis
Erfüllende Gemeinde: An der Schmücke
Höhe: 150 m ü. NHN
Fläche: 12,46 km2
Einwohner: 739 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 59 Einwohner je km2
Postleitzahl: 06577
Vorwahl: 034673
Kfz-Kennzeichen: KYF, ART, SDH
Gemeindeschlüssel: 16 0 65 052
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Am Bahnhof 43
06577 Heldrungen
Bürgermeisterin: Susann Weber (BfOH (Bürger für Oberheldrungen/Harras))
Lage der Gemeinde Oberheldrungen im Kyffhäuserkreis
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Karte

Geografie

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Oberheldrungen liegt zwischen der Schmücke und der Hohen Schrecke. Durch den Ort fließt der Helderbach.

1,5 km südöstlich von Harras entfernt liegt auf dem Hauptberg der Schmücke im Norden auf dem vorgelagerten Höhenrücken der Bonifatiusberg. Auf dieser Anhöhe befindet sich eine Wallanlage, in der Bronzefunde geborgen wurden. Der Fundreichtum der Gräber und Grabhügel auf dem Höhenrücken der Schmücke ist mit dem des Kleinen Seeberges im Thüringer Becken zu vergleichen.[2]

Geschichte

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Oberheldrungen wurde erstmals im Jahre 874 urkundlich erwähnt. Später gehörte der Ort zum Amt Heldrungen.

Industriegeschichtlich bedeutsam ist der frühere Bergbau auf Kalisalze. Das stillgelegte Kalibergwerk Gewerkschaft Heldrungen II, auch unter dem Namen Schacht „Anna“ bekannt, liegt unmittelbar südlich von Oberheldrungen (vergleiche nachstehenden Lageplan).

Im Jahre 1902 wurde mit dem Abteufen des Schachtes „Anna“ begonnen. Seine Fertigstellung dauerte zwei Jahre.

Die Gewinnung von Carnallitit erfolgte ab 1905. Die bergmännische Abbaumethode war das Kammerbau-Verfahren. Die Mächtigkeit des Kaliflözes Staßfurt schwankte aufgrund der Lagerstättentektonik, erreichte stellenweise über 30 m. Die Verarbeitung der geförderten Salze geschah in werkseigenen Fabrikanlagen, von denen Ruinen heute noch erhalten sind (siehe Fotos nebenstehend). Im Jahre 1924 wurde die Schachtanlage Heldrungen II gemäß § 83a der Stilllegungsverordnung[3] endgültig stillgelegt.

Seit dem 1. Januar 2019 ist An der Schmücke erfüllende Gemeinde für Oberheldrungen, zuvor gehörte Oberheldrungen der Verwaltungsgemeinschaft An der Schmücke an.

Einwohnerentwicklung

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Bonifaziuskirche in Oberheldrungen (2014)

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1994: 1108
  • 1995: 1110
  • 1996: 1107
  • 1997: 1095
  • 1998: 1083
  • 1999: 1080
  • 2000: 1063
  • 2001: 1044
  • 2002: 1025
  • 2003: 1005
  • 2004: 1000
  • 2005: 0970
  • 2006: 948
  • 2007: 932
  • 2008: 924
  • 2009: 911
  • 2010: 892
  • 2011: 848
  • 2012: 826
  • 2013: 810
  • 2014: 809
  • 2015: 806
  • 2016: 813
  • 2017: 805
  • 2018: 795
  • 2019: 796
  • 2020: 780
  • 2021: 757

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Persönlichkeiten

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Commons: Oberheldrungen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer. Jenzig-Verlag, 2007, ISBN 978-3-910141-85-8, S. 123 und 232.
  3. Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Verlust der elsässischen Kalibergwerke war das deutsche Kalimonopol gebrochen. Um die Überproduktion von Kalisalzen einzudämmen, erließ der Reichstag am 22. Oktober 1921 die „Verordnung betreffend Abänderung der Vorschriften des Gesetzes über die Regulierung der Kaliwirtschaft“ vom 18. Juli 1919, kurz als „Stilllegungsverordnung“ bezeichnet. Mit dieser Rechtsverordnung bot man den Kaliwerksbetreibern an, weniger rentable Werke bis zum Ablauf des 31. Dezember 1953 freiwillig stillzulegen.
  4. Robert Eitner: Stoepel, Franz David Christoph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 36, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 433–435.