Oberlausitzer Fußballmeisterschaft

Von 1910 bis 1933 wurde der Oberlausitzer Fußballmeister der Männer im Südostdeutschen Fußball-Verband (SOFV) ausgespielt, wobei der STC Görlitz die meisten Titel errungen hat. Der Oberlausitzer Meister qualifizierte sich für die Endrunde um die Südostdeutsche Meisterschaft.

Oberlausitzer Fußballmeisterschaft
Verband SOFV
Erstaustragung 1910
Letzte Austragung 1933
Hierarchie 1. Liga
Mannschaften 2 – 10
Rekordsieger Preußen / STC Görlitz (7)
Qualifikation für südostdeutsche Fußballmeisterschaft
Region Preußische OberlausitzVorlage:InfoboxFußballwettbwerb/Wartung/Kartenformat
↓ 2. Klasse

Nicht zu verwechseln ist dieser Fußballwettbewerb mit der Gauliga Oberlausitz des Verbandes Mitteldeutscher Ballspiel-Vereine, der zur gleichen Zeit ausgetragen wurde und Vereine der sächsischen Oberlausitz beinhaltete.

Geschichte

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Die Bezirksklasse Oberlausitz war anfänglich in die Gaue Görlitz und Sagan eingeteilt, deren Sieger in einem Entscheidungsspiel die Oberlausitzer Meisterschaft ausspielten. In der Saison 1920/21 kam der Gau Hirschberg dazu. Ab der Saison 1921/22 wurde die Oberlausitzer Meisterschaft in einer Gruppe ausgespielt. Seit der Saison 1928/29 qualifizierte sich ebenfalls der Oberlausitzer Vizemeister für die südostdeutsche Meisterschaftsendrunde.

Dominiert wurde die Oberlausitzer Meisterschaft seit Beginn von Vereinen aus Görlitz und Sagan. Mit Ausnahme 1930 konnte immer ein Verein aus einer dieser beiden Städten die Meisterschaft erringen. Zu keiner Zeit jedoch konnte man ernsthaft um die südostdeutsche Meisterschaft mitspielen, zu oft unterlag man Vereinen aus Breslau, der Niederlausitz oder Oberschlesiens. Im Zuge der Gleichschaltung wurde der Südostdeutsche Fußball-Verband wenige Monate nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahre 1933 aufgelöst. Somit hörte auch die Bezirksklasse Oberlausitz auf zu existieren. Die Vereine wurden ab 1933 der Gauliga Schlesien bzw. deren Unterbau zugeordnet.

Ligeneinteilung

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Die Oberlausitzer Fußballmeisterschaft wurde überwiegend in der eingleisigen Bezirksklasse Oberlausitz ausgespielt. Einzig in den Saisons 1913/14 bis 1920/21 wurde die Bezirksklasse in mehreren Gauen ausgespielt, deren jeweiligen Sieger in einer Endrunde die Meisterschaft und somit auch den Teilnehmer an der südostdeutschen Endrunde ausspielten. In der Saison 1913/14, sowie in der Nachkriegssaison 1919/20 gab es die Gaue Görlitz und Sagan, in der Saison 1920/21 zusätzlich noch den Gau Hirschberg. Die Bezirksklasse Niederlausitz bestand von 1910 bis zur Gleichschaltung der Nationalsozialisten 1933.

Saison Name der obersten Liga
1906/07  
1907/08
1908/09
1909/10
1910/11 1. Klasse Oberlausitz
1911/12
1912/13
1913/14 1. Klasse Gau Görlitz 1. Klasse Gau Sagan
1919/20
1920/21 1. Klasse Gau Görlitz 1. Klasse Gau
Hirschberg
1. Klasse Gau Sagan
1921/22 Bezirksliga Oberlausitz
1922/23
1923/24
1924/25
1925/26
1926/27 A-Liga Oberlausitz
1927/28
1928/29
1929/30
1930/31
1931/32 A-Klasse Oberlausitz
1932/33
Eingleisige Liga
Mehrgleisige Liga
kein Ligabetrieb

Ligasystem

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Das Ligasystem wurde mehrfach umgestellt und angepasst, ab den 1930er Jahren ergab sich folgendes Bild.

Ebene Spielklassen des Bezirkes Oberlausitz 1931/32
1 A-Klasse Oberlausitz
8 Mannschaften
Platz 1–2: Qualifikation südostdeutsche Endrunde
Platz 8: Relegationsspiel
2 B-Klasse Görlitz
7 Mannschaften
Platz 1: Endspiel um die B-Klassen-Meisterschaft
B-Klasse Sagan
8 Mannschaften
Platz 1: Endspiel um die B-Klassen-Meisterschaft
Platz 8: Relegationsspiel
3 Kreisklassen Kreisklassen

Oberlausitzer Meister 1911–1933

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Saison Oberlausitzer
Meister
Abschneiden südost-
deutsche Meisterschaft
Südostdeutscher Meister
1910/11 SC Preußen Görlitz A Vorrunde FC Askania Forst
1911/12 SC Preußen Görlitz Vorrunde ATV Liegnitz
1912/13 SC Preußen Görlitz Vorrunde FC Askania Forst
1913/14 SC Preußen Görlitz Halbfinale FC Askania Forst
1919/20 Saganer SV Vorrunde Vereinigte Breslauer Sportfreunde
1920/21 STC Görlitz Halbfinale Vereinigte Breslauer Sportfreunde
1921/22 ATV 1847 Görlitz Vierter Vereinigte Breslauer Sportfreunde
1922/23 STC Görlitz B Fünfter B Vereinigte Breslauer Sportfreunde
1923/24 Saganer SV Fünfter Vereinigte Breslauer Sportfreunde
1924/25 Saganer SV Fünfter FC Viktoria Forst
1925/26 Saganer SV Fünfter Breslauer SC 08
1926/27 STC Görlitz Siebter Vereinigte Breslauer Sportfreunde
1927/28 SpVgg Gelb-Weiß Görlitz Achter Breslauer SC 08
1928/29 Saganer SV Vierter (Verliererstaffel) SC Preußen Zaborze
1929/30 Laubaner SV Fünfter (Verliererstaffel) Beuthener SuSV 09
1930/31 SpVgg Gelb-Weiß Görlitz Zweiter (Verliererstaffel) Beuthener SuSV 09
1931/32 SpVgg Gelb-Weiß Görlitz Vierter (Verliererstaffel) Beuthener SuSV 09
1932/33 SpVgg Gelb-Weiß Görlitz Sechster (Verliererstaffel) Beuthener SuSV 09
A 
Ab 1918: STC Görlitz
B 
Nach Ende der Spielzeit Südostdeutsche Fußballmeisterschaft 1922/23 waren noch drei Vereine punktgleich, so dass eine Entscheidungsrunde ausgespielt wurde. Aus Terminnot wurde aber der ATV 1847 Görlitz als oberlausitzer Teilnehmer an der südostdeutschen Endrunde bestimmt.

Oberlausitzer Vizemeister 1929–1933

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Jahr Oberlausitzer
Vizemeister
Abschneiden südost-
deutsche Meisterschaft
Südostdeutscher Meister
1928/29 STC Görlitz Erster (Verliererstaffel) SC Preußen Zaborze
1929/30 STC Görlitz Erster (Verliererstaffel) Beuthener SuSV 09
1930/31 STC Görlitz Dritter (Verliererstaffel) Beuthener SuSV 09
1931/32 SpVgg Bunzlau Zweiter (Verliererstaffel) Beuthener SuSV 09
1932/33 SpVgg Gelb-Weiß Görlitz Erster (Verliererstaffel) Beuthener SuSV 09

Rekordmeister

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Oberlausitzer Rekordmeister ist STC Görlitz, der den Titel 7 Mal gewinnen konnte.

Verein Titel Jahr
  SC Preußen Görlitz/ STC Görlitz 7 1911, 1912, 1913, 1914, 1921, 1923, 1927
  Saganer SV 5 1920, 1924, 1925, 1926, 1929
  SpVgg Gelb-Weiß Görlitz 4 1928, 1931, 1932, 1933
  ATV 1847 Görlitz 1 1922
  Laubaner SV 1 1930

Literatur

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  • Mario Tomao: Fußball in Schlesien 1900/01 – 1932/33. Deutscher Sportclub für Fußballstatistiken e. V., Dezember 2007
  • Endrunde: Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1. AGON, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1, S. 111–114.
  • Hardy Grüne: Vereinslexikon (= Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 7). 1. Auflage. AGON, Kassel 2001, ISBN 3-89784-147-9 (527 Seiten).
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