Oberleiten (Samerberg)
Oberleiten ist ein Gemeindeteil von Samerberg im Landkreis Rosenheim, Regierungsbezirk Oberbayern.
Geographische Lage
BearbeitenDie Gemeindeteile von Samerberg liegen östlich des Inns räumlich verstreut auf einem etwa sieben Kilometer langen hügeligen Hochplateau in ca. 600 bis 750 m Höhe ü. NHN zwischen Nußdorf im Inntal im Südwesten und Frasdorf an der Autobahn A 8 München–Salzburg im Nordosten. Der Weiler Oberleiten bei Steinkirchen liegt auf 815 m ü. NHN und befindet sich am westlichen Rand des Wohngebiets Samerberg, östlich von Neubeuern und südöstlich von Rohrdorf.
Geschichte
BearbeitenDer Weiler Oberleiten ist ein landwirtschaftlich geprägter kleiner Ort in exponierter Höhenlage. Am Anfang des 19. Jahrhunderts gab es hier zwei Bauernhöfe, die noch heute existieren. Bekannt ist der Riplhof, auf dem biologischer Anbau von Agrarprodukten betrieben und Ferien auf dem Bauernhof angeboten wird. Im Jahr 2019 hatte Oberleiten fünf Wohngebäude.
Im Jahr 1969 wurde in Steinkirchen, Roßholzen, Grainbach und Törwang eine Volksbefragung durchgeführt, um darüber zu entscheiden, ob die vier bis dahin eigenständigen Gemeinden zu einer einzigen Gemeinde mit Verwaltungssitz in Törwang vereinigt werden sollten. Es entschieden sich 88 % der Wähler für dieses Vorhaben, und am 1. Januar 1970 wurde die neue Gemeinde Samerberg durch die Zusammenlegung von Roßholzen, Grainbach, Steinkirchen und Törwang gebildet.[1] Seither ist Oberleiten wie alle übrigen Ortsteile der ehemaligen Gemeinde Steinkirchen Gemeindeteil von Samerberg.
Demographie
BearbeitenJahr | Einwohnerzahl | Anmerkungen |
---|---|---|
1817 | zwölf | in zwei Wohngebäuden[2] |
1824 | zehn | zwei Familien, zwei Wohngebäude[3], gezählt im Verwaltungsjahr 1823/24 des Isarkreises[4] |
1861 | neun | in vier Gebäuden[5] |
1871 | elf | am 1. Dezember 1871, drei Wohngebäude[6] |
Verkehr
BearbeitenDer Weiler Oberleiten bei Steinkirchen liegt etwas abseits einer Landstraße, die von Achenmühle im Norden über Törwang und Roßholzen südlich ins Inntal führt. Die beiden Ortschaften können von Törwang und Rohrdorf aus über Seitenstraßen erreicht werden.
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Kirche von Steinkirchen in unmittelbarer Nachbarschaft: ein spätgotischer Bau mit Satteldach, beherbergt spätmittelalterliche sakrale Kunst.[7][8]
- Aufgrund der exponierten Höhenlage des Weilers Oberleiten, der noch höher als Steinkirchen liegt, können von hier aus bei geeigneten Sichtverhältnissen weite Teile der Inntalniederung mit den Siedlungsgebieten von Bad Aibling, Rosenheim und Wasserburg am Inn überblickt werden. Von Oberleiten aus kann über einen Fußweg in einer halben Stunde die Aussichtskapelle am Obereck in Törwang erreicht werden.
Literatur
Bearbeiten- Sebastian Dachauer: Chronik von Brannenburg und den nächsten Orten der Umgebung (Fortsetzung). In: Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte (Historischer Verein von Oberbayern, Hrsg.), Band 4, München 1843, 9. Abschnitt: Beiträge zur Chronik des Pfarrbezirkes Rordorf, S. 244–270, insbesondere S. 254–260 (online).
Weblinks
Bearbeiten- Oberleiten in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 561.
- ↑ Martin von Deutinger: Tabellarische Beschreibung des Bisthums Freysing nach der Ordnung der Decanate, München 1820, S. 490 (online), gezählt 1817 im Dekanat Söllhuben
- ↑ Adolph von Schaden: Alphabetisches Verzeichniß sämmtlicher im Isarkreise gelegenen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Einöden usw. (Als Anhang zu dem topographisch=statistischen Handbuche für den Isarkreis des Königreichs Baiern, Digitalisat), München 1825, S. 343 (online)
- ↑ Adolph von Schaden: Topographisch=Statistisches Handbuch für den Isarkreis des Königreichs Baiern, gedruckt und verlegt auf Kosten der Königl. Regierung des Isarkreises, München 1825 (online).
- ↑ Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. Nach amtlichen Quellen bearbeitet von J. Heyberger, Chr. Schmitt und von Wachter. München 1867, Sp. 240 (online).
- ↑ Königl. bayerisches Statistisches Bureau: Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern - mit einem alpabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875, München 1877, Sp. 253 (online).
- ↑ Joachim Sighart: Die mittelalterliche Kunst in der Erzdiöcese München-Freising - dargestellt in ihren Denkmälern, Freising 1855, S. 176 (online)
- ↑ Hildegard Osterhammer und Franz Osterhammer: Flurdenkmäler auf dem Samerberg, herausgegeben von der Gemeinde Samerberg und der Pfarrei Törwang, 2. Auflage, Samerberg 2018, S. 5 75–77.
Koordinaten: 47° 47′ N, 12° 12′ O