Oberndorf (Ipsheim)

Ortsteil von Ipsheim in Mittelfranken, Deutschland

Oberndorf ([ˈoːbɐnˌdɔʁf, fränkisch: Obeandoaf[3]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Ipsheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[4] Zum Gemeindeteil zählt die Oberndorfer Mühle. Die Gemarkung Oberndorf hat eine Fläche von 4,947 km². Sie ist in 900 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 5496,15 m² haben.[1][5]

Oberndorf
Markt Ipsheim
Koordinaten: 49° 31′ N, 10° 28′ OKoordinaten: 49° 31′ 8″ N, 10° 28′ 16″ O
Höhe: 302 m ü. NHN
Fläche: 4,95 km²[1]
Einwohner: 272 (31. Dez. 2014)[2]
Bevölkerungsdichte: 55 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1972
Postleitzahl: 91472
Vorwahl: 09846
St. Kilian

Geographie

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Das Kirchdorf liegt an der Aisch und am Grundgraben, der dort als rechter Zufluss in die Aisch mündet. Der Ort ist ringsum von Feldern umgeben. Im Süden liegt das Bodenfeld, im Norden der Wennerboden und im Nordosten die Alte Point. 1 km westlich erhebt sich der Riedbuck (326 m ü. NHN).

Die Bundesstraße 470 führt nach Lenkersheim (2 km südwestlich) bzw. nach Ipsheim (1,2 km nordöstlich). Die Kreisstraße NEA 17 verläuft nach Mailheim zur Staatsstraße 2252 (1,8 km südöstlich).[6]

Geschichte

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Der Ort wurde als „Oberndorf“ in der Päpstlichen Bulle des Innozenz IV. von 1249 erstmals urkundlich erwähnt. Oberndorf gehörte zu den Orten, in der das Kloster Heilsbronn Grundbesitz hatte. Sie wurden kraft der Bulle unter päpstlichen Schutz gestellt. 1259 wurde „Oberndorff“ in einer Urkunde erwähnt, laut der Burchardus de Rutmarsperg dem Deutschen Orden zu Nürnberg unter anderem einen Hof in Oberndorf und das Lehen des Rapoto in Metelendorff als freies Eigen übergab.[7][8] Das Kloster Heilsbronn erwarb dort 1371 vier Tagewerk Wiesen und acht Morgen Äcker. 1435 wurden vier Tagewerk Wiesen dazu gekauft.[9]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Oberndorf 31 Anwesen und eine Filialkirche. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Vogtamt Altheim aus. Es hatte ggf. an das Vogtamt Lenkersheim auszuliefern. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Ipsheim. Grundherren waren das Fürstentum Bayreuth (25 Anwesen; Kastenamt Ipsheim: 1 Mühle, 1 Hof, 11 Güter, 3 Gütlein, 3 Häuser; Klosteramt Birkenfeld: 1 Gülthof; Kastenamt Windsheim: 1 Halbhof, 2 Viertelhöfe, 2 Güter), das brandenburg-ansbachische Vogtamt Jochsberg-Flachslanden (1 Häckersgütlein, 1 Haus) und die Reichsstadt Windsheim (2 Güter, 2 Häckersgüter).[10]

Im Jahre 1810 kam Oberndorf an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde es dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Ipsheim und der 1817 gebildeten Ruralgemeinde Ipsheim zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Oberndorf.[11][12] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Windsheim zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Ipsheim.[13] Ab 1862 gehörte Oberndorf zum Bezirksamt Uffenheim (1939 in Landkreis Uffenheim umbenannt) und ab 1856 zum Rentamt Windsheim (1919 in Finanzamt Windsheim umbenannt, seit 1972 Finanzamt Uffenheim). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Windsheim (1879 in Amtsgericht Windsheim umbenannt), seit 1973 ist das Amtsgericht Neustadt an der Aisch zuständig. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 4,943 km².[14]

Am 1. Juli 1972 wurde Oberndorf in den Markt Ipsheim eingegliedert.[15]

Baudenkmäler

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  • Haus Nr. 46: evang.-luth. Kirche St. Kilian
  • Haus Nr. 48: ehemaliges Wohnstallhaus
  • Haus Nr. 69: Gasthaus

Einwohnerentwicklung

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Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970 1987 2014
Einwohner 214 241 236 233 223 223 226 287 260 265 249 249 249 236 236 238 216 225 225 345 341 298 277 270 235 272
Häuser[16] 41 46 47 49 48 49 51 55 57 67
Quelle [17] [18] [19] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [25] [26] [19] [27] [19] [28] [19] [29] [19] [19] [19] [30] [19] [14] [31] [32] [2]

Religion

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Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes der Täufer (Ipsheim) gepfarrt.[10] Die Katholiken sind nach St. Bonifaz (Bad Windsheim) gepfarrt.[14][33]

Literatur

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Commons: Oberndorf (Ipsheim) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Oberndorf. In: ipsheim.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 24. Juli 2023.@1@2Vorlage:Toter Link/www.ipsheim.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  • Oberndorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 7. September 2021.
  • Oberndorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. September 2019.
  • Oberndorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie

Fußnoten

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  1. a b Gemarkung Oberndorf (093008). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 8. Oktober 2024.
  2. a b Endbericht Fortschreibung lokaler Nahverkehrsplan – Endbericht Nahverkehrsplan - Tabellen. (PDF; 3.9 MB) Landratsamt Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim, S. 16, abgerufen am 15. August 2024.
  3. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 154. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „obęɘndoʳf“.
  4. Gemeinde Ipsheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 24. Juli 2023.
  5. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 8. Oktober 2024.
  6. Topographische Karte 1:25.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 24. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  7. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 154.
  8. Oberndorf. In: ipsheim.de. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 24. Juli 2023.@1@2Vorlage:Toter Link/www.ipsheim.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) Hiernach Ersterwähnung 1259.
  9. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 384.
  10. a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 118.
  11. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 73 (Digitalisat).
  12. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 226.
  13. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 215.
  14. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 830 (Digitalisat).
  15. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 582 f.
  16. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  17. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 68 (Digitalisat).
  18. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 263 (Digitalisat).
  19. a b c d e f g h i Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 185, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  20. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1097, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  21. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 176 (Digitalisat).
  22. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1264, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 70 (Digitalisat).
  24. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 201 (Digitalisat).
  25. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1198 (Digitalisat).
  26. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 203 (Digitalisat).
  27. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1271 (Digitalisat).
  28. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 203 (Digitalisat).
  29. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1309 (Digitalisat).
  30. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1133 (Digitalisat).
  31. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 175 (Digitalisat).
  32. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 340 (Digitalisat).
  33. Karte unseres Seelsorgebereichs. In: ssb-westmittelfranken.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 22. März 2023.