Oberstrahlbach (Neustadt an der Aisch)

Gemeindeteil der Stadt Neustadt an der Aisch

Oberstrahlbach ist ein Gemeindeteil der Kreisstadt Neustadt an der Aisch im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[2] Oberstrahlbach liegt in der Gemarkung Herrnneuses.[3]

Oberstrahlbach
Koordinaten: 49° 34′ N, 10° 38′ OKoordinaten: 49° 33′ 49″ N, 10° 38′ 4″ O
Höhe: 354 m ü. NHN
Einwohner: 94 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91413
Vorwahl: 09161
Blick auf Oberstrahlbach
Blick auf Oberstrahlbach

Geografie

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Oberstrahlbach liegt etwa 3 km südöstlich der Stadtmitte von Neustadt. Am Dorf verläuft die östliche Grenze der Stadt Neustadt zur Gemeinde Emskirchen. 0,5 km nordöstlich des Dorfes liegt der Galgenweiher, der vom namensgebenden Strahlbach gespeist wird, einem rechten Zufluss der Aisch. 1 km westlich liegt der Häckerwald, 1 km südöstlich der Eichwald. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Unterstrahlbach (0,5 km nordwestlich) bzw. nach Herrnneuses zur Kreisstraße NEA 24 (1,8 km südöstlich). Ein Anliegerweg führt nach Hohenwürzburg (0,7 km östlich).[4]

Geschichte

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Der Name besagt, dass der Ort am Oberlauf eines schnell fließenden Baches liegt.

1398 wird (Ober-)Strahlbach erstmals urkundlich erwähnt, und zwar im Lehenbuch des Nürnberger Burggrafen Johann.[5] Im Lehensbuch des Markgrafen Friedrich von 1421 wurde der Ort als „Stralbach“ erwähnt.[6] Wie das nahegelegene Waldsachsen könnte es sich ursprünglich um einen vom Königshof Riedfeld mit sächsischen Zwangssiedlern besetzten Ausbauhof gehandelt haben.[7] Ober- und Unterstrahlbach wurden 1541 als „die Zway stroelpach“ erstmals unterschieden.[8]

Spätestens seit 1410 gehört Oberstrahlbach zu Herrnneuses. Es wechselt mit diesem im Lauf der Jahrhunderte mehrmals die gemeinsame Herrschaft.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Oberstrahlbach 12 Anwesen (2 Halbhöfe, 7 Güter, 2 Gütlein, 1 Haus). Das Hochgericht, die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen übte das Rittergut Herrnneuses aus.[9]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Dachsbach und Kammeramt Neustadt. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Oberstrahlbach dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Herrnneuses und der 1813 gegründeten Ruralgemeinde Herrnneuses zugeordnet.[10] Am 1. Januar 1972 wurde Oberstrahlbach im Zuge der Gebietsreform nach Neustadt an der Aisch eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

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Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 77 70 82 72 71 69 74 95 76 85 94
Häuser[11] 14 15 16 16 15 14 16 25
Quelle [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [1]

Religion

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Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Matthäus (Herrnneuses) gepfarrt,[9] das seit den 1980er Jahren eine Filiale von St. Johannes der Täufer (Neustadt an der Aisch) ist. Die Katholiken sind nach St. Johannis Enthauptung (Neustadt an der Aisch) gepfarrt.[20]

Literatur

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Fußnoten

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  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 341 (Digitalisat).
  2. Gemeinde Neustadt an der Aisch, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 26. Juli 2023.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. Oktober 2024.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 26. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. Gerhard Rechter: Oberstrahlbach. In: Streiflichter aus der Heimatgeschichte. 33. Jg. Geschichts- und Heimatverein, Neustadt an der Aisch 2009, S. 69.
  6. Christoph Beck: Die Ortsnamen des Aischtales und der Nachbartäler. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1983, ISBN 3-87707-041-8, S. 11 (Erstausgabe: 1926).
  7. M. Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933, S. 161.
  8. Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 720137675, S. 103.
  9. a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 121.
  10. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 186.
  11. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  12. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 43 (Digitalisat).
  13. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 199 (Digitalisat).
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1056, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1222, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1156 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1228 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1266 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1097 (Digitalisat).
  20. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 805 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 176 (Digitalisat).