Obertaschendorf
Obertaschendorf (fränkisch: Ejbadaschndorf[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Markt Taschendorf im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[3] Obertaschendorf liegt in der Gemarkung Markt Taschendorf.[4]
Obertaschendorf Gemeinde Markt Taschendorf
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Koordinaten: | 49° 42′ N, 10° 32′ O |
Höhe: | 350–367 m ü. NHN |
Einwohner: | 105 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91480 |
Vorwahl: | 09552 |
Geographie
BearbeitenDurch das Dorf fließt die Kleine Weisach, ein linker Zufluss der Aisch. Im Westen grenzt der Geißgrund an, im Südwesten das Waldgebiet Moosig, 0,75 km nördlich das Waldgebiet Fischling. 1 km nordöstlich erhebt sich der Jägersberg (405 m ü. NHN). Die Kreisstraße NEA 9 führt nach Neuses (2,5 km westlich) bzw. nach Markt Taschendorf zur Staatsstraße 2417 (1,2 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Kreisstraße NEA 7 (1,2 km nordöstlich).[5]
Geschichte
BearbeitenDer Ort wurde 1313 als „superiori Taschendorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname ist ein slawisch-deutscher Mischname: Das Grundwort ist das mittelhochdeutsche dorf, das Bestimmungswort wahrscheinlich der slawische Personenname Toš.[6] In Obertaschendorf waren ursprünglich die Herren von Schwarzenberg und das Hochstift Würzburg Grundherren.[7]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Obertaschendorf dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Markt Taschendorf und der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Markt Taschendorf zugeordnet.[8]
Baudenkmäler
Bearbeiten- Haus Nr. 16: erdgeschossiges Wohnstallhaus, erste Hälfte des 19. Jahrhunderts, mit Halbmansarddach auf profiliertem hölzernem Traufgesims; traufseitig zwei Fledermausgauben; verputzter Massivbau von drei zu vier Achsen, mit geknickten Eckpilastern; Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen; ursprüngliche Hausnummerierung[9]
- Haus Nr. 24: Wohnstallhaus (=Haus Nr. 13a nach der ursprünglichen Nummerierung)
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | 1824 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 114 | 111 | 98 | 117 | 112 | 85 | 86 | 123 | 106 | 125 | 105 |
Häuser[10] | 20 | 17 | 18 | 18 | 15 | 17 | 18 | 23 | |||
Quelle | [8] | [7] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [1] |
Religion
BearbeitenDer Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes der Täufer (Markt Taschendorf) gepfarrt.[19][17]
Literatur
Bearbeiten- Johann Kaspar Bundschuh: Oberdaschendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 159 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB 452071143, S. 138 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 195 (Digitalisat).
- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 238.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929, S. 198–200.
Weblinks
Bearbeiten- Obertaschendorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 6. Februar 2023.
- Obertaschendorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
- Obertaschendorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 341 (Digitalisat).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 198. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „eibɘdašṇdǫrf“.
- ↑ Gemeinde Markt Taschendorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 26. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 26. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 198ff.
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 63 (Digitalisat).
- ↑ a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 195.
- ↑ G. Hojer: Landkreis Scheinfeld, S. 238.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1824 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1081, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1248, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1184 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1256 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1294 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1121 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 820 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 176 (Digitalisat).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 198.