Oedesse
Oedesse ist eine Ortschaft in der Gemeinde Edemissen im Landkreis Peine in Niedersachsen.
Oedesse Gemeinde Edemissen
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Koordinaten: | 52° 23′ N, 10° 14′ O | |
Höhe: | ca. 65 m ü. NHN | |
Einwohner: | 711 (11. Mai 2021)[1] | |
Eingemeindung: | 1. März 1974 | |
Postleitzahl: | 31234 | |
Vorwahl: | 05176 | |
Lage von Oedesse in Niedersachsen
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Deckel des ehemaligen Kalischachtes
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Geographie
BearbeitenDer Ort Oedesse liegt nördlich der Kreisstadt Peine zwischen den beiden Oberzentren Hannover und Braunschweig – am Rande der Südheide.
Geschichte
BearbeitenDer Ort Oedesse wurde erstmals urkundlich im Jahre 1323 als Oesedessen erwähnt. Von 1532 bis 1885 gehörte der Ort zur Gografschaft Edemissen im Amt Meinersen. Danach kam er zum Landkreis Peine, zu dem er bis heute gehört. 1965 erfolgte der Zusammenschluss der selbständigen Gemeinden Edemissen, Alvesse, Blumenhagen, Mödesse, Voigtholz-Ahlemissen und seit 1971 auch Oedesse zur Samtgemeinde Edemissen. Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen kam es am 1. März 1974 zur Bildung der Einheitsgemeinde Edemissen aus den Ortschaften der Samtgemeinde Edemissen und weiteren acht selbständigen Gemeinden.[2] Der Ortsteil Klein Oedesse wird vermutlich durch die Ansiedlung „Dreiers Haus“ entstanden sein.
Einwohnerentwicklung
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¹ Volkszählungsergebnis
Religion
BearbeitenDie protestantische Glaubensrichtung festigte sich schon im frühen 16. Jahrhundert. Die Ortschaft Oedesse gehört zum Kirchspiel der Martin-Luther-Kirchengemeinde Edemissen im Kirchenkreis Peine.
Politik
BearbeitenOrtsrat
BearbeitenDer Ortsrat, der Oedesse vertritt, setzt sich aus sieben Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[3]
Ortsbürgermeister
BearbeitenOrtsbürgermeisterin ist Petra Kühle (CDU), Stellvertreter ist Heinz Braunschweiger (CDU).
Wappen
BearbeitenIn der unteren Hälfte des gold-blau geteilten Schildes liegt ein silbernes Zahnrad in perspektivischer Ansicht, das sich auf einen von der Preussag übernommenen Betrieb für Ölbohrgeräte bezieht und in dessen Nabe zwei goldene Ähren gesteckt sind, um auf die Prägung der Oedesser durch Landwirtschaft und Industrie hinzuweisen. Weil Oedesse jahrhundertelang zu den welfischen Landen gehörte, schreitet der rot bewehrte blaue lüneburgische Löwe in der oberen Schildhälfte.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenVeranstaltungen
Bearbeiten- Osterfeuer
- Ortsjubiläum 700 Jahre (2023)
- Dorfabend
- Dorffest
Vereinswesen
Bearbeiten- Freiwillige Feuerwehr Oedesse
- Landfrauen Ortsgruppe Oedesse
- Oischer Jungs e. V.
- Schützenverein von 1924 e. V.
- Sozialverband Oedesse
- Turn- und Sportgemeinschaft Oedesse von 1981 e. V. / Just for fun Team e. V. (Fusion 2017)
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenBergbau
BearbeitenIm April 1905 begann die Hannoversche Kaliwerke AG in Klein Oedesse mit der Abteufung des Schachtes Oedesse im Gefrierverfahren. Im Jahre 1912 war die Endteufe im Salzstock Berkhöpen bei 905 Metern erreicht. Von 1913 bis 1925 wurde Kalisalz gefördert. Im Jahre 1911 wurde noch ein zweiter Schacht Berkhöpen abgeteuft, 1915 mit 670 Meter seine Endsohle erreicht. Erst 1918 wurden die beiden Schächte in 540 Meter und 660 Meter Teufe miteinander verbunden. Der Schacht Berkhöpen diente von nun an als Wetterschacht. 1925 wurde die Kaliquote an den Ascherslebener Konzern übertragen und der Abbau in Klein Oedesse eingestellt. Am 12./13. August 1936 kam es zu einem Wassereinbruch (Laugeneinbruch) in der stillgelegten Schachtanlage, die innerhalb sehr kurzer Zeit vollkommen absoff. Die Anlage wurde 1937 auf „Abbruch“ verkauft und der Bauschutt in die Schächte verfüllt. Der Schacht Oedesse ist bis etwa zur Hälfte mit Feststoffen verfüllt, der Rest bis kurz unter die Oberfläche steht voll Wasser (Salzlauge). Der Schachtmund wurde mit einem Betondeckel verschlossen.[4][5]
Im Jahre 2012 wurde der Schacht Berkhöpen mit Kies und Schotter verfüllt. Dazu wurden der Schachtdeckel und die Schachtkalotte abgebrochen und eine Arbeitsbühne errichtet. Bei der Verfüllung ging im November 2012 die Versatzsäule um etwa 40 Meter ab, was nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren für eine kurzzeitige Erhöhung des Wasserstandes im Schacht Oedesse führte, wodurch dessen Schachtdeckel aufschwamm und durch den entstandenen Spalt das Wasser abfließen konnte. Da sich Sole und Süßwasser nicht mischen, bestanden die oberen Meter der Wassersäule im Schacht nur aus „leicht mineralisiertem“ Süßwasser und die Umgebung des Schachtes wurde durch das Ereignis nicht versalzen.
Der Schacht Oedesse wurde bis Anfang 2015 mit 14.122 Tonnen Schotter und 6.414 Tonnen Kies verfüllt und mit einem 30 cm dicken Betondeckel verschlossen.
Bildung
BearbeitenNeben Kindergärten sind heute in Edemissen Grundschule (in drei Ortsteilen auch verlässliche Grundschule), Hauptschule und Realschule. In Peine sind weiterführende Schulen wie Gymnasium und Berufsbildende Schule eingerichtet.
Verkehr
BearbeitenEs gibt eine Busverbindung nach Edemissen und Peine. Die Autobahnanschlüsse Peine, Watenbüttel-Braunschweig und Hämelerwald-Lehrte sind für Berufspendler eine Anbindung an Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter und Hannover. Die Bahnhöfe Peine, Dedenhausen, Dollbergen und Hämelerwald sind auch für Bahnreisende erreichbar.
Literatur
Bearbeiten- Verein der Heimatgeschichte Edemissen e. V.: Die Gemeinde Edemissen, Sutton 2007. ISBN 978-3-86680-202-5
- Jürgen Dieckhoff: Edemissen – Wohlfühlgemeinde, Gemeinde Edemissen 1999
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Gemeinde Edemissen - Oedesse. Abgerufen am 30. August 2024.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 217.
- ↑ Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
- ↑ Geschichte des Kalibergbaus geht zu Ende. „Peiner Allgemeine Zeitung“ vom 28. Dezember 2011
- ↑ Thomas Reuter: Die Schächte des Kalibergbaues in Deutschland. In: Stadtverwaltung Sondershausen (Hrsg.): SONDERSHÄUSER HEFTE zur Geschichte der Kali-Industrie. Nr. 13. Stadtverwaltung Sondershausen, Fachbereich Kultur, Sondershausen 2009, ISBN 978-3-9811062-3-7, S. 32, 82.