Oleksij Altschewskyj

ukrainischer Bergbauingenieur, Industrieller, Bankier und Philanthrop

Oleksij Kyrylowytsch Altschewskyj (ukrainisch Олексій Кирилович Алчевський; russisch Алексей Кириллович Алчевский/Alexei Kirillowitsch Altschewski; * 1835 in Sumy, Gouvernement Charkow, Russisches Kaiserreich; † 24. Apriljul. / 7. Mai 1901greg. in Sankt Petersburg) war ein ukrainischer Bergbauingenieur, Industrieller, Bankier und Philanthrop.

Oleksij Altschewskyj 1901, Fotografie von Alfred Fedecki
 
Altschewskyj-Denkmal in Charkiw

Oleksij Altschewskyj wurde 1835 in die Familie eines kleinen Lebensmittelkolonialwaren-Händlers geboren. 1862 zog er nach Charkow und begann seine Unternehmerkarriere als Besitzer eines kleinen Teeladens. Bereits 1868 gründete und leitete er mit der südrussischen Charkow-Handelsbank die erste russische Privatbank.[1] Altschewskyj gründete und finanzierte zahlreiche Kohlebergbau- und Metallurgie-Unternehmen im Donbass. Unter diesen befand sich auch das 1895 gegründete Donez–Jurjiwka–Hüttenwerk, der heutige Altschewsk–Metallurgiekomplex[2] im damaligen Jurjiwka, das nach seinem Tod ihm zu Ehren in Altschewsk umbenannt wurde.[3]

Als Philanthrop unterstützte er finanziell zahlreiche Initiativen, wie eine Gehörlosenschule, eine von seiner Frau Chrystyna geführten Frauen-Sonntagsschule[4] sowie mehrere Dorfschulen. Durch die Währungsreform von 1897 und die Wirtschaftskrise von 1899–1902 gerieten seine Bank und seine Unternehmen in Schwierigkeiten, woraufhin er den russischen Finanzminister Sergei Witte um einen Kredit bat, um diese zu retten. Nachdem ihm dieser verweigert wurde, nahm er sich 1901 in Sankt Petersburg am Witebsker Bahnhof das Leben.[3]

Oleksij Altschewskyj war seit 1862[5] der Ehemann der Pädagogin Chrystyna Altschewska (1841–1920[4]) und unter anderem Vater des Komponisten Hryhorij Altschewskyj (1866–1920[6]), des Opernsängers Iwan Altschewskyj (1876–1917[7]) und der Dichterin Chrystja Altschewska (1882–1931[8]).

 
Oleksij Altschewskyj auf einer 2– Gedenkmünze von 2005

Ehrungen

Bearbeiten

1901 wurde die ostukrainische Großstadt Altschewsk nach ihm benannt, die bis 1932 und erneut seit 1991 seinen Namen trägt. Die ukrainische Nationalbank gab 2005 zu seinem 170. Geburtstag eine Zwei-Hrywnja-Gedenkmünze mit seinem Konterfei heraus.[9]

Bearbeiten
Commons: Oleksij Altschewskyj – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Biografie Oleksij Altschewskyj auf Ukrainians-world, abgerufen am 24. August 2016 (ukrainisch)
  2. Artikel zu Alchevsk Metallurgical Complex in der Internet Encyclopedia of Ukraine (Canadian Institute of Ukrainian Studies/University of Toronto), abgerufen am 25. August 2016 (englisch)
  3. a b Artikel zu Alchevsky, Oleksii in der Internet Encyclopedia of Ukraine (Canadian Institute of Ukrainian Studies/University of Toronto), abgerufen am 24. August 2016 (englisch)
  4. a b Artikel zu Alchevska, Khrystyna in der Internet Encyclopedia of Ukraine (Canadian Institute of Ukrainian Studies/University of Toronto), abgerufen am 24. August 2016 (englisch)
  5. Biografie Oleksij Altschewskyj (Memento des Originals vom 26. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cbs.alchevsk.in.ua auf der Webpräsenz der Alchevsk Zentralbibliothek, abgerufen am 24. August 2016 (russisch)
  6. Artikel zu Alchevsky, Hryhorii in der Internet Encyclopedia of Ukraine (Canadian Institute of Ukrainian Studies/University of Toronto), abgerufen am 24. August 2016 (englisch)
  7. Artikel zu Alchevsky, Ivan in der Internet Encyclopedia of Ukraine (Canadian Institute of Ukrainian Studies/University of Toronto), abgerufen am 24. August 2016 (englisch)
  8. Artikel zu Alchevska, Khrystia in der Internet Encyclopedia of Ukraine (Canadian Institute of Ukrainian Studies/University of Toronto), abgerufen am 24. August 2016 (englisch)
  9. Webseite der Nationalbank der Ukraine; abgerufen am 25. August 2016 (ukrainisch)