Alytus

Stadt in Litauen
(Weitergeleitet von Olita)

Alytus anhören/? (deutsch, 18. Jahrhundert: Alitten, polnisch Olita) ist eine Stadtgemeinde im südöstlichen Litauen mit rund 50.000 Einwohnern. Sie ist das Zentrum des südöstlichen Landesteils (Dzūkija) und liegt gut 90 km südwestlich der Landeshauptstadt Vilnius an der Memel. Die Stadt liegt rund je 50 km von den Grenzen zu Belarus (EU-Außengrenze) und Polen entfernt. Sie ist auch der Verwaltungssitz der sie umgebenden Rajongemeinde Alytus.

Alytus
Wappen
Wappen
Wappen
Flagge
Flagge
Flagge
Staat: Litauen Litauen
Bezirk: Alytus
Stadtgemeinde: Alytus
Koordinaten: 54° 24′ N, 24° 2′ OKoordinaten: 54° 24′ N, 24° 2′ O
Höhe: 200 m
Fläche (Ort): 40 km²
Einwohner (Ort): 49.888 (2020)
Bevölkerungsdichte: 1.247 Einwohner je km²
Zeitzone: EET (UTC+2)
Telefonvorwahl: (+370) 315
Postleitzahl: 62504
 
Status: Stadtgemeinde
Gliederung: 7 Mikrorajons
 
Bürgermeister: Nerijus Cesiulis
(LSDP)
Website:
Alytus (Litauen)
Alytus (Litauen)
Alytus
Luftbild auf Alytus

Geschichte

Bearbeiten

Erstmals wurde der Ort 1377 in einer Chronik des Wigand von Marburg als regionales Zentrum im Schrifttum erwähnt. 1581 wurde dem Ort von Stephan Báthory das Stadtrecht nach Magdeburger Recht verliehen. In der Sowjetzeit wurden einige industrielle Werke gebaut, 1969 das Baumwolle-Kombinat (Alytaus medvilnės kombinatas, später Alytaus tekstilė) mit 6000 Mitarbeitern (im Jahr 1980) und um 1963 der Kühlschränke-Hersteller Alytaus šaldytuvų gamykla (1972 beschäftigte der Betrieb 1900 Mitarbeiter). 1989 gab es 12 Mittelschulen (allgemein bildende Schulen mit Abitur).

Seit 1995 ist Alytus eine Stadtgemeinde (lit. Alytaus miesto savivaldybė).

Stadtrat

Bearbeiten

Der Rat der Stadtgemeinde Alytus zählt 27 Mitglieder. Sie verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Fraktionen und Parteien (Stand: Juni 2020)[1]:

Sozialdemokraten 5 Sitze
Christdemokraten 4 Sitze
Fraktion „Už Alytų“ (Für Alytus) 3 Sitze
Fraktion „Vieningas Alytus“ (Vereinigtes Alytus) 3 Sitze
Bauernvolksbund 3 Sitze
Fraktion „Alytaus piliečiai“ (Bürger von Alytus) 3 Sitze
fraktionslos 6 Sitze

Bürgermeister ist seit 2019 Nerijus Cesiulis.

Bürgermeister

Bearbeiten

bis 1990 Vorsitzende des Exekutivkomitees

Wirtschaft

Bearbeiten
 
Logo des litauischen Kühlschrankherstellers Snaigė

Alytus ist ein Zentrum der verarbeitenden Industrie. Eines der erfolgreichsten litauischen Unternehmen im produzierenden Gewerbe – der Kühlschrankhersteller Snaigė ('Schneeflocke') – hat seinen Sitz in Alytus. Des Weiteren finden sich hier chemische Industrie und der größte Sekt- und Spirituosenhersteller Alita.

In Alytus gibt es eine Fachhochschule (ehemaliges Polytechnikum). Der nächstgelegene Flughafen ist der Flughafen Kaunas.

In Alytus befindet sich eine HGÜ-Kurzkopplung zur Kopplung des polnischen und des litauischen Stromnetzes. Die von ABB gelieferte Anlage wurde 2015 fertiggestellt und verfügt über eine Übertragungsleistung von 500 MW bei einer Betriebsspannung von ±70 kV.

Das im Stile einer Parkstadt weitläufig in eine Flussschleife der Memel gelegene Alytus bietet keine erwähnenswerten touristischen Sehenswürdigkeiten. In der Umgebung sind der Nationalpark Dzūkija und der Kurort Druskininkai zu nennen.

 
Kolleg Alytus

Berufsbildung

Bearbeiten
  • Kolleg Alytus (lit. Alytaus kolegija), Hochschule in Alytus, Merkinės Str. 2b
  • Berufsbildungszentrum Alytus, Berufsschule
  • Filiale Alytus der Kaunasser Schule für angewandte Kunst (Kauno taikomosios dailės mokykla Alytaus filialas)

Gymnasien

Bearbeiten
 
St.-Benedikt-Gymnasium

Hauptschulen

Bearbeiten
 
Dainavos-Hauptschule

Andere Schulen

Bearbeiten
  • Piliakalnio-Progymnasium Alytus
  • Anzelmas-Matutis-Grundschule Alytus
  • Jugend- und Erwachsenenschule Alytus

Ehemalige Schulen

Bearbeiten
 
Handwerksschule
  • Theater Alytus
  • Kunstschule Alytus
  • Alytus Biennal
 
Arena Alytus

Fußball

Bearbeiten

Basketball

Bearbeiten

Einrichtungen

Bearbeiten
  • Alytaus Arena
  • Sportpalast Alytus
  • Zentrum für Sport und Rekreation
  • Schwimmbad Alytus
  • Sportschule Alytus
 
Bahnhof Alytus

Religion

Bearbeiten
 
St.-Ludwig-Kirche
 
Schutzengelkirche
 
Marienkirche
 
Synagoge
 
St.-Kasimir-Kirche
  • St.-Kasimir-Kirche, erbaut 1891 als orthodoxe Kirche, nach zwischenzeitlicher Fremdnutzung in den 1990er Jahren völlig neugestaltet
  • Marienkirche, erbaut 1991–2001
  • Ludwigskirche, erbaut 1818–1820
  • Schutzengelkirche, erbaut 1830
  • Brunon-Kapelle
  • Ehemalige Synagoge, erbaut 1911

Partnerstädte

Bearbeiten

Die Partnerstädte von Alytus sind[3]

Söhne und Töchter der Stadt

Bearbeiten

Marskrater

Bearbeiten

Nach Alytus ist der Marskrater Alitus benannt.

Bearbeiten
Commons: Alytus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Frakcijos, Fraktionen im Stadtrat auf alytus.lt, abgerufen am 12. Juni 2020.
  2. Miesto vadovai (Führer der Stadt) auf alytus.lt, abgerufen am 12. Juni 2020.
  3. Website Alytus – Miestai partneriai, abgerufen am 26. November 2016