Am 31. Juli traten die Läufer zu sieben Vorläufen an. Die jeweils drei schnellsten Athleten – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Viertelfinale am gleichen Tag. Auch aus den vier Viertelfinals kamen die jeweils drei besten Läufer – wiederum hellblau unterlegt – in die nächste Runde, das Halbfinale. In den Vorentscheidungen qualifizierten sich die jeweils drei Erstplatzierten – hellblau unterlegt – für das Finale. Die beiden Halbfinals und das Finale wurden am 1. August ausgetragen.
Anmerkung:
Die elektronische Zeitmessung wurde bei diesen Spielen bereits eingesetzt, war jedoch inoffiziell. Die offiziellen Zeiten ergaben sich alleine aus den handgestoppten Werten. Die hier angegebenen Laufzeiten sind die handgestoppten Ergebnisse aus dem offiziellen Bericht. Die inoffiziellen Resultate der elektrischen Zeitnahme sind, soweit vorhanden, in der Anmerkung aufgeführt.
Im Finale erwischte der Japaner Takayoshi Yoshioka, der erste Asiate in einem 100-Meter-Finale, den besten Start. Doch Eddie Tolan der 'Midnight Express', wie sein Spitzname lautete, konnte den Japaner nach dreißig Metern einholen und ging an ihm vorbei. Zwanzig Meter vor dem Ziel hatte Ralph Metcalfe zu Tolan aufgeschlossen. Die elektronische Zeitmessung wies für beide Läufer 10,38 s aus. Auch das Zielfoto ergab keinen Aufschluss über den Ausgang des Rennens. Die Kampfrichter entschieden sich für Tolan, ohne dass klar wurde, warum. Und so lautet bis heute das offizielle Resultat: Gold für Tolan, Silber für den zeitgleichen Metcalfe, beide offiziell mit 10,3 s gestoppt, was neuen olympischen Rekord und gleichzeitig Einstellung des Weltrekords bedeutete. Die Bronzemedaille gewann der Deutsche Meister Arthur Jonath mit 10,4 s.[2]
Zum ersten Mal blieben alle Finalisten unter der 11-Sekunden-Marke.
Für die USA war es der fünfte Doppelerfolg im neunten olympischen Finale.
Ralph Metcalfe gewann bis auf die Hundertstelsekunde zeitgleich mit Olympiasieger Eddie Tolan die Silbermedaille
Bronzemedaillengewinner Arthur Jonath
Takayoshi Yoshioka – erster 100-Meter-Finalist aus Asien – Rang sechs
Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 224–226