Olympische Sommerspiele 1972/Leichtathletik – 4 × 400 m (Frauen)

Die 4-mal-400-Meter-Staffel der Frauen bei den Olympischen Spielen 1972 in München wurde am 9. und 10. September 1972 im Olympiastadion München ausgetragen. Die Disziplin stand bei Olympischen Spielen in diesem Jahr erstmals auf dem Programm. In vierzehn Staffeln nahmen 56 Athletinnen an dem Wettkampf teil.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 4-mal-400-Meter-Staffel
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 14 Staffeln mit 56 Athletinnen
Wettkampfort Olympiastadion München
Wettkampfphase 9. September 1972 (Vorläufe)
10. September 1972 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR
Vereinigte Staaten USA
Deutschland BR BR Deutschland
1976

Den ersten Olympiasieg errang die Staffel der DDR mit Dagmar Käsling, Rita Kühne, Helga Seidler und Monika Zehrt in neuer Weltrekordzeit.
Silber gewann das Team der USA (Mable Fergerson, Madeline Manning, Cheryl Toussaint, Kathy Hammond).
Bronze ging an die Bundesrepublik Deutschland in der Besetzung Anette Rückes, Inge Bödding, Hildegard Falck und Rita Wilden.

Die österreichische Staffel konnte sich nicht für das Finale qualifizieren.
Teams aus der Schweiz und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 3:28,8 min Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR
(Monika Zehrt, Rita Kühne,
Ingelore Lohse, Helga Seidler)
Colombes, Frankreich 5. Juli 1972[1]
Olympischer Rekord Wettbewerb erstmals im olympischen Programm
 
Blick vom Olympiaberg auf das Olympiastadion

Erster olympischer Rekord/Rekordverbesserungen

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Durchführung des Wettbewerbs

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Die Staffeln absolvierten am 9. September zwei Vorläufe, in denen sich die jeweils vier besten Teams – hellblau unterlegt – für das Finale am 10. September qualifizierten.

Zeitplan

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09. September, 15:10 Uhr: Vorläufe
10. September, 16:25 Uhr: Finale[2]

Vorrunde

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Datum: 9. September 1972, ab 15:10 Uhr[3]

Vorlauf 1

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Platz Staffel Besetzung Zeit Anmerkung
1 Deutschland BR  BR Deutschland Anette Rückes
Inge Bödding
Hildegard Falck
Rita Wilden
3:29,32 min erster OR
2 Frankreich  Frankreich Martine Duvivier
Colette Besson
Bernadette Martin
Nicole Duclos
3:30,02 min
3 Sowjetunion 1955  Sowjetunion Ljubow Runzo
Olga Syrowatskaja
Natalja Tschistjakowa
Nadeschda Kolesnikowa
3:30,23 min
4 Finnland  Finnland Mona-Lisa Strandvall
Pirjo Wilmi
Tuula Rautanen
Marika Eklund
3:30,84 min
5 Kuba  Kuba Asunción Acosta
Marcela Chibás
Beatriz Castillo
Aurelia Pentón
3:32,44 min
6 Schweden  Schweden Eva-Charlotte Malmström
Elisabeth Randerz
Ann Larsson
Karin Lundgren
3:32,62 min
7 Barbados  Barbados Lorna Forde
Barbara Bishop
Marcia Trotman
Heather Gooding
3:44,45 min

Vorlauf 2

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Platz Staffel Besetzung Zeit Anmerkung
1 Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR Dagmar Käsling
Rita Kühne
Helga Seidler
Monika Zehrt
3:28,48 min WR
2 Vereinigte Staaten  USA Mable Fergerson
Madeline Manning
Cheryl Toussaint
Kathy Hammond
3:28,63 min
3 Australien  Australien Allison Ross-Edwards
Raelene Boyle
Cheryl Peasley
Charlene Rendina
3:29,99 min
4 Vereinigtes Konigreich  Großbritannien Janet Simpson
Verona Bernard
Jannette Roscoe
Rosemary Stirling
3:30,05 min
5 Jamaika  Jamaika Ruth Williams
Una Morris
Rosie Allwood
Yvonne Saunders
3:31,89 min
6 Osterreich  Österreich Christiane Casapicola
Helga Kapfer
Gerlinde Massing
Karoline Käfer
3:42,19 min
DSQ Polen 1944  Polen Bożena Zientarska
Krystyna Kasperczyk
Elżbieta Skowrońska
Danuta Piecyk

Datum: 10. September 1972, 16:25 Uhr[3]

Platz Staffel Besetzung Zeit Anmerkung
1 Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR Dagmar Käsling
Rita Kühne
Helga Seidler
Monika Zehrt
3:22,95 min WR
2 Vereinigte Staaten  USA Mable Fergerson
Madeline Manning
Cheryl Toussaint
Kathy Hammond
3:25,15 min
3 Deutschland BR  BR Deutschland Anette Rückes
Inge Bödding
Hildegard Falck
Rita Wilden
3:26,51 min
4 Frankreich  Frankreich Martine Duvivier
Colette Besson
Bernadette Martin
Nicole Duclos
3:27,52 min
5 Vereinigtes Konigreich  Großbritannien Verona Bernard
Janet Simpson
Jannette Roscoe
Rosemary Stirling
3:28,74 min
6 Australien  Australien Allison Ross-Edwards
Raelene Boyle
Cheryl Peasley
Charlene Rendina
3:28,84 min
7 Finnland  Finnland Marika Eklund
Pirjo Wilmi
Tuula Rautanen
Mona-Lisa Strandvall
3:29,44 min
8 Sowjetunion 1955  Sowjetunion Ljubow Runzo
Olga Syrowatskaja
Natalja Tschistjakowa
Nadeschda Kolesnikowa
3:31,89 min

Klarer Favorit für dieses Rennen war aufgrund der Bestleistungen der beteiligten einzelnen Läuferinnen die Staffel der DDR. Bei den letztjährigen Europameisterschaften hatte das Team eindeutig dominiert und dabei einen neuen Weltrekord aufgestellt, den es zunächst im Juli der Olympiasaison und dann im zweiten Vorlauf hier in München noch einmal verbessert hatte.

Im Finale liefen die DDR-Frauen von Beginn an unangefochten dem Olympiasieg entgegen. Dabei pulverisierten sie ihren Weltrekord aus der Vorrunde gleich noch einmal um fünfeinhalb Sekunden. Für alle anderen Mannschaften ging es nur noch um die Platzierungen hinter der DDR-Staffel. Mit mehr als zwanzig Metern Rückstand errang das US-amerikanische Team die Silbermedaille vor der Bundesrepublik Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Auch die Staffeln von Platz zwei bis vier blieben unter der bis dahin bestehenden Weltrekordmarke der DDR aus dem Vorlauf.[4]

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), 4x400 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 4. Oktober 2021.
  2. Offizieller Report 1972: Die Spiele, Band 3: Die Wettkämpfe (PDF; 28.754 KB) S. 43 (englisch, französisch, deutsch), abgerufen am 4. Oktober 2021.
  3. a b Offizieller Report 1972: Die Spiele, Band 3: Die Wettkämpfe (PDF; 28.754 KB) S. 70 (englisch, französisch, deutsch), abgerufen am 4. Oktober 2021.
  4. Athletics at the 1972 München: Women's 4x400m relay, archiviert bei wayback (Internet Archive), sports-reference.com (englisch), abgerufen am 4. Oktober 2021.