Olympische Sommerspiele 1992/Leichtathletik – 4 × 400 m (Frauen)

Die 4-mal-400-Meter-Staffel der Frauen bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona wurde am 7. und 8. August 1992 in zwei Runden im Olympiastadion Barcelona ausgetragen. In vierzehn Staffeln nahmen 62 Athletinnen teil.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 4-mal-400-Meter-Staffel
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 14 Staffeln mit 62 Athletinnen
Wettkampfort Olympiastadion Barcelona
Wettkampfphase 7. August 1992 (Vorrunde)
8. August 1992 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
IOCIOC Vereintes Team
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
1988 1996
Das Olympiastadion von Barcelona im Jahr 2008

Olympiasieger wurde die Staffel des Vereinten Teams mit Jelena Rusina, Ljudmyla Dschyhalowa, Olga Wladimirowna Nasarowa und Olha Bryshina sowie in den Vorläufen auch Marina Schmonina und Lilija Foatowna Nurutdinowa. Die Mannschaft ging mit Sportlerinnen der ehemaligen sowjetischen Teilrepubliken an den Start.
Silber gewann die US-amerikanische Staffel in der Besetzung Natasha Kaiser, Gwen Torrence, Jearl Miles und Rochelle Stevens sowie außerdem in den Vorläufen Dannette Young und Denean Hill.
Bronze ging an die Staffel Großbritanniens (Phylis Smith, Sandra Douglas, Jennifer Stoute, Sally Gunnell).

Auch die nur im Vorlauf eingesetzten Läuferinnen der Medaillengewinnerinnen erhielten entsprechendes Edelmetall.

Die Staffel aus Deutschland qualifizierte sich für das Finale und belegte Rang sechs.
Das Team der Schweiz schied in der Vorrunde aus.
Mannschaften aus Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträgerinnen

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Olympiasiegerinnen 1988 Sowjetunion  Sowjetunion 3:15,17 min Seoul 1988
Weltmeisterinnen 1991 3:18,43 min Tokio 1991
Europameisterinnen 1990 Deutschland Demokratische Republik 1949  DDR 3:21,02 min Split 1990
Panamerikanischer Meisterinnen 1991 Vereinigte Staaten  USA 3:24,21 min Havanna 1991
Zentralamerika und Karibik-Meisterinnen 1991 Jamaika  Jamaika 3:38,18 min Xalapa 1991
Südamerika-Meisterinnen 1991 Brasilien  Brasilien 3:32,59 min Manaus 1991
Asienmeisterinnen 1991 Indien  Indien 3:33,50 min Kuala Lumpur 1991
Afrikameisterinnen 1992 Nigeria  Nigeria 3:33,13 min Belle Vue Maurel 1992
Ozeanienmeisterinnen 1990 Australien  Australien 3:55,73 min Suva 1990

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 3:15,17 min Sowjetunion  Sowjetunion
(Tazzjana Ljadouskaja, Olga Nasarowa,
Marija Pinigina, Olha Bryshina)
Finale OS Seoul, Südkorea 1. Oktober 1988[1]
Olympischer Rekord

Der bestehende olympische Rekord, gleichzeitig Weltrekord, wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Im schnellsten Rennen, dem Finale, verfehlte das Vereinte Team als Olympiasieger mit 3:20,20 min diesen Rekord um 5,03 Sekunden.

Vorrunde

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Datum: 7. August 1992[2]

In der Vorrunde wurden die vierzehn Staffeln in zwei Läufe gelost. Für das Finale qualifizierten sich pro Lauf die ersten drei Mannschaften. Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser, weiter. Die direkt qualifizierten Staffeln sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Vorlauf 1

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20:30 Uhr[2]

Platz Staffel Besetzung Zeit
1 Vereinigte Staaten  USA Denean Hill
Jearl Miles
Dannette Young
Natasha Kaiser
3:22,29 min
2 Jamaika  Jamaika Catherine Scott
Cathy Rattray-Williams
Claudine Williams
Juliet Campbell
3:25,55 min
3 Australien  Australien Susan Andrews
Renée Poetschka
Cathy Freeman
Michelle Lock
3:25,68 min
4 Kanada  Kanada Rosaline Edeh
Karen Clarke
Camille Noel
Charmaine Crooks
3:26,09 min
5 Ungarn  Ungarn Edit Molnár
Ágnes Kozáry
Éva Baráti
Judit Forgács
3:33,81 min
6 Thailand  Thailand Saleerat Srimek
Sukanya Sang-Nguen
Srirat Chimrak
Noodang Pimpol
3:35,48 min
DSQ Kuba  Kuba Nancy McLéon
Odalmis Limonta
Julia Duporty
Ana Fidelia Quirot

Vorlauf 2

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20:40 Uhr[2]

Die Schweizer Schlussläuferin Helen Burkart ist britischer Herkunft. Sie war bei den Spikelen 1984 in Los Angeles für die Mannschaft Großbritanniens gestartet.

Platz Staffel Besetzung Zeit
1 Vereintes Team  Vereintes Team Jelena Rusina
Ljudmyla Dschyhalowa
Olga Wladimirowna Nasarowa (Finale)
Olha Bryshina (Finale)
in den Vorläufen außerdem:
Marina Schmonina
Lilija Foatowna Nurutdinowa
3:20,20 min
2 Vereinigte Staaten  USA Natasha Kaiser
Gwen Torrence (Finale)
Jearl Miles
Rochelle Stevens (Finale)
in den Vorläufen außerdem:
Dannette Young
Denean Hill
3:20,92 min
3 Vereinigtes Konigreich  Großbritannien Phylis Smith
Sandra Douglas
Jennifer Stoute
Sally Gunnell
3:24,23 min
4 Kanada  Kanada Rosaline Edeh
Charmaine Crooks
Camille Noel
Jill Richardson-Briscoe (Finale)
in den Vorläufen außerdem:
Karen Clarke
3:25,20 min
5 Jamaika  Jamaika Catherine Scott
Cathy Rattray-Williams
Juliet Campbell
Sandie Richards (Finale)
in den Vorläufen außerdem:
Claudine Williams
3:25,68 min
6 Deutschland  Deutschland Uta Rohländer
Heike Meißner
Linda Kisabaka
Anja Rücker
3:26,37 min
7 Australien  Australien Cathy Freeman
Susan Andrews
Renée Poetschka
Michelle Lock
3:26,42 min
8 Portugal  Portugal Marta Moreira
Lucrécia Jardim
Elsa Amaral
Eduarda Coelho
3:36,85 min

Datum: 8. August, 21:15 Uhr[3]

Im Finalrennen gab es folgende Besetzungsänderungen:

Favoritinnen waren vor allem die Staffeln aus den USA und dem Vereinten Team. Deutschlands Mannschaft war durch die Sperre wegen Verstoßes gegen die Antidoping-Bestimmungen für Grit Breuer[4] deutlich geschwächt. So wurde eher Großbritannien als weiterer Medaillenkandidat gehandelt.

Im Rennen entwickelte sich der erwartete Zweikampf der beiden Favoritenstaffeln. Nach dem ersten Wechsel war es noch sehr knapp. Das Vereinte Team zog in führender Position auf die Innenbahn. Dahinter lag Großbritannien vor den USA und Kanada. Noch vor der Zielkurve brachte Gwen Torrence das US-Team an die Spitze und erlief sich kurz vor Staffelübergabe sogar einen kleinen Vorsprung. Charmaine Crooks zeigte für Kanada ebenfalls ein starkes Rennen und wechselte als Zweite vor dem Vereinten Team und Großbritannien. Jetzt wurden die Abstände größer. Jearl Miles für die USA führte deutlich vor Olga Nasarowa, die das Vereinte Team wieder auf Platz zwei gebracht hatte. Mit noch größerem Rückstand folgte Kanada. Dahinter wurde es enger, die Britinnen waren weiterhin auf Rang vier knapp vor den weiteren Mannschaften. Doch auf den nächsten zweihundert Metern änderte sich die Situation wieder. Nasarowa schloss zu Miles auf, während Jennifer Stoute die Britinnen vorbei an Kanada brachte und bis zum Wechsel fast dreißig Meter hinter den beiden führenden Teams mit deutlichem Vorsprung den Stab an die britische Schlussläuferin Sally Gunnell weitergab. An der Spitze setzte sich das Duell zwischen den USA und dem Vereinten Team fort. Rochelle Stevens für die USA führte, Olha Bryshina heftete sich an ihre Fersen. Für Gunnell gab keine Aussichten mehr, da noch heranzukommen, die Britin selber hatte ein paar Meter Vorsprung vor den folgenden Staffeln aus Kanada, Deutschland und Jamaika. Noch in der Zielkurve griff Bryshina die führende Stevens an, die sich jedoch heftig wehrte. Siebzig Meter vor dem Ziel zog Bryshina dann doch vorbei und erlief für ihre Mannschaft den Olympiasieg vor den USA. Großbritannien gewann die Bronzemedaille vor Kanada, Jamaika und der deutschen Staffel.

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Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), 4x400 m - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 29. Dezember 2021
  2. a b c Official Report of the Games of the XXV Olympiad, Barcelona 1992, Volume 5: The Results, Resultate Leichtathletik: S. 76, katalanisch/spanisch/englisch/französisch (PDF, 38.876 KB), abgerufen am 29. Dezember 2021
  3. Official Report of the Games of the XXV Olympiad, Barcelona 1992, Volume 5: The Results, Resultate Leichtathletik: S. 77, katalanisch/spanisch/englisch/französisch (PDF, 38.876 KB), abgerufen am 29. Dezember 2021
  4. Chronologie im Fall Krabbe. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Bericht aktualisiert am 27. Juni 2001, abgerufen am 29. Dezember 2021